So, das Rätsel kann weitergehen:
Ich fasse nochmals zusammen:
Wer hat in diesem Fotogeschäft gearbeitet? Mein Grossvater oder mein Vater? Oder vielleicht keiner von den beiden?
Mein Grossvater (1913)
Mein Vater (1943)
Die Aufnahme ist vor 1937 entstanden (da arbeitete mein Grossvater in einem Eisenwerk, dann unterbrochen durch Kriegseinsatz und russische Gefangenschaft. Ab Januar 1946 bis ca. 1970 wieder im Eisenwerk.) --> Grossvater (Mein Vater kann ausgeschlossen werden, da noch nicht geboren)
Die Aufnahme ist nach 1958 entstanden (da war mein Vater 15 und ich muss annehmen, dass er frühestens dann in einem Fotogeschäft arbeiten durfte. --> Vater (Mein Grossvater kann ausgeschlossen werden, da er nach der Kriegsgefangenschaft in dem Eisenwerk arbeitete.
Für meinen Vater spricht, dass er ein umfangreiches Fotoarchiv hinterlassen und mir das Fotografieren beigebracht hat. Zumindest hat er es versucht.
Gedanken zum Vermerk auf der Rückseite:
Der Vermerk auf der Rückseite der Fotografie "Jn diesem Geschäft arbeitet Vati" stammt vermutlich von meinem Vater, dessen bin ich mir aber aus folgenden Überlegungen nun nicht mehr sicher. Wenn mit "Vati" mein Grossvater gemeint ist, warum steht die Aussage dann im Präsens? Der Schrift nach müsste mein Vater schon älter gewesen sein, als er das Bild beschriftete, wenn er es denn war. Präsens passt nicht. Vielleicht irre ich mich in der Zuordnung der Schrift. Schreibt überhaupt jemand, der in den 50er-Jahren Lesen und Schreiben gelernt hat, ein "J" anstatt das heute gebräuchliche "I"?
Wenn mein Vater sich selbst gemeint hat, warum nennt er sich selbst dann "Vati"? Er wurde das erste Mal Vater im Jahr 1965 und und war beruflich weit weg von der Fotografiererei... Mechaniker.
Ich habe heute das fragliche Bild nochmals gescannt, hochauflösend und in Teilen. Es ist schon erstaunlich, was man aus so einer kleinen Aufnahme 9,5 x 6,3 cm noch erkennen kann. Kontrast hab ich auch angehoben - und (über)schärft, damits knackiger wird! Hab auch noch den Teil einer alten Unterschrift gescannt. "sch" aus der Unterschrift gegen "sch" aus Geschäft von der Fotorückseite. Sieht schon ähnlich aus, nicht?
Ich hoffe, die Auflösung lässt nun genauere Aussagen zu. Die Zeitschrift heisst "Der Fotofreund", wenn ich das richtig lese, die Kameras sind auch viel besser zu sehen. Mal sehen, was der Fachmann sieht
Vielen Dank an alle, die mir beim Lösen des Rätsels helfen...