Canon und Nikon wissen ganz genau, dass Ihre Kernkompetenz im Bereich digitale Fotografie den gesamten Prozess von der Aufnahme zumindest bis zur fertig bearbeiteten und zur Präsentation aufbereiteten Bilddatei reicht und reichen muß!
Es gibt in dem Geschäft doch nur 3 zentrale Elemente:
* Sensor, Elektronik, Mechanik, Hardware - in Gehäuse und im System (Bajonett, Systemblitze)
* Optik
* Software, Algorithmen - sowohl in der Firmware als auch Software für "Post Processing" ausserhalb der Kamera
In den drei Bereichen können sie sich gegenüber Mitbewerbern differenzieren, indem Sie den usern
a) bessere Endergebnisse und
b) einen einfacheren/besseren Weg dorthin (Handling, Workflow)
anbieten.
Deshalb wären Sie absolut wahnsinnig, wenn sie das Differenzierungsmerklmal, bei dem noch am meisten und am leichtesten MASSIVER Fortschritt möglich ist (Algorithmen, Software/Firmware) auch nur ansatzweise bzw. teilweise Adobe überlassen würden - die sich nur auf Software fürs Post-Processing beschränken.
Eine Konzentration auf die reine Hardware ist kein nachhaltiges geschäftsmodell - wie man ja in der IT-Branche gesehen hat.
Deshalb wird es bis ans Ende aller zeiten proprietäre, "streng geheime" Sensoren/Elektronik-Hardware, Optik-Tricks, und eben Software-/Firmware von den großen Anbietern mit den erforderlichen Resourcen für alle 3 Segmente (Ca, Ni, Sony) geben. Die Adobes dieser Welt haben genau soviel platz auf dieser Welt, wie Ihnen Ca/Ni/So lassen.
Ich persönlich bin momentan durchaus zufrieden: ich bekomme exzellente Kameras (im Moment von Canon, könnte aber auch Ni oder So nehmen) und recht gute Software zum Pauschalpreis dazu. Ich muß weder von Adobe noch von anderen SW-Buden weitere Software kaufen, lernen, pflegen, warten und vom PC mühsam wieder runterputzen, wenn der Dreck die gesamte Registry verseucht hat.
Wenn Canon jetzt den DPP noch etwas erweitert, damit ich wie gewünscht, alle Änderungen direkt am RAW durchführen kann und keinerlei Manipulationen an "entwickelten" TIFF/JPGs mehr machen muß, passt das.
RAWs lösche ich nie. DNG ist für mich nur als mögliches zusätzliches Archivformat von Interesse. D.h. ich würde die bearbeiteten RAWs zusätzlich noch nach DNG konvertieren - wenn das mit allen Metadaten inklusive derjenigen zu den vorgenommenen "Entwicklungseinstellungen" möglich wäre. Und dann die DNGs zusätzlich speichern. Als "Versicherung", dass ich den "RAW-Inhalt" noch habe und (hoffentlich) nötigebnfalls auch lesen kann, wenn tatsächlich die .CR2s einmal nicht mehr lesbar sein sollten.
Der Speicherplatzbedarf beunruhigt mich nicht sonderlich. In 4 Jahren DSLR-Fotografie mit jeweils 10-20000 klicks pro Jahr resultieren nach Aussortierung

derzeit ca. 500GB Daten. So what. Eine 750GB HDD jkostet aktuell 80 Euro, mit externem Gehäuse 120. Und die Hoffnung bleibt ja, dass es doch einmal hochkapazitative (also mit Terabyte-Kapazitäten), leistbare und halbwegs langzeitsichere Speichermedien geben wird. Her mit den hologrammbrennern oder was auch immer! Aber die Archivierung ist ja hier sowieso OT - ich wollte eben nur sagen, dass es mir das Wert wäre, die doppelte Datenmenge vorzuhalten, einmal als Hersteller-Original-RAW (plus "finale Endprodukt"-JPGs) und 1x zusätzlich als DNG.
Aber eben nur dann, wenn DNG tatsächlich ein absolut offenes, non-proprietäres Format ist. Was ich nicht mitmache ist, dass ich zusätzlich zum proprietären Hersteller-Standard mich noch einem weiteren proprietären Standard eines Software-Herstellers "ausliefere".
