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AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 6 von 13 - Olympus Studio 2.01/2.10 (1)

verfügbar für folgende Betriebsysteme:
  • Windows 98/ME/2000XP/Vista
  • Mac® OS X 10.4 oder höher

Hinweis: Der noch bei der hier getesteten Programmversion 2.01 existierende Magentastich tritt bei der neueren Version 2.10 nicht mehr auf, wie weiter unter anhand eines Beispielbildes belegt wird. Da sich darüber hinaus die beiden Programme hinsichtlich der Bildqualität und Ausstattung gleichen, dürften Text und Bildbeispiele gleichermaßen für beide Programmversionen gelten. Inwiefern die heterogene Performance und der Skalierungsfehler beim Abspeichern im RAW-Menü von Version 2.01 gegenüber Version 2.10 verbessert wurde, kann hier nicht beurteilt werden, da letztere dem Tester nicht zur Verfügung stand.

Benutzeroberfläche
Die übersichtliche Gliederung ist etwas beeinträchtigt durch das zum Teil redundante Funktionsangebot zweier zentraler Bildbearbeitungsbereiche. Ansonsten intuitiv bedienbar.
Das Programm ist nur eingeschränkt für den Dual-Monitor-Betrieb geeignet, da alle Werkzeuge für die jeweiligen Aufgabenbereiche im Programmfenster fest verankert in einem rechten, nach unten srollbaren Menübereich liegen und nicht frei platziert auf den zweiten Monitor gelegt werden können. Im Vollbildmodus wird das Vorschaubild durch die beiden Monitore geteilt. Immerhin lässt sich das Programm-Fenster soweit aufziehen, dass der Werkzeugbereich auf dem rechten Monitor liegt und das Vorschaubild sich weitestgehend auf den linken Monitor ausdehnen lässt - vorausgesetzt, dass das rechte Navigatorfenster und der untere Filmstreifen ausgeblendet sind. Leider wird die Fensterposition bei Programmschluss nicht gespeichert.
Anmerkung: Die Checkbox "Alle Bildvergleichsbereiche im festgelegten Monitor" unter "Optionen" > "Erweiterte Einstellungen" > "Einstellung für mehrere Monitore" ließ sich nicht markieren und blieb trotz aktiven Dual-Monitor-Betriebs nur grau unterlegt.

Performance
  • Vorschaubildaufbau bei RAW-Einlesung (ohne Cache-Speicherung): ca. 2 Sekunden
  • Vorschaubildaufbau nach Bildkorrektur: unterschiedlich ca. 1 - 95 Sekunden (abhängig von vom Bildbearbeitungsbereich, der jeweiligen Funktion, der Vorschaubilddarstellung (skaliert oder 1:1) und dem Motiv-Kontrast.
  • JPEG-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 2 Sekunden (Bildbearbeitung)
  • JPEG-Crop-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 7 Sekunden (Bildbearbeitung)
  • JPEG-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 13-92 Sekunden (RAW-Entwicklung - Konvertierungsdauer abhängig von der Wahl aktiver Werkzeuge)
Beim Arbeiten mit Olympus Studio 2 fällt die in sich höchst unterschiedliche und teilweise sehr mäßige Performance auf. So benötigt der Aufbau des Vorschaubildes in der 1:1-Darstellung bei einer simplen Korrektur des Kontrastes im RAW-Entwicklungs-Menü zwar nur ca. 1 Sekunde, die gleiche Prozedur bei einem Vorschaubild mit Skalierung auf Programmfenstergröße dagegen ca. 10 Sekunden. Unterschiedlich dazu bewirkt im alternativen Bildbearbeitungs-Menü eine Kontrastkorrektur einen Vorschaubildaufbau von ca. 2-7 Sekunden - abhängig vom jeweiligen Motivkontrast - bei skalierter Darstellung und ca. einer Sekunde bei 1:1 Darstellung.
Wiederum anders verhält es sich beispielsweise bei der Rauschminderung bei einem 1:1-Vorschaubildaufbau von ca. 15 Sekunden im Bildbearbeitungs-Menü und nur einer Sekunde im RAW-Entwicklungs-Menü; bei skalierter Darstellung dauert dieser dagegen in beiden Menüs je ca. 15 Sekunden.
Trauriger Performance-Tiefstpunkt zeigt sich bei Korrekturen mit der "Unscharfen Maske" im RAW-Entwicklungs-Menü oder Bildbearbeitungs-Menü. Hier dauert der Vorschaubildaufbau ca. zwischen 75 Sekunden (skaliert) und 95 Sekunden (1:1) und selbst minimale Parameteränderungen oder simples Ein- oder Ausschalten der Funktion werden zum Geduldsspiel.
Einstellungen der "Unscharfen Maske" erhöhen auch erheblich die Zeitdauer der JPEG-Konvertierung auf ca. 92 Sekunden insgesamt, wobei die JPEG-Generierung ohne Anwendung dieser Funktion aus dem RAW-Entwicklungs-Menü heraus nur ca. 13 Sekunden benötigt.
Rechenintensive Korrekturen sollten als letzte im Bild vorgenommen werden, da sie, sofern als aktiv markiert, bei jedem erneuten Vorschaubildaufbau erneut angestoßen werden, auch wenn ein ganz anderer Parameter verändert wurde.
Bei den anderen Raw-Konvertern in diesem Vergleich gab es - mit Ausnahme von RAW Therapee - dagegen keine derartig langen Bearbeitungszeiten auf. Hier dauerte der Aufbau des Vorschaufensters in der Regel - egal in welcher Skalierung und mit welchem Parameter - bei allen Bildkorrekturen ca. <=1 Sekunde.

Stapelentwicklung
vorhanden

Beschnittmöglichkeiten
via frei skalierbarem Rahmen oder manueller Größenangabe in Pixeln,

Tastaturkommandos
Es gibt relativ wenige vordefinierte programmspezifische Shortcuts. Die Erstellung eigener Tastaturkommandos ist nicht möglich.

