AW: Olympus E-330 ist da!
Moin,
species 8472 schrieb:
Nun, es gab mal eine Zeit (auch das ganz ohne Sarkasmus), da waren Fotografen auf Licht angewiesen. Fehlte das Licht, dann konnte man halt kein Foto machen. So einfach war das.
Diese Zeit hab ich als Kind schon auf die ganz harte Tour kennengelernt: mit einer Pocketkamera und zwei Belichtungszeiten, es gingen nicht mal Innenraumaufnahmen. Einfach schlimm...
species 8472 schrieb:
Im übrigen ist das heute auch noch so. Klar kann man mit ISO6400 alles Mögliche am Rande des Sichtbaren ablichten. Ging früher nicht. Aber ein Portrait mit 1/250 bei Mondschein ist heute immer noch nicht möglich. Und vielleicht wird irgendwann, in ein paar Jahren, jemand die Frage stellen, wie die Menschheit jemals ohne diese Möglichkeit fotografieren konnte.
Sagen wir mal so. Tagsüber Sommer und Winter, egal bei welcher Witterung, und in einer normalen Stadt, also nicht gerade im finstersten Wald, fotografieren, finde ich keinen allzu ausgefallenen Wunsch.
Ich persönlich bin auch zufrieden, wenn ich mit einer Kamera abends in einer normal beleuchteten Großstadt, sowie in allen anfallenden Arten von Innenräumen (Kirchen, Museen, öffentliche Plätze, usw.) ohne Blitz fotografieren kann bzw. den Blitz nur zur Licht-Gestaltung, aber nicht als Hauptquelle benötige. Diese Möglichkeit ist mit f/1.4 und ISO 1600 in meinen Augen so gerade eben zufriedenstellend gegeben. Man möchte sehr gern aus qualitativen Gründen (CA's!) oft auf 2.0 abblenden und da wäre ISO 3200 manchmal auch nicht verkehrt.
Das erste Mal habe ich das Anfang der 90er gemacht, auf einer Klassenfahrt mit der Nikon F, 50/1.4, ISO 1600 Film. Das analoge Korn und dann noch Laborabzüge versaute natürlich bei diesem ersten "naiven Versuch" in 95% der Fälle die Aufnahmen total, aber es ging, die Bilder waren scharf genug, hell genug - das Filmkorn war der EINZIGE limitierende Qualitätsfaktor - und das hat mich damals schon begeistert.
Je nach dem welche Auflösung man braucht (Bildschirm, 10x15 oder größer) schaffen das heute auch die antiksten DSLR-Kameras mit Leichtigkeit. Und die moderneren (Canon 5D, Nikon D200, vielleicht jetzt auch Oly E-330) auch für etwas größere Zielformate. Sofern man eben ein f/1.4er dranschrauben kann. Ich finde das einen extrem hilfreichen und wunderbaren Fortschritt.
species 8472 schrieb:
Aber mich bewegt eine ganz andere Frage? Ist Licht für den Fotografen nur eine Quantität oder auch eine Qualität? (Wobei nicht gesagt sein soll, dass wenig Licht automatisch auch schlechtes Fotolicht sein muss).
Available Light ist z.B. nach meinen Erfahrungen in Städten deswegen so schwierig, weil die Kontraste so riesig sind, weil man ja quasi die Lichtquellen selbst auch ständig im Bild hat. Tagsüber kommt das Licht von der Sonne und meistens ist die eben NICHT selbst mit auf dem Bild.
Wenn ISO 1600 qualitativ absolut gleichwertig wäre zu ISO 100, seh ich keinen Grund, im Studio nur darum hell zu beleuchten, damit man es auch mit ISO 100 aufnehmen kann. Wozu?
species 8472 schrieb:
Wenn die technische Entwicklung so weitergeht - wann werden dann die ersten Studiofotografen ihre Lichtanlagen gegen ISO 12800 und ein paar 100 Watt Glühbirnen ersetzen?
Und das ist jetzt durchaus nicht ironisch gemeint, sondern als Frage zu verstehen. Geht das, ist das so einfach?
Also solange es nicht gerade zu dunkel wird, daß es für das menschliche Auge unangenehm ist, zu arbeiten, wüßte ich keinen Grund, warum nicht. Man könnte sich beispielsweise die Studioblitze dann irgendwann in Zukunft sparen und mit Dauerlicht arbeiten. Wieso nicht?
Allerdings muß natürlich dann u.U. das Studio nach draußen hin abgedunkelt sein, damit die Studiobeleuchtung auch wirklich die einzige Lichtquelle ist.
Und um auf s Thema zurückzukommen - Olympus.
Das beste Standardobjektiv ist das 14-54/2.8-3.5.
Es kostet zwei satte Blendenstufen gegenüber einem 1.4er. Immer noch eine gegenüber einem 2.0er. Für AL-Fotografen degradiert es jede Olympus, die bis ISO 1600 kann, zu einer ISO 400-800 Kamera. Da hilft kein Hinweis auf "aber früher..." und "vieles andere geht auch so" etc.
Klar geht vieles andere auch so super zu fotografieren, wie gesagt ich rede deswegen auch das Oly-System nicht tot, mich wundert nur einfach, daß sooo viele Leute sagen, hey ich brauch keine hohen ISO, das ist nur was für Spezialisten. Jeder Innenraum, jeder Winternachmittag, jeder Abend in einer Großstadt ist also was für fotografische Spezialisten? Hmmm....
Mir persönlich ist es trotzdem ein Rätsel, daß Olympus die nun wirklich große Objektivspezialisten sind, und ein 35-100/2.0 und ein 300/2.8 und andere sündhaft teure "Prestigeobjektive" geschaffen haben, auf den im Vergleich zum 300/2.8 sicher doch etwas größeren Bedarf nach einem kleinen 25/1.4 oder meinethalben, wenn die alberne 1.8-Systembeschränkung wirklich vorhanden ist, 25/1.8 oder 2.0 oder ähnliches nicht mal mit einer vagen Vorankündigung reagieren. Das einzige was angekündigt ist, ist das 14-35/2.0 und das ist sicher top für AL - aber ich denke es wird auch SATT teuer. Klar daß das dann ein Fall für Spezialisten bleiben wird.
viele Grüße
Thomas