AW: E-30 bei DXO-Mark getestet
Aber warum sich ständig mit so nem Zeug verrückt machen wenn man mit dem was man hat zufrieden sein kann und es auch ist?
Mir scheint, der Dynamikumfang der eigenen Kamera ist so was wie der Cholesterinwert des DSLR-Users.
Immerhin hat die E-30 bei DxO über eine Blende mehr DR als bei Dpreview, aber während der Dpreview-Review zur inneren Zufriedenheit der Oly-Community beitrug, führt DxO wieder zu Irritationen. So ähnlich, wie wenn man in der Zeitung einen Artikel zu bestimmten Krankheiten liest: Gleich zwickts und zwackts einen...
Das Problem ist eben, dass sich ein Fotograf in der Regel seine Kamera frei nach eigenem Gusto aussuchen kann. Was oft in einer mehr oder weniger emotionalen Beziehung zur Ausrüstung endet. Andere Berufsgruppen haben das Problem nicht, z.B. kann sich ein Linienpilot nicht sein Flugzeug aussuchen, der Soldat nicht sein Wunschgewehr, und der Busfahrer nicht sein Traumauto. Sie müssen eben mit dem zurecht kommen, was im Depot ist. Falls einem als Fotograf die Ausrüstung nicht ebenfalls von der Redaktion, bzw. Agentur gestellt wird, bleibt einem eigentlich nur eines, um eine emotionale Distanz zum Equipment zu bekommen: Man muss seinen Job, das Fotografieren, abgrundtief hassen. Oder ein verdammt cooler Hund sein.
Die kleine Einsteiger DSLR von Pentax lässt 2 Mittelklasse DSLR-s von Canon und Nikon hinter sich.
Es geht nur um die Sensorenleistung, aber immerhin.
Nein, eigentlich, genau genommen, ist es eine reine Softwaresache. Die analysieren ja nicht die Kamera selbst, sondern die RAW-Dateien. Sagen sie ja selber: "DxOMark Sensor measures only the RAW image quality of a digital camera; therefore, DxOMark Sensor is NOT an evaluation of overall camera image quality or performance."
Die messen da doch den eigenen RAW Konverter ... "nough said"
Nein, eigentlich nicht. Sie messen sozusagen den Quotienten aus der Sättigung - dem höchsten Signal - und dem Rauschen, bzw. Minimalsignal. Der Raw-Konverter von DxO kann gar kein Oly-Raw.
Die Nikon D90 müsste ja ein echter "Knaller" sein, so gut wie die bei DXO abschneidet. Speziell der Abstand zur sensorgleichen D300 ist bemerkenswert. --> Mir fehlt der Glaube daran!
Eigentlich ist das keine Glaubenssache. Und die Testmethode von DxO dürfte "wasserdicht" sein. Die Schwierigkeit ist allerdings, die Ergebnisse zu interpretieren und einzuordnen.
Die D90 deklassiert übrigens teilweise sogar die D700 und D3x aus dem selben Haus, auf jeden Fall kann sie sich recht gut gegen sie behaupten. Und die alte 5D lässt sie sogar in jeder Dynamikhinsicht weit hinter sich. Dabei galt deren Sensor selbst hier in der Oly-Ecke bei vielen als unangefochten bester Sensor... außerdem kratzt es ganz schön am Vollformatmythos, bzw. der Überlegenheit großer Sensoren. oder man muss sich seine Wahrheit eben heraussuchen. Wer noch ein bißchen mehr Achterbahn fahren will, sollte sich auch mal die Kurve der Hasselblad H3DII im Vergleich zur D90 ansehen.
Aber wir können auch bei Olympus bleiben. Die E-510 liegt nahezu gleichauf mit der E-3. Fast unglaublich, nachdem ihr damals, als sie auf den Markt kam, ausnahmslos alle Tester eine ausgeprägte Dynamikschwäche attestiert haben... die älteren Leser erinnern sich möglicherweise noch an den "Magenta-Skandal".
Die eigentliche Schwierigkeit bei Tests sind wir, die Leser dieser Tests, die wir versuchen, uns vorzustellen, was diese Testergebnisse denn nun eigentlich bedeuten. Das führt dann - ich würde wagen, zu behaupten - fast zwangsläufig zu einer "gefühlten" Dynamik. Und hier sind wir wieder beim Cholesterinwert. Der eine fühlt sich mit Übergewicht, Bratwürstchen, Eiern und Fett noch gesund, der andere glaubt, dass ihn nur Spezialmargarine und Fischölkapseln vor dem sicheren Tod retten können.