Auffälligkeiten
Etwas irritierend ist die RAW-Konvertierung auf zwei Menüebenen. So gibt es die Bildbearbeitung, bei der alle RAW-Parameter mit Ausnahme der manuellen Gradationskurvenformung und der Verzerrungs- und Schattenkorrektur zur Verfügung stehen, sowie darüber hinaus diverse Bildbearbeitungsfunktionen. In dem alternativen RAW-Entwicklungs-Menü sind zwar die kompletten RAW-Tools und die Stapelverarbeitung zu finden, dagegen nicht eine der zahlreichen Bildbearbeitungsfunktionen der Bildbearbeitung. Die Einstellungen lassen sich leider nicht von einer zur anderen Bearbeitungsalternative übernehmen und können jeweils nur in Form einer neuen Datei abgespeichert werden.
Bei der RAW-Konvertierung zeigten sich zwischen beiden Konvertierungs-Alternativen keine erkennbaren Unterschiede im Bildergebnis (getestet bei JPEG und TIFF), weder im skalierten Bild noch im 1:1 Crop.
Im Abschnitt "Größe ändern" des Standart1-Menüs fiel allerdings bereits bei Eingabe der maximalen Pixelgröße auf, dass bei der synchronisierten Skalierung ein Pixel in der Höhe "unterschlagen" wurde. So ermittelte das Programm zur Breite von 713 Pixeln nur 534 statt 535. Und in der Tat wies das konvertierte JPEG eine geringe Stauchung in der Höhe auf. Die manuelle Korrektur um ein Pixel bei der Größenangabe erbrachte das gleiche falsche Ergebnis. Die unskalierte Konvertierung nach TIFF verlief hier dagegen korrekt.

Da im RAW-Entwicklungs-Menü weder eine Bildbeschneidung noch eine weitergehende Kontrastkorrektur (mit Ausnahme der Gradationskurve, die ich aber - wie eingangs erwähnt - aus Zeitgründen nur in „Notfällen“ bei Korrekturen berücksichtigt habe) zur Verfügung stehen, wurden alle weiteren Testbilder mit diesem Programm im Bildbearbeitungs-Menü generiert.
Leider wechselt das Bildbearbeitungs-Menü nach Generierung eines JPEGs zu diesem mit sämtlichen Einstellungen. Möchte man von dem zuvor geladenen RAW-Bild eine weitere Version erstellen, so ist dieses ein weiteres Mal aufzurufen, wobei alle Einstellungen erneut vorgenommen werden müssen.

Als einziger RAW-Konverter im Test zeigt Olympus Studio 2 in den EXIF-Daten neben den allgemeinen Kameraeinstellungen (Verschlusszeit, Blende, Belichtungskorrektur usw.) auch einige kameratypische (Bildmodus, Kontrast, Schärfe usw.) an, die automatisch als Voreinstellung bei der Standardentwicklung übernommen werden.
Hierbei muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass I]Olympus Studio 2[/I] ausschließlich Kameras der Firma Olympus unterstützt, während alle anderen RAW-Konverter in diesem Test eine wesentlich breitere, herstellerunabhängige Unterstützung bieten.


Bildqualität

Standardkonvertierung


Der Vergleich der Standard-Konvertierungen der Programmvesionen 2.01 (olyStudio2_standard.jpg und olyStudio2_standard_Crop.jpg) mit 2.10 (olyStudio2.10_standard.jpg und olyStudio2.10_standard_Crop.jpg) zeigt keinen Unterschied auf.

Die Standard-JPEGs wirken in der Farbgebung natürlich, sind übermäßig kontrastreich und sehr geschärft (besonders deutlich in den 1:1-Crops) trotz minimaler Einstellung im RAW-Menü (Kontrast -2, Schärfe -2), die hier entsprechend meiner Kameraeinstellung von der Programmlogik vorgewählt wurde. In ihrer Farbgebung ähneln sie sehr den Silkypix-JPEGs.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 7 – 13 Olympus Studio 2.01 (2)

Programmversion 2.01
Magenta-Test: nicht bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-2 Blenden) zeigt sich bei der Garagentür, der Innenseite der Dachbalkonmauer und am rechten Horizont ein leichter Magentastich, wie bei olyStudio2_standard-2Bl.jpg zu erkennen ist.

Programmversion 2.10
Magenta-Test: knapp bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-2 Blenden) zeigt sich bei der Garagentür und der Innenseite der Dachbalkonmauer kein Farbstich.
Die am rechten Horizont kaum wahrnehmbare, marginale Magentafärbung dürfte in der Praxis kaum eine Rolle spielen (olyStudio2.10_standard-2Bl.jpg).

Optimierte Konvertierung
Hier wurden folgende Korrekturen vorgenommen:

Bearbeiten-Menü
Helligkeit & Kontrast:
Kontrast -15 (Standard 0)
Helligkeit +2 (Standard 0)

Nach diesen Korrekturen erhielten die Bilder olyStudio2_manuell und olyStudio2_manuell-CropNR.jpg einen homogeneren Charakter. Allerdings ist hierbei auffällig, dass der Himmel im Vergleich zu den optimierten JPEGs von Silkypix und Lightroom heller und ein wenig unnatürlich leuchtend erscheint, wie auch die eigentlich blass rötlich-gelbe Garagenwand in der linken unteren Bildecke so überstrahlt, dass sie sich farblich stärker dem tatsächlich weißen Ausschnitts des Garagentors angleicht. Eine weitere Reduzierung des Kontrastes oder der Helligkeit erwirkte in diesen Punkten keine deutliche Besserung, sondern führte nur zu blasseren Farben.
Dieses Phänomen fiel mir auch bei anderen RAW-Aufnahmen mit Olympus Studio 2 auf. Je stärker der Motivkontrast ausfällt, umso deutlicher zeigt sich dieser Effekt. Hier scheint der RAW-Konverter grundsätzlich eine Schwäche bei Bewältigung des Kontrastumfanges in Hinblick auf eine gleichmäßige Farbwiedergabe zu besitzen.

