AW: Oh mann soll ich doch auf E1 umsteigen, Bildqualität ??????????????
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Bildqualität betsimmen.
- Auflösung, gemessen in der Bildmitte unter idealen Bedingungen (siehe z.B. dpreview). Hier ist die E-1 wegen nur 5MP eine Winzigkeit schlechter als die meisten 6MP und schon etwas deutlicher schlechter als die meisten 8MP Modelle (wie auch die kleine Schwester E-300). In Zeitschriften hat dies praktisch die größte Bedeutung überhaupt.
Es werden eigentlich immer die jpgs verglichen, die E-1 jpgs sind in Nullstellung sehr weich (kann man auf Wunsch ja von -2 bis +5 einstellen, alleine an der Verteilung sieht mans ja schon)
- Auflösung unter Praxisbedingungen mit Standardzooms, am Bildrand, mit dem AF, in Randbereichen, etc wird praktisch nie getestet, aber genau so mache ich meine Fotos. Dabei ist es im Regelfall ziemlich egal, ob 4,5,6 oder 8MP, hier zählt die Qualität des Objektivs.
- Rauschen. Heutzutage spielt das Rauschen bei sehr hohen ISO Werten oft eine große Rolle. Sehr selten wird dabei auf den Charakter des Rauschens eingegenagen, sondern, weils einfach ist, einfach die Standardabweichung gemessen. Ob dabei feine Deatils per Software schon weggebügelt wurden wird nicht gemessen (Rauschunterdrückungsalgorithmen haben so gut wie keinen Einfluß auf die extremen Kontraste der schwarz/weiß Testcharts, die zur Messung der Auflösung verwendet werden)
In diesem Punkt ist die E-1 ebenfalls schlecht. Liegt zum einen daran, dass der Sensor tatsächlich mehr rauscht, zum zwieten, dass die E-1 keine Rauschunterdrückung verwendet.
Mit RAW + ACR bekommt man z.B.das (mich) sehr störende Farbrsuchen auch bei ISO 1600 noch raus und das verbleibende Luminiszenzrauschen stört nur am Monitor in der 100% Ansihct und verschwindet in normalen prints eh.
Die E-1 verliert übrigens an Dynamikumfang bei ISO 1600 oder 3200, aber das findet man auch nie in Tests.
In Tests wird auch nie bewertet, dass man bei der E-1 den ISO Wert genauso schnelle ändern kann wie beispielsweise die Blende oder die Zeit und deswegen diesen bei wechselnden Lichtverhältnissen stets nur so hoch wie nötig verwenden muss, im Gegensatz zu anderen Modellen, wo das blitzschnelle Wechseln nicht geht immer hoch eingestellt haben muss.
- Weißabgleich. Ich finde, dass der automatsiche und der menauelle Weißabgelich an der E-1 viel besser funktioniert als an der 10D. Speilt keine Rolle, wenn man RAW fotografiert. Bei jpgs ist es imho einer der graviernsten Bildfehler überhaupt. Wird in Tests kaum bewertet.
- Dynamikumfang. Eine ganz schwierige Sache zu messen, da es dafür kein Verfahren gibt. Nach Messwerten ist die E-1 eher schlecht, aber das liegt daran, dass sie wohl stärker rauscht und daher Dynamik in den Schatten verliert. Nur braucht man die bei DSLRs eh nicht, außer man hat sein Bild gandenlos unterbelichtet und will es retten.
Dafür bleiben die Lichter bei der E-1 noch ziemlich gut erhalten, und da zählt bei den DSLRs jedes bit. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die E-1 da deutlich besser ist als die 10D und für diese Meinung habe ich mir viel Zeit gelassen. Direkte Vergleiche habe ich nie gemacht, es könnte also auch einfach an der anderen Belichtungsmessung liegen, aber ich glaube dass der 4/3 FFT Kodak Sensor mit dem Spitzlichtern einfach besser klar kommt.
- Farbwiedergabe. In Tests wird gemessen wie "neutral" eine Testtafel wiedergegeben wird. Der größte Blödsinn überhaupt. Die Leute haben früher Velvia ganz gewiss nicht deswegen verwendet, weil er neutral war.
