AW: Olympus E-330 ist da!
jenne schrieb:
Ja, ich hätte auch gerne mal neue, z.B. ein 85/1,4 VR. Aber immerhin gibt es noch welche. Das 30/1,4 von Sigma ist eine positive Ausnahme der Neuerscheinungen. Du magst richtig liegen, die Masse kauft Zooms, auch wenn die gerade im mittleren Bereich bei weitem nicht so lichtstark sind wie Festbrennweiten.
Der Punkt ist aber auch der, dass die (guten) Zooms mittlerweile die (guten) Festbrennweiten hinischtlich der Abbildungsleistung eingeholt haben, und f2,8 statt 1,4 spielt bei gut nutzbaren ISO 400 oder 800 auch nicht mehr so die große Rolle.
jenne schrieb:
Frage ich mich auch. Aber es gibt auch neue, z.B. das 2/200 VR, das für 200 mm aussergewöhnlich lichtstark ist und dazu mit VR. Preislich allerdings für die meisten ausser Reichweite...
Ja, klar, aber das ist ein lichtstarkes Tele. Dafür besteht ein eindeutiger Bedarf, z.B. für Hallensport. Aber wir waren ja vorhin beim Normalobjektiv. Und dafür sehe ich eben keinen großen Bedarf. Wofür taugt das wirklich? Für Portrait ist die Brennweite zu kurz, um Gruppen zu fotografieren meist zu lang (vor allem in Räumen), für Sport taugt es nicht wirklich, für Tieraufnahmen auch nicht, für Mode nicht unbedingt kreativ, für Reportage zu unflexibel. Kurz, es ist eine Brennweite für Puristen, Liebhaber und Kenner.
jenne schrieb:
Tja, dann musst du zu einer anderen Marke wechseln ;-).
Tja, ich argumentiere hier mal für 4/3 und schon bin ich auf eine Marke festgelegt.
jenne schrieb:
Stimmt, aber manchmal kann man auch abblenden. Entscheidet man sich für das Zuiko-System, hat man aber - zumindest im Moment - schon eine fotografische Vorentscheidung getroffen, indem man sich mit dem Möglichkeiten des Oly-Systems bei Selektiver Schärfe schon gewissermaßen eingeschränkt hat gegenüber APS-C-Systemen mit ihren Objektiven.
Das ist das Problem, dass wir hier aneinander vorbeireden. Ich habe Erfahrung mit KB, APS-DSLR und 4/3. Ich kann hier nur sagen, dass mir die erzielbare selektive Schärfe und das Freistellungspotential an 4/3 ausreicht. Ich hab's mir auch schlimmer vorgestellt. Zum APS-Sensor sehe ich praktisch keinen Unterschied.
Und was die 1,4er betrifft - ich hatte einige davon analog. Die Leistung bei Offenblende hat mich nie wirklich befriedigt - allerdings war das, bevor die Nachschärfungsalgorithmen der DSLRs tätig wurden. So manches Objektiv wird von der digitalen geadelt. Manch Hersteller sieht das sogar als explizites Feature an - ich habe meistens auf 2,8-5,6 abgeblendet, manchmal einfach, um die notwendige Schärfentiefe zu bekommen.
jenne schrieb:
Ich denke schon, dass man da was sehen kann. Bei Telestellung macht das zwischen Oly 54/3,5 und Nikon 55/2,8 ca. 1,5 Blendenstufen bzgl. Selektiver Schärfe aus. Das sieht man durchaus im Bild.
Na, wenn Du vergleichst, dann schon vergleichbare Objektive, also das 14-54Oly mit dem 17-55/2,8DX. Das 50er Zuiko mit dem Mikro-Nikkor 60/2,8, von mir aus auch mit dem 50er - wobei dann das Oly wieder Brennweiten- und Lichtstärkenvorteile bzgl. selektiver Schärfe geltend machen kann.
Übrigens - hast Du das 17-55 mal ausprobiert? Ich würde das Ding jeder noch so lichtstarken Festbrennweite in diesem Bereich vorziehen.
jenne schrieb:
Offenblende (1,4) haben bei mir sehr viele Bilder. Zum echten Freistellen (nach deiner Definition, die mir bisher nicht geläufig war), müsste ich auch schon recht nah ran. Frage: Ist irgendwas davon "freigestellt"?:
www.effendibikes.de/Bokeh
Je nachdem, wie man's definiert. Im strengen Sinne eigentlich nicht. Aber die Schärfe ist hier schon sehr selektiv. Was mir allerdings auffällt - der Hintergrund ist wahnsinnig unruhig. Das ist bauartbedingt typisch für die 50er. Ich würde mal schauen, ein gebrauchtes 85er zu bekommen. Müßte für Dich eine Offenbarung sein.
jenne schrieb:
Habe da schon mal geguckt. Starke Selektive Schärfe findet man tatsächlich deutlich weniger als bei größeren Formaten, soweit ich jedenfalls geguckt habe. Sind aber trotzdem oft tolle Bilder dabei.
Dass man's deutlich weniger findet, heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass es nicht geht.
Mir ging's nur darum, das Vorurteil "zuviel Schärfentiefe" gegen 4/3 ein bißchen zu differenzieren, vor allem im Vergleich zu den APS-großen Sensoren, denn da kann ich beim besten Willen keinen Unterschied sehen.
Man muss sich mit den kleinen Formaten anfreunden können. Wenn man nicht klarkommt, dann muss man auf ein größeres Format umsteigen. Was ich nur nicht verstehe, ist, dass man eine Weltanschauung draus macht. Dass man ausgerechnet das KB-Format 24x36 zum normativen Massstab macht, ist dann geradezu lächerlich. Es gab nämlich auch mal eine Zeit, da lehnten die Agenturen KB-Dias ab, weil die Qualität nicht ausreichte. Da wurde man als KB-Fotograf von den Profis (die nichts außer Mittelformat hatten) nicht ernst genommen, weil eben die Qualität nicht mithalten konnte.
Die Zeiten ändern sich... nein, sie ändern sich eben nicht. Exakt dieselbe Geschichte wiederholt sich jetzt mit 4/3 und dem APS-Chip.