Das bei deaktivierter Rauschunterdrückung wahrnehmbare Bildrauschen im 1:1-Crop (olyStudio2_manuell_Crop-NRoff.jpg) lässt sich mit der Rauschminderung des Bearbeiten-Menüs (Wert 25 - Standardwert 0) bei sehr geringem Detailverlust verringern, wie an olyStudio2_manuell_Crop-NR.jpg ersichtlich.
Die einstufige Rauschunterdrückung im RAW-Menü (olyStudio2_manuell_Crop-NR-raw.jpg) ist dagegen aufgrund der starken Weichzeichnung zur dezenten Reduzierung weniger geeignet.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 8 von 13 - Bibble Pro 4.9.8b/e (1)

Anmerkung: Nach Fertigstellung des Textes zur Programmversion 4.9.8b wurde noch die Version 4.9.8e getestet. Da sich die Bildergebnisse bei beiden Version nicht sonderlich unterscheiden, wie weiter unten näher ausgeführt wird, ist der nachfolgende Text gleichermaßen auf beide Programmversionen zu beziehen.

verfügbar für folgende Betriebsysteme:
  • Windows 98SE, Me, 2000, XP
  • Mac® OS X 10.3.9 oder neuer
  • Linux Kernel 2.4, X

Benutzeroberfläche
Übersichtlich gegliedert, relativ intuitiv bedienbar. Gut geeignet für den Dual-Monitor-Betrieb, da sich alle Werkzeuge in separaten Fenstern außerhalb des Programmfensters öffnen lassen. Der Status, die Größe und Position sämtlicher geöffneter Fenster des Programms werden bei dessen Beendigung automatisch gespeichert; bei erneutem Programmstart stehen sie - automatisch geöffnet und exakt positioniert - wieder zur Verfügung.

Performance
  • Vorschaubildaufbau bei RAW-Einlesung (ohne Cache-Speicherung): ca. 4 Sekunden
  • Vorschaubildaufbau nach Bildkorrektur: 1 Sekunde
  • JPEG-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 2 Sekunden (Einzelbild-Modus)
  • JPEG-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 11 Sekunden (Stapel-Modus)
  • JPEG-Crop-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 1 Sekunden (Einzelbild-Modus)
  • JPEG-Crop-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 535): ca. 7 Sekunden (Stapel-Modus)

Stapelbearbeitung
vorhanden

Nutzung des Gesamten RAW-Bildbereichs

Ist hier bereits voreingestellt; eine Reduzierung des Bildbereichs auf den Standard-RAW-Bereich ist nicht möglich.

Beschnittmöglichkeiten
via frei skalierbarem Rahmen, manueller Größenangabe in Zoll oder Millimeter (allerdings ohne Pixel-Angabe), Standard-Format-Presets, die sich individuell ergänzen lassen.

Tastaturkommandos
Diverse vordefinierte programmspezifische Shortcuts vorhanden. Die Erstellung eigener Tastaturkommandos ist nicht möglich.


Bildqualität

Standardkonvertierung
Die standardgenerierten JPEGs bibblePro_standard.jpg und biblePro_standard_Crop.jpg der Programmversion 4.9.8b zeigen einen deutlich verfälschten Farbcharakter mit merklicher Rotdominanz und übermäßig starken Kontrast. Der vollständige RAW-Bildbereich wird tadellos wiedergegeben. Allerdings ist im skaliertem JPEG bereits im hellsten Bereich des Himmels am rechten Horizont ein sehr leichter Magentastich zu bemerken.
Bei dem standardgeneriertem JPEG der Programmversion 4.9.8e bibblePro4.9.8e_standard.jpg zeigt sich nahezu der gleiche Farbcharakter mit einer rötlich-domierenden Verfärbung, wobei die Gesamthelligkeit ein wenig geringer ausfällt. Allerdings verstärkt sich damit auch der oben erwähnte Magentastich am rechten Horizont. Auch hier wird der vollständige RAW-Bildbereich tadellos wiedergegeben.

Magenta-Test: nicht bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-2 Blenden) zeigt sich bei der Programmversion 4.9.8b im hellsten Bereich des Himmels am Horizont ein Magenta-Fleck. Kurioserweise erhält die Garagentür in der linken unteren Bildecke einen auffälligen Gelbstich (bibblePro_standard-2Bl.jpg).
Der gleiche Magenta/Yellow-Effekt tritt - sogar noch deutlicher - auch bei der neueren Programmversion 4.9.8e auf bibblePro4.9.8e_standard-2Bl.jpg.

Nach diesem Testabschnitt erfolgten alle weiteren BibblePro-Entwicklungen mit der Programmversion 4.9.8b.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 9 von 13- Bibble Pro 4.9.8b (2)

Optimierte Konvertierung
Um den Korrekturaufwand möglichst gering zu halten, wurde zuerst versucht, über die programminterne Bildoptimierungsfunktion "Perfectly Clear" in der "Ton Std"-Einstellung, eine natürlichere Bildwiedergabe zu erreichen. Wie an bibble_standard+PF.jpg zu erkennen ist, werden hierbei nur die Schattenbereiche deutlich aufgehellt, was für diese zwar eine bessere Durchzeichnung erbringt, aber die partielle übermäßige Bildhelligkeit noch verstärkt. Der verfälschte Farbcharakter bleibt davon unberührt und der Gesamteindruck erinnert noch deutlicher an eine gewisse Ansichtskartenästhetik. Auch die anderen "Perfectly Clear"-Presets brachten keine merkliche Besserung.