Niemand will eine neutrale Farbwiedergabe (außer Wissenschaftler) sondern je nach Anwedungsgebit eine besonders lebhafte (Blumen), eine gedämpfte (Portaits), usw, usf... Ich finde die E-1 schlägt sich da sehr gut, aber das ist natürlich extrem subjektiv und kann keinesfalls getestet werden.
Viele Leute sagen, dass die E-1 "filmartige" und "organische" Bilder liefert. Liegt meiner Meinung nach an den Farben, dem Rauschen (sieht halt mehr wie Film aus, wenns körniger ist ;-) und daran, dass die Spitzlichter nicht gar so gruslig auslaufen wie bei anderen DSLRs (schön sind sie bei der E-1 auch nicht, wenn sie denn ausfressen).
Das muss aber nicht jedem gefallen.
Andere bevorzugen die "seidigen" Bilder der Canon CMOS, andere wieder die knackige Schärfe einer D70, wieder andere die pixelscharfen Bilder aus dem Foveon.
- Autofokus. Es wird immer nur die Geschwindigkeit gemessen, nie die Genauigkeit. Die E-1 ist nicht besonders schnell aber sehr genau. Was man bevorzugt soll jeder selber wissen. Bei meinen Motiven ist mir zu 98% die Genauigkeit wichtiger. Im Sucher sieht man übrigens, was genau scharf ist. Ist ja auch nicht selbstverständlich.
- Objektivfehler. Vignettierung, Verzeichnung, Streulicht, Bokeh, Farbwiedergabe. Das sind Sachen, die ich auf jedem noch so kleinen Bild sehe. Manche verbessern das dann halt nachträglich per EBV, ich verwenden einfach die guten Zuiko Objektive ;-)
In Kamerateste wird fats immer ein abgeblndetes 50er im Studio für Testcharts verwendet, welcher Test macht schon reale Aufnahmen damit?
- nennenswerte Randunschärfen oder strake CAs kenne ich von meinen drei Zuiko Objektiven auch nicht, aber die "digitale Rechnung" ist laut vielen hier ja nur Marketinggelaaber. Das 40-150 ist auch nicht perfekt, aber da gibts deutlich Schlimmeres auf dem Markt für viel mehr Geld.
- 100% Sucher. Willst Du 100% Deines Bildes im Sucher sehen oder 90% ? Ich zähle auch die Wahl des richtigen Ausschnitts zur Bildqualität. Nachträgliches croppen kostet auch Pixel und vor allem Zeit.
Kurz und gut: Wenn Du D70 und E-1 direkt vergleichst, Details in der Bildmitte mit abgeblendeten Objektiven vergleichst oder Dir das Rauschen von jpgs bei ISO 1600 in 100% Ansicht am Monitor betrachtest wirst Du feststellen, dass die D70 besser ist und Du kannst all die Zeitschriftentests wunderbar nachvollziehen.
- Wenn Du das Gefühl hats, dass Dir 5MP nicht reichen, dann lass die Hände davon
- wenn Du kein Rauschen veträgst und "seidenweiche" Bilder bevorzugst, dann lass ebenfalls die Hände davon.
Wenn Du reale Bilder zum Betrachten des Gesamtbildes am Monitor, Beamer oder für normal große Ausdrucke bis Din A4 machst spielt Pixelpeeping (=Testen) eh keine wirkliche Rolle.
Ob die Kamera da 1227 lp auflöst oder 1182 lp wirst Du nicht sehen können, genausowenig ob die Standardabweichung im Blaukanal bei 1,7 oder 2,3 liegt.
Was man sieht ist Vignettierung, Verzeichnung, Farbqualität, Bokeh, Randunschärfen, Streulicht, Kontrastumfang, deutlicher Fehlfokus, ausgefressene Spitzlichter, usw, usf...
Für die Bildqualität in Webgröße ist primär entscheidend wie gut Du in EBV bist. Da ist das Kameramodelle eh sekundär. (außer bei sehr hohen ISO Werten)
mfg
PS: Für die E-1 gibts mittlerweile firmware 1.4. Die meisten Tests sind alt und beziehen sich auf firmware 1.0. Einige kleinere Details haben sich da nachträglich noch durchaus verbessert.