AW: E510 Double Zoom Kit empfehlenswert???
Was die Kit-Objektive angeht:
Ich habe die E-510 als DZ-Kit gekauft, obwohl ich bereits eine nette Zuiko Objektiv-Sammlung hatte. Der Grund war das geringe Gewicht, was sie für mich zu idealen Wander- und Reiseobjektiven macht.
Die beiden Kit-Objektive sind trotz Plastik-Bajonett gut verarbeitet, der AF ist (ausreichend Licht vorausgesetzt) mindestens genauso schnell, wie der der entsprechenden aber lichtstärkeren Pro-Objektive und die Bildqualität (Bokeh ...) gefällt mir (Achtung subjektiv) auch ganz gut. Mit dem abgedeckten Brennweitenbereich (28-300mm ~KB) kommt man schon ziemlich weit.
Als Nachteil empfinde ich höchstens die mangelnde Lichtstärke und die damit erzwungenen höheren ISOs bei schlechtem Licht oder schneller Verschlusszeit sowie Probleme beim Freistellen, was mit lichtstärkeren Objektiven nun mal besser geht. Letztere sind dann aber auch gleich wieder um einiges teuerer.
Ob sich die Kit-Objektive für Dich auch rentieren, hängt davon ab, was Du hauptsächlich fotografieren willst und ob Du besondere Anwendungsgebiete (z.B. Makro, mehr Tele, mehr Freistellen) hast, die Du mit den Kit-Objektiven von vorne herein nicht abdecken kannst.
Was die von FrankieGTH angesprochenen Einstellungsmöglichkeiten angeht, gibt es folgende Möglichkeiten (die gelten übrigens für alle DSLRs aller Hersteller):
A) Du fotografierst in RAW und passt Deine Bilder später im RAW-Konverter an Deine Vorstellungen an. In diesem Fall sind die JPG-Einstellungen irrelevant.
B) Du fotografierst in JPG, möchtest aber später trotzdem mit einem Bildbearbeitungsprogramm z.B. Kontrast, Sättigung, Schärfe und Entrauschung nach Deinen Vorstellungen anpassen. In diesem Fall ist es ratsam, Kontrast, Schärfe und Sättigung durch die JPG-Engine auszuschalten bzw. auf ein Minimum zu reduzieren, da man mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm in Kombination mit einem Tool zum Entrauschen i.a. eine wesentlich bessere Feinabstimmung erzielen kann.
Auf Möglichkeit B beziehen sich übrigens die hier im Forum empfohlenen Voreinstellungen (Entrauschung aus, Farbe, Schärfe und Kontrast auf den niedrigst möglichen Wert). Die resultierenden JPGs sehen dann aber erstmal ziemlich flau und weich aus

C) Du fotografierst in JPG und willst garnicht oder nur im Notfall nachbearbeiten. In diesem Fall musst Du mit den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen JPG-Einstellungen herumspielen und Dich für die entscheiden, die Dir am besten gefällt.
Die Werkseinstellungen der E-510 sind entrauscht, bunt, kontrastreich und stark geschärft. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack.
Zusätzlich ist noch zu beachten, dass der automatische Weissabgleich der Kamera manchmal daneben liegt. Dieses Problem haben übrigens fast alle Consumer-DSLRs. Wenn man RAW Bilder macht, ist das kein Problem, bei JPG schon, da u.U. ein Farbstich entsteht, der sich oft durch eine nachträgliche Tonwertkorrektur nicht mehr verlustfrei beheben lässt.
Wer also nur JPGs macht, sollte die WB entweder dem Umgebungslicht entsprechend einstellen oder (falls zu faul und doch im Auto-Mode) die resultierenden Bilder am Display gleich auf einen Farbstich kontrollieren und dann manuell eingreifen.
Zum Thema Belichtung und DR:
Die E-510 hat, wenn man JPGs mit Werkseinstellung macht, einen etwas geringeren DR als andere vergleichbare Kameras. Dies kann durch Herunterregeln der Kontrast-Einstellung verbessert werden.
Fotografiert man RAW, so kann man durch Lichterwiederherstellung und Aufhellen von Schatten inherhalb eines vernünftigen Rahmens noch einiges mehr aus seinen Bildern herausholen.
Grundsätzlich muss man sich aber (mit jeder Kamera) beim Fotografieren selbst überlegen, ob einem jetzt Details in den Lichtern oder in dunklen Bildbereichen wichtiger sind und entsprechend Belichten. Hierzu einfach mal das Handbuch lesen und die verschiedenen Messmethoden ausprobieren.

Sabine