Um ein deutlich natürlicheres Bild zu erhalten wurden folgende Korrekturen vorgenommen:

Basiseinstellungen
Tonwertkurve Niedrig (Standard Wie Kamera)
Kontrast -20 (Standard 0)

Farbfilter:
Rot -4 (Standard 0)
Blau 4 (Standard 0)

Das Resultat findet sich in bibblePro_manual.jpg wieder. Nach der eher enttäuschenden Standardentwicklung mit deutlichen Farbverfälschungen ist es doch bemerkenswert, wie gut sich diese korrigieren lassen. Hinsichtlich einer natürlichen und ausgewogenen Farbgebung erreicht das erzielte JPEG zwar nicht ganz das Niveau der optimierten JPEGs von Silkypix oder Lightroom, liegt aber dennoch nicht weit davon entfernt. Als einzigem Konverter gelingt es Bibble Pro - trotz etwas höherer Grundhelligkeit - das Hellblau in den hellen Himmelsbereichen am rechten Horizont stärker zu erhalten. Allerdings zeigt sich hier in dem hellsten Bereich ganz rechts am Horizont auch eine Schwäche in Form einer leichten Magenta-Färbung. Auch die Garagentür in der linken unteren Bildecke weist hier bereits einen eher eierschalenfarbenen als weißen Farbton auf. Bei diesem Konverter zeigt sich leider - wenn auch noch sehr verhalten - bereits bei Originalbelichtung die wie bereits zuvor dem um 2 Blenden herunterbelichteten Test-JPEG attestierte Magenta/Yellow-Färbung.
Der etwas heller abgestimmte Charakter der optimierten BIibble-JPEGs im Vergleich zu den Beispielbildern der anderen Konverter ist dem Fehlen eines Helligkeit- oder Kontrast-Gamma-Parameters im Programm geschuldet. Bei dem ansonsten mit DBV-Tools sehr gut ausgestatteten Programm erscheint dies etwas unverständlich, zumal bereits in den Basiseinstellungen neben Standardparameteren wie "Kontrast" und "Sättigung" diverse, weniger gebräuchliche wie "Vibrance" und "Fülllicht" angeboten werden. Anscheinend wird hier Helligkeit allein über die Belichtungskorrektur geregelt. Da ich aber den bereits zuvor erwähnten Magenta/Yellow-Stich nicht noch weiter verstärken wollte, verzichtete ich diesbezüglich auf eine Minus-Korrektur.
Eventuell hätte man ein noch besseres Ergebnis erzielt, wenn man die zusätzlichen Plugins ausprobiert hätte, die allesamt der Farbkorrektur dienen, aber leider nicht sehr aussagekräftige Namen tragen wie "Andy", "Gina", "Roy", "Sadie", "Siggy" und "Tony". Den Aufwand habe ich mir aus Zeitgründen erspart, hier mögen andere bei Interesse weiterforschen.

Das Bildrauschen lässt sich recht effektiv bei sehr geringem Detailverlust durch das Schärfen/Noise>Rauschen-Tool (bibblePro_manual_Crop-NR.jpg) wie auch das Ninja-Tool (bibblePro_manual_Crop-NN.jpg) reduzieren. Zum Vergleich dient das geschärfte Bild (bibblePro_manual_Crop-NRoff.jpg) ohne aktivierte Rauschminderung.

Die veränderten Einstellungen hierbei waren:

Schärfen
Betr 200 (Standard 100)
Empf 4 (Standard 6)

Rauschen
Noise 8

alternativ Ninja:
Stärke 8
Fein 0.1

Bibble Pro 4.9.8b wurde unter Windows XP wie auch unter Linux getestet. Die Testergebnisse hinsichtlich der Bildqualität unterschieden sich nicht voneinander.
Bibble Pro 4.9.8e wurde dagegen nur unter Linux getestet.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 10 von 13 - Raw Therapee 2.2 (1)

verfügbar für folgende Betriebsysteme:
  • Windows ME/2000/XP/Vista
  • Linux
Benutzeroberfläche
Übersichtlich gegliedert, intuitiv bedienbar.
Das Programm ist nur eingeschränkt für den Dual-Monitor-Betrieb geeignet, da alle Werkzeuge für die jeweiligen Aufgabenbereiche im Programmfenster fest verankert in einem rechten, nach unten scrollbaren Menübereich liegen und nicht frei platziert auf den zweiten Monitor gelegt werden können. Im Vollbildmodus wird das Vorschaubild durch die beiden Monitore geteilt. Immerhin lässt sich das Programm-Fensters soweit aufziehen, dass der Werkzeugbereich auf dem zweiten Monitor liegt und das Vorschaubild sich weitestgehend auf den ersten Monitor ausdehnen lässt. Leider wird die Fensterposition bei Programmschluss nicht gespeichert.
Linkes Post-Processing-Fenster und unten liegender Navigator/Filmstreifen lassen sich unabhängig von einander ausblenden, um eine vergrößerte Vorschaubilddarstellung zu gewähren.

Performance
  • Vorschaubildaufbau bei RAW-Einlesung (ohne Cache-Speicherung): ca. 14 Sekunden
  • Vorschaubildaufbau nach Bildkorrektur: 7 - 17 Sekunden
  • JPEG/TIFF-Konvertierung (3648 x 2736 Pixel): ca. 8 Sekunden
  • JPEG-Crop-Konvertierung ca. 770 x 580: ca. 6 Sekunden
Nach einer Bildkorrektur dauert es relativ lange, bis das Ergebnis im Vorschaubild ersichtlich ist. Dieser Vorgang läuft ohne die Unterstützung eines Fortschrittbalkens oder eines sonstigen Hinweises ab, so dass man bei geringen Korrekturen sich oft nicht sicher ist, ob die Änderung bereits erfolgt oder noch in Bearbeitung ist. In diesem Fall ist es hilfreich, zumindest bei den Prozeduren, die sich auf die Histogrammkurve auswirken, das Histogramm im Blick zu haben, auf dem sich am Ende der Berechnung eine entsprechend angepasste Kurvenstruktur abzeichnet und somit u.a. auch als Indikator für den Korrekturabschluss dient.

Stapelentwicklung
nicht vorhanden

Nutzung des gesamten RAW-Bildbereichs

ist hier bereits voreingestellt; eine Reduzierung des Bildbereichs auf den Standard-RAW-Bereich ist nicht möglich.

Beschnittmöglichkeiten
via frei skalierbarem Rahmen oder manueller Größenangabe in Pixeln, Seitenverhältnissen oder Standard-Format-Presets, die nicht individuell erweiterbar sind.
Der Rahmen lässt sich zwar nach seiner Erstellung in seiner Größe beliebig verändern, ist aber im Ganzen auf dem Bild nicht verschiebbar.

Tastaturkommandos
Nicht vorhanden


Bildqualität

Standardkonvertierung
Die mit der Standardeinstellung erzeugten JPGSs rawTherapee_standard.jpg und rawTherapee_standard_Crop.jpg weisen natürliche Farben und einen übermäßig starken Kontrast auf. Der vollständige RAW-Bildbereich wird tadellos wiedergegeben.
Hinweis: Zwar ermöglicht das Programm das Bild in seiner Größe zu beschneiden, aber eine Skalierung des gesamten Bildes ist bei der Abspeicherung nicht möglich. Hierfür wurde wiederum Gimp verwendet, um die ungecroptenTest-JPEGs zu erstellen.

Magenta-Test
: bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-5 Blenden) zeigt sich kein Fehlton in den hellen Bereichen des Bildes (rawTherapee_standard-2Bl.jpg).
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 11 von 13 - Raw Therapee 2.2 (2)

Optimierte Konvertierung
Das Ergebnis nach Korrektur der nachfolgend aufgeführten Grundeinstellungen ähnelt sehr stark dem der optimierten Silkypix- und Olympus Studio 2-JPEGs. Beim 1:1-Crop (rawTherapee_manuell_Crop.jpg) sind hinsichtlich der Farbgebung nur noch marginale Unterschiede im Vergleich zum Silkypix-Crop zu erkennen. Auch an dem skaliertem JPEG (rawTherapee_manuell.jpg) zeigt sich bei den Farben die starke Ähnlichkeit zwischen den drei Programmen. Allerdings besitzt das Auto, ähnlich wie beim Lightroom-JPEG, auch hier einen etwas zu hellen Rotton. Hierin entsprechen die RAWs von Olympus Studio 2 und Silkypix eher dem Originalmotiv.

Brightness 0.33 (Standard 0)
Contrast -17 (Standard 0)
Compress Highlights 60

Das Bildrauschen lässt sich recht effektiv bei sehr geringem Detailverlust mit dem Luminance-Noise-Reduction-Tool (rawTherapee_manual_Crop.jpg) reduzieren. Zum Vergleich dient das geschärfte Bild (rawTherapee_manual_Crop-NRoff.jpg) ohne aktivierte Rauschminderung.

Die Einstellungen hierbei waren:

Sharpening
Amount 180 (Standard 120)

Luminance Noise Reduction
Edge Toerance 1000 (Standard 1500)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 12 von 13 – UFRaw 0.1.2 (Gimp-Plugin)

verfügbar für folgende Betriebsysteme:
  • Windows ME/2000/XP/Vista
  • Linux
Das Programm wurde in Form eines Plugins für die Bildbearbeitung Gimp getestet. Hierbei stehen nur die primären Konverterfunktionen zur Verfügung wie Weißabgleich, Belichtungskorrektur, Histogramm und Gradationskurven, da alle weiteren EBV-Arbeiten via Gimp erfolgen.

Benutzeroberfläche
Übersichtlich gegliedert, intuitiv bedienbar
Das Programm ist eingeschränkt für den Dual-Monitor-Betrieb geeignet, da alle Werkzeuge für die jeweiligen Aufgabenbereiche im Programmfenster fest verankert in einem linken Menübereich liegen und nicht frei platziert auf den zweiten Monitor gelegt werden können. Im Vollbildmodus wird der Menübereich durch die beiden Monitore geteilt. Immerhin lässt sich das Programm-Fenster soweit vergrößern, dass der Werkzeugbereich auf dem linken Monitor liegt und das Vorschaubild sich weitestgehend auf den rechten Monitor ausdehnen lässt. Die Größe des Fensters ist nicht wie üblich an den Fensterkanten aufzuziehen, sondern erfolgt indirekt über die prozentuale Eingabe der Vorschaubildgröße, an die sich das Programmfenster unmittelbar anpasst. Leider wird die Fensterposition bei Programmschluss nicht gespeichert.

Performance
  • Vorschaubildaufbau bei RAW-Einlesung: ca. 4 Sekunden
  • Konvertierung nach Gimp: ca. 10 Sekunden
Stapelentwicklung
nicht vorhanden

Nutzung des gesamten RAW-Bildbereichs
ist hier bereits voreingestellt; eine Reduzierung des Bildbereichs auf den Standard-RAW-Bereich ist nicht möglich.

Beschnittmöglichkeiten

fehlen, erfolgen über Gimp

Tastaturkommandos
nicht vorhanden


Bildqualität

Standardkonvertierung
Die mit der Standardeinstellung erzeugten JPGSs ufraw_standard.jpg und ufraw_standard_Crop.jpg weisen natürliche Farben, einen übermäßig starken Kontrast und ein relativ dunkles Bild auf. Der vollständige RAW-Bildbereich wird tadellos wiedergegeben. Im sehr hellen Himmelsbereich am rechten Horizont zeigt sich bereits ein minimaler Magentastich.

Magenta-Test
: nicht bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-3 Blenden) zeigt sich an der Garagentür, der Innenseite der Dachbalkonmauer und am rechten Horizont eine leichte Magentafärbung, wie an ufraw_standard-2Bl.jpg zu erkennen ist.

Optimierte Konvertierung
Anders als bei den getesteten Konvertern zuvor ist hier bei der Standardkonvertierung der Kontrast so stark ausgeprägt, dass er nicht mehr durch eine einfache Änderung der Kontrasteinstellung in Gimp zufriedenstellend kompensiert werden kann.
Deshalb war hier die Anpassung der Gradation mittels dem Tool „Farbkurve“ erforderlich. Die angepassten Kurvenwerte werden nachfolgend aufgeführt und lassen sich in Form einer frei zu benennenden Textdatei direkt vom „Farbkurve-Tool“ aus importieren:

# GIMP Curves File
0 0 -1 -1 -1 -1 52 69 -1 110 -1 119 -1 127 -1 134 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 255 255
0 0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 255 255
0 0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 255 255
0 0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 255 255
0 0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 255 255

Weiteren Korrekturen mit Gimp sind:

Helligkeit-Kontrast
Helligkeit 12
Kontrast 26

Schärfen 54

Das Ergebnis dieser Prozedur ist den Bildern ufraw_manuell.jpg und ufraw_manuell_Crop-NRoff.jpg zu entnehmen. Da UFRAW keine Entrauschungsmöglichkeit bietet, wurde hier nur ein optimiertes, geschärftes Crop-Beispiel ohne jegliche Bildentrauschung erstellt.
Wenn auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, zeigt sich bei diesen JPEGs eine Bildqualität, die nicht mehr sehr weit unter dem Niveau von Silkypix oder Lightroom liegt – sieht man von dem sehr zarten Magentastich im hellen rechten Teil des Horizonts einmal ab. Wahrscheinlich dürften die Unterschiede mehr oder weniger gänzlich schwinden, sobald die Gradation noch sorgfältiger angepasst wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Teil 13 von 13 - Resümee

Je länger ich mich mit den hier vorgestellten RAW-Konvertern auseinandergesetzt habe, umso mehr hat sich mein erster Eindruck, der aufgrund diverser Standardkonvertierungen nicht gerade vor Begeisterung sprühte, relativiert. In der Praxis zeigt sich, dass bei jedem der hier vorgestellten Konverter noch ein wenig – oder zuweilen auch etwas mehr - Handarbeit nötig ist, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Gerade hinsichtlich der Kontrastwiedergabe der E-510-Raws übertreiben alle Konverter merklich.
Allerdings zeigt sich auch, dass nach den jeweiligen Optimierungen die Konverter hinsichtlich der Bildqualität ihrer generierten Bilder relativ nahe beieinander liegen.
In diesem Zusammenhang sollte auch die Beantwortung meiner Frage am Anfang des Threads gewertet werden, bei der es darum ging, welcher RAW-Konverter das natürlichste Ergebnis aufweist. So lässt sich kein „Sieger“ ausmachen, der sich ganz deutlich vom Rest abgrenzt. Dennoch hat sich nach stundenlangen Vergleichen schließlich Silkypix als der Referenz-Konverter erwiesen, da er bei relativ geringem Korrekturaufwand das dem Originalmotiv am ehesten entsprechende Ergebnis erbringt, wobei z. B. die Unterschiede zu Lightroom nur in Größenordnungen von Nuancen liegen, wie an den Beispielfotos unter optimierten Betrachtungsverhältnissen (eingemessener Monitor, abgedunkelter Raum, ausgeruhte Augen...) ersichtlich ist. Hinsichtlich der Bildqualität kann somit beiden Konvertern ein sehr hohes Niveau bescheinigt werden.
Die oft gerühmte Natürlichkeit der Farben bei Olympus Studio 2 ließ sich im Großen und Ganzen in diesem Test bestätigen. Allerdings kann damit die Software kein Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen. So liegen in dieser Disziplin Silkypix oder Raw Therapee gleich auf oder übertreffen darin STUDIO 2 sogar, da dessen Farbzeichnung in den hellen Bereichen bei sehr kontrastreichen Bildern durchaus noch eine Optimierung erfahren könnte.
Müsste für eine der vier kommerziellen, umfangreichen Konverter-Suiten in diesem Test eine rote Laterne vergeben werden, so wäre hierfür eindeutig Bibble Pro in den zweifelhaften Genuss gekommen. Nicht nur aufgrund der rötlich-dominaten Verfärbung in der Standardentwicklung, sondern vor allem wegen der sichtbaren Magenta/Yellow-Färbung von Lichtern bereits beim unkorrigierten RAW. Dies ist besonders bedauerlich, da unter den großen RAW-Konverter-Suiten nur mit Bibble Pro neben der Windows- und Mac-Version auch eine Portierung für Linux existiert. Immerhin hat sich gezeigt, dass mit einigen Korrekturen auch hier gute Ergebnisse erzielbar sind. Der Konverter kann es eigentlich besser, als es das derzeitige E-510-Profil in Bibble Pro erlaubt.
Wenn in erster Linie die Bildqualität im Vordergrund steht, ist der unter Linux und Windows arbeitende, kostenlose Konverter Raw Therapee 2.2 auch zu empfehlen. Die mit ihm generierten JPEGs besitzen eine ausgezeichnete Qualität die durchaus weitestgehend mit der von Silkypix, Lightroom und Olympus Studio 2 vergleichbar ist.
Eine weitere kostenlose Alternative für Linux und Windows gibt es auch mit dem UFRaw-Gimp-Plugin. Allerdings treten bei den Standardkonvertierungen bereits ein, wenn auch nur sehr leichter, Magentastich sowie eine so hohe Kontraststärke auf, dass hier die Anpassung der Gradation unvermeidlich ist. Nach entsprechenden Korrekturen können auch hier die Test-JPEGs überzeugen, wobei über eine weitergehende Gradationsanpassung ein zusätzlicher Spielraum für Optimierungen besteht, was grundsätzlich auch für alle Konverter im Test gilt.

Da sich die meisten Programme in diesem Test hinsichtlich der erzielten Bildqualität nur nuanciert unterschieden, dürften für die Wahl der geeigneten Software auch Ergonomie der grafischen Oberfläche, Performance und Funktionsumfang maßgeblich in die Bewertung einfließen. Denn hierbei sind die Unterschiede zwischen den Programmen deutlich ausgeprägter. Allerdings ist es schwierig, grundsätzliche Bewertungen abzugeben, da diese von der persönlichen Arbeitsweise und den Vorlieben für spezielle Features des jeweiligen Benutzers abhängen. Auch kann es entscheidend sein, in welcher Arbeitsumgebung die Software verwendet wird. So war das Fenster-Layout aller Programme hervorragend auf den Single-Monitor-Betrieb angepasst. Dagegen boten im Dual-Monitor-Betrieb nur Bibble und Silkypix eine flexibele, individuell konfigurierbare Fensterverwaltung an. Dieses Ergebnis verwundert ein wenig, da gerade im EBV-Bereich Dual-Monitor-Systeme mittlerweile keine Seltenheit mehr sind.

Hinsichtlich der Performance gab es nur zwei negative Ausreißer. Während die sehr mäßige Performance bei einem kostenlosen Konverter wie RAW Therapee noch tolerierbar ist, so sollte sie dagegen bei einem kommerziellen Programm wie Olympus Studio 2 als unakzeptabel gelten. Wenn beispielsweise zum Aufbau des Vorschaubildes bei einer Bildkorrektur eine Berechnungsroutine von 95 Sekunden nötig ist und diese auch noch erneut bei allen weiteren Bildkorrekturen an ganz anderen Parametern – obwohl zuvor bereits berechnet - stets von neuem angestoßen wird, zuzüglich der Bearbeitungszeiten für die neuen Korrekturen, darf hier der Programmierung in diesem Punkt durchaus ein eher schlechtes, keineswegs professionelles technisches Design unterstellt werden.

Da die Ausstattungsmerkmale bei den hier getesteten Konvertern recht unterschiedlich sind und für diese Testzusammenfassung weder Zeit noch Anspruch bestanden, auf die vielfältigen und mitunter recht komplexen Features näher einzugehen, entfällt ein ausführlicher Vergleich. Anstelle dessen hier nur der folgende Überblick: Basiseinstellungen wie Weißabgleich, Histogramm und Graduationskorrektur bieten alle Programme sowie gängige EBV-Korrekturen (beim UFRaw-Plugin über Gimp). Highlight-Recovery verfügen auch alle Konverter mit Ausnahme von Olympuster Studio 2. Eine Stapelbearbeitung bieten zur Zeit nur die vier kommerziellen RAW-Suiten. Die Nutzung des gesamten RAW-Bildbereichs ermöglichen alle Konverter mit Ausnahme von Adobe Lightroom und Olympus Studio 2, die ausschließlich den an den Seiten etwas begrenzten Standard-Bereich anzeigen, der auch von den in der Kamera erzeugten JPEGs verwendet wird. Silkypix bot als einziger Konverter im Test die Wahl beider Formate an.

Die langen Test-Sessions im abgedunkelten Raum, bei dem ich mir mit der Zeit wirklich wie in einer Dunkelkammer vorkam, brachten für mich doch viel Erhellendes. Es ist schon äußerst erfreulich, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes sieht, welches Potential in den E-510-RAWs schlummert. Statt einer Rangliste mit Kaufempfehlungen, rate ich abschließend jedem Interessierten, die in Frage kommenden RAW-Konverter auf den heimischen Rechner zu installieren und selbst in Ruhe zu erkunden, zumal alle hier getesteten Programme kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden können. Entweder stehen sie dann als zeitlich begrenzte Probeversion (Silkypix, Lightroom, Olympus Studio 2, Bibble Pro) oder sogar als zeitlich unbegrenzte Vollversion (Raw Therapee, UFRaw) zur Verfügung.
Und das eigene „look and feel“ spielt zuweilen eine größere Rolle als die schicksalshafte Frage, ob die Kiefernadeln ganz außen an der linken oberen Bildecke noch eine Winzigkeit natürlicher mit einem minimalen, nahezu unmerklich kräftigeren Grünton oder doch eher einem hauchzarten, marginalen Gelbanteil wirken könnten.

Hinweis:
Diese Testreihe wird im Anschluss mit einem Test von Apple Aperture mit der E-510 ergänzt, den bastpless durchgeführt hat. Hierbei erweist sich Aperture als exzellente Alternative zu den hier getesteten Konvertern.

pikante, dunkelkammerliche Grüße von der Linse
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Cash back E-510 (100.- Euro)

Mich würde auch interessieren, wie man sicherstellt, dass man auch eine Kamera mit dem Gutschein bekommt - besonders im Versandhandel.
 
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Zwar stand mir Apple Aperture innerhalb meiner Testreihe nicht zur Verfügung, aber bastpless hat mir freundlicherweise die Ergebnisse seines Aperture-Tests mit der E-510 zukommen lassen. So konnte ich mit seinen Texten und Bildern den nachfolgenden Aperture-Test als Ergänzung zu den vorangegangenen Konverter-Tests hier noch anfügen.

Test-Equipment
  • PowerMac mit Dual 2 GHz PowerPC G5 Prozessoren
  • 1,5 GB RAM
  • SATA-Festplatten mit 7.200 U/min
  • ATI Radeon 9600 XT

Apple Aperture 1.5.6 (Einzeltest)

verfügbar für folgende Betriebsysteme:
  • Mac® OS X 10.4.7 oder höher

Benutzeroberfläche
Übersichtlich gegliedert, intuitiv bedienbar
Vollbildmodus verfügbar (auch im Zweischirmbetrieb)


Performance

  • Vorschaubildaufbau bei RAW-Einlesung (ohne Cache-Speicherung): Importieren der Testdatei bis vollständige Ansicht: 15s (enthält Kopieren in die Aperture Library); Anzeige der bereits importierten Datei nach Anklicken bzw. Öffnen des Ordners: 4s
  • Vorschaubildaufbau nach Bildkorrektur: die meisten Regler (Belichtung, Sättigung etc.): Echtzeit; einzelne Funktionen (Rauschminderung): ca. 3s
  • JPEG-Konvertierung plus Skalierung 3648 x 2736 Pixel auf (713 x 536): 2s
  • JPEG-Crop-Konvertierung ca. 770 x 580: <1s

Stapelentwicklung
Alle Bilder werden zunächst mit den (modifizierbaren) Standardeinstellungen angezeigt. Übernahme von Änderungen von einem bearbeiteten Bild auf andere Bilder mithilfe des Lift/Stamp-Tools (dabei ist konfigurierbar, welche Parameter übertragen werden sollen).


Nutzung des gesamten RAW-Bildbereichs
Ist hier bereits voreingestellt; eine Reduzierung des Bildbereichs auf den
Standard-RAW-Bereich ist nicht möglich.


Beschnittmöglichkeiten
  • Visuell freier Beschnitt
  • Beschnitt anhand von vorgegebenen und selbst definierbaren Standardformaten
  • Beschnitt mit Eingabe der exakten Pixelmaße

Tastaturkommandos
Zahlreiche vordefinierte programmspezifische Shortcuts sind vorhanden.
Für die Verschlagwortung lassen sich 8 Tastenkombinationen mit 8 beliebigen Schlagworten versehen. Die Erstellung eigener Shortcuts darüber hinaus ist nicht möglich.

Auffälligkeiten
Alle importierten RAW-Dateien werden sofort angezeigt und können (z.B. mit der Lupe) angesehen, sortiert, bewertet, verschlagwortet werden, wobei noch weitere Optionen zur Verfügung stehen.
Man muss nur die Bilder bearbeiten, bei denen die Standardkonvertierung nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Alle Konvertierungen liegen nur als Einstellungsdatei platzsparend vor, erst wenn man Bilder exportiert, werden echte JPEGs (oder TIFFs etc.) gerechnet.
Es können "intelligente" Ordner angelegt werden (z.B. alle 4 und 5 Sterne - Dateien mit dem Schlagwort "Hund"), die sich bei neu hinzugefügten Dateien automatisch aktualisieren.
Beim Bilddrehen wird automatisch ein Raster angezeigt, solange der Regler bedient wird.
Eine anpassbare Gradationskurve steht nicht zur Verfügung, allerdings lässt sich die Histogrammkurve direkt editieren.


Bildqualität

Standardkonvertierung
Die mit der Standardeinstellung erzeugten JPEGs aperture_standard.jpg und aperture_standard_Crop.jpg weisen sehr natürliche Farben und einen übermäßig starken Kontrast auf.
Der vollständige RAW-Bildbereich wird tadellos wiedergegeben.

Magenta-Test: bestanden
Bei Unterbelichtung von -2 Blenden (Maximalkorrektur +-9,9 Blenden) zeigt sich kein Fehlton in den hellen Bereichen des Bildes aperture_standard-2Bl.jpg


Optimierte Konvertierung
Nach Korrektur der folgenden Einstellungen ergibt sich ein sehr ausgewogenes Ergebnis (aperture_manuell.jpg), dass vergleichbar ist mit dem der zuvor getesteten Konverter Silkypix, Lightroom, Olympus Studio 2 und RAW Therapee.

Belichtung -0.10
Kontrast -10

Die Rauschminderung ist hier zweigeteilt. Die Farbrauschreduzierung funktioniert hervorragend ("Chroma weichzeichnen"), aber der automatische Rauschabgleich, der sich wohl hauptsächlich ums Helligkeitsrauschen kümmern soll, geht eher sanft zu Werke und kann auch nicht parametrisiert werden.
Da im Original kaum Rauschen zu erkennen ist, sind die Unterschiede zwischen den folgenden beiden Crops marginal.

aperture_manuell_Crop.jpg
Scharfzeichen (Intensität: 0,60 Kanten 0,68) EIN
Chroma weichzeichnen (Radius 2,00) EIN
Automatischer Rauschabgleich EIN

aperture_manuell_Crop-NRoff.jpg
Scharfzeichen (Intensität: 0,60 Kanten 0,68) EIN
Chroma weichzeichnen (Radius 2,00) AUS
Automatischer Rauschabgleich AUS
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Hallo Linse!

Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen und sehr informativen Test!!!:top: Besser hätte man es wohl kaum machen können. Dieser Thread sollte oben festgepinnt werden, gibt er doch gerade Einsteigern einen guten Über- und Einblick in die Welt der RAW-Konverter im Zusammenspiel mit der E-510.

Als Ergebnis für mich kann ich festhalten, dass ich mir nicht, wie von dir empfohlen, alle Konverter mal runterladen und ausprobieren werde, sondern mich dank deiner ausführlichen Beschreibung auf zwei beschränken kann, wobei Silkypix unter dem Preis-Leistungsaspekt wohl die Nase vorn hat.:)

Vielen Dank noch mal für die große Mühe und das Engagement, die in diesem Test stecken und die man gar nich hoch genug schätzen kann!:)

LG Petterson
 
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

@linsencurry: Minutenlangen Applaus für diesen Vergleich! Ich will gar nicht wissen, wieviele Stunden Arbeit da drin stecken ...
 
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Chapeau! Da hast Du einen Haufen Arbeit investiert und stellst uns Deine gesammelten Erfahrungen hier "mal so eben" zur Verfügung. Vielen Dank! :top:
 
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Klasse, was du hier machst :top::top::top:

Das Ganze bestätigt mich auch in meiner Einschätzung von RAW Therapee, wer nicht ständig mit RAW's arbeiten muss, ist hier super bedient. Unglaublich, dass sowas auf (freiwilliger) Spendenbasis angeboten wird.
 
AW: E-510: RAW-Konverter-Test

Auch für mich als reinen " jpg-Knipser" ist Dein Test äußerst interessant.
Vielen Dank für Deine Mühe. :top:

Da man ja nie, nie sagen sollte, wird mir Dein Test bei einem eventuellen "Umstieg auf RAW" :) sicher eine große Hilfe sein.

Herzliche Grüße
Rainer
 
AW: Cash back E-510 (100.- Euro)

ich bin im Überlegen, mir die E-410 zu kaufen.

Wahrscheinlich werde ich mir die Kamera bei einem deutschen Händler kaufen und nach Österreich schicken lassen. Hat jemand eine Ahnung, wie es für mich dann mit dieser cashback/gutschein - aktion aussieht?

Also der Gutschein ist für mich nicht der Grund für die Kamera, aber ihn noch dazu zu bekommen wäre schon ganz nett.

mfg
dapaul
 
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