Hallo zusammen!
Dann will ich auch mal kurz meinen Senf dazu los werden...
Ich bin seit gestern stolzer Besitzer einer D600 und seit anderhalb Jahren Besitzer einer D7000. - Ich weiss also, wovon ich rede, wenn ihr mich nach Unterschieden zwischen beiden Kameras fragt.
Meine ersten Eindrücke:
Die Kameras unterscheiden sich rein äußerlich kaum. - Das ist toll, denn das bedeutet, dass die D600 für eine Vollformat-Kamera sehr "klein" und auch leicht ist. - Das finde ich generell gut, denn ich schleppe so schon genug Material mit mir herum... (in Zukunft dann 2 Bodys


).
Was ich ein bisschen dämlich an der D600 finde, ist die zusätzliche Verriegelung für den Wahlknopf der Modi (Also P,A,S,M usw...). Den finde ich echt unnötig und sogar störend, da man jetzt mehr oder weniger eine zweite Hand benötigt, um das Wählrad zu verstellen. - Das ist bei der D7000 leichter.
Das zweite, was mich stört, ist dass man die +/- Knöpfe zum Zoomen vertauscht hat. - Was für ein Mist! - Ich falle da dauernd drauf rein. Und statt dass ich rauszoome, locke ich das Bild. - Also, neee, das hätte es nicht gebraucht! - Warum hat Nikon das bloß geändert?
Aber kommen wir zum eigentlich interessanten Teil: Die Bildqualität.
Und die ist bei der D7000 ja schon nicht von schlechten Eltern. - Aber die Bilder der D600 sind dagegen einfach nur WOW!
Das muss wohl wirklich an dem großen Sensor liegen. - Die ersten Testfotos, die ich gemacht habe und ich war sofort begeistert und überzeugt: Die D600 ist DIE Kamera, die ich schon immer haben wollte, seitdem ich weiss, dass es digitale Fotografie gibt.
ENDLICH eine Kamera, bei der ich mit der Bildschärfe zufrieden bin.
Und selbst mit dem einfach und preiswerten 50 mm 1,8 D kann man Aufnahmen machen, dass einem hören und sehen vergeht! - Und so wird die D600 plötzlich zum "Leica-Killer", denn mit dem kleinen und leichten 50 mm 1,8D ist das eine "kleine" und leichte Vollformat-Kamera, die Bilder macht... vom Feinsten!
Ich bin schlichtweg begeistert! (So begeistert war ich bei der D7000 nicht, als ich von der D90 umgestiegen bin)
Farbrauschen ist in den bisher von mir gemachten Bildern so gut wie nicht vorhanden und generell eine Schärfe in den Bildern... - Einfach toll!
Knackig und gleichzeitig viel Tiefe.
Wenn Nikon auch noch das mit der "Schmiere" in der Kamera in den Griff bekommt, damit es keine Flecken mehr auf den Sensoren gibt, dann hat Nikon in meinen Augen eine echte Chance, mit dieser Kamera eine "Kult-Kamera" zu bauen.
So billig und so gut war der Einstieg in das Vollformat noch nie!
Und die vielen netten Zusatzfeatures aus dem Consumer-Bereich machen einem das Leben manchmal einfach leichter, wenn man faul sein möchte.
Mit dieser Kamera kann man eben beides: Ernsthaft Kunst machen, oder auch professionell Geld verdienen, oder aber auch schnell gelangweilt mit einem der Motivprogramme irgendwas obligatorisches und langweiliges festhalten. - Oder eben auch experimentieren.
Der Nachteil: Die ganzen DX-Objektive sind an der Kamera mehr oder weniger nicht zu gebrauchen. - Ja, die Cam erkennt, wenn ein solches Objektiv dran ist und man bekommt einen entsprechenden Rahmen eingeblendet. Aber, Hand auf's Herz, wer will dann noch mit den dann entstehenden 10 MP noch arbeiten? - Für mich doppelt ärgerlich weil mein schönes 10-20 mm Sigma Superweitwinkel damit zum 15-30 mm Weitwinkel mit 10 MP wird.
Alleine dafür lohnt es sich, noch eine Weile die D7000 zu behalten.
Ein wichtiger Punkt sind wirklich die Objektive. - Das 24-85mm Kitobjektiv ist ja ganz nett für den Anfang, aber wer wirklich Wert auf höchste Qualität legt, muss dann zu einem Objektiv greifen, was fast genauso teuer ist, wie der Body alleine. - Für den Anfang tun es aber auch die preiswerteren Primes...
Ich werde meine D600 auf keinen Fall wieder hergeben!
Wenn es Leute gibt, die über die 39 Sensoren in der Bildmitte schimpfen, so kann ich mir immer ein Grinsen nicht verkneifen. - Ihr mögt mich für "altmodisch" halten, aber bei mir ist das Hauptmotiv meistens immer noch in der Bildmitte. - Ich bin mit Kameras aufgewachsen, die hatten einen einzigen Sensor in der Bildmitte! - Und damit konnte man auch schon auf den Rand fokussieren! - Also wo ist das Problem? - Nachdem die meisten Motive sich sowieso in der Bildmitte finden lassen, ist das nun echt kein Drama. Und wenn ich etwas am Rand fokussieren möchte und die Kamera nicht schwenken kann, dann ist es doch ein Kinderspiel, in den Liveview-Modus zu schalten und manuell zu fokussieren. Schön in das Bild hineinzommen und dann sämtliche wichtigen Bildpunkte durchwandern und dann weiss man schon, ob es scharf wird oder nicht.
Und wenn ich stark bewegte Motive habe (zum Beispiel herumrennende Kinder oder Haustiere), dann kann ich bei der Rauscharmut dieser Kamera problemlos die ISOs weit hochdrehen und kann dann kurze Belichtungszeiten UND kleine Blenden gleichzeitig einsetzen. - Die Kamera macht das locker mit und ist in dieser Hinsicht für mich einfach ein Traum!
Man kann mit der D600 fast alles machen, was man mit einer "Profi"-DSLR auch machen kann. Im Kern der Sache geht es ja sowieso um den M-Modus und der ist ja vorhanden, genauso wie die beiden Halbautomatiken und der P-Modus (für die Faulen).
Abgedichtet ist sie angeblich genauso, wie die D800 (also professionell).
Mit anderen Worten, dank Vollformat-Sensor habe ich damit eine Kamera, die sich locker mit sämtlichen Profimodellen messen kann. Ich habe fast alle Vorzüge einer Profikamera. Und als Dreingabe oben drauf habe ich noch allen Komfort einer "Consumer"-Kamera, was den Umstieg von einer solchen enorm erleichtert. Ich kann damit auch mal faul sein und einfach einen Motiv-Modus verwenden, wenn ich mal Abends keinen Bock mehr habe, an allen Reglern spielen zu MÜSSEN. - Und trotzdem kommen mehr als nur brauchbare Aufnahmen dabei heraus.
Und ich kann es garnicht oft genug betonen: Die Kamera ist klein und leicht im Verhältnis zu anderen Vollformat DSLRs! Und das ist TOLL!
In meinen Augen definitiv die Beste DSLR, die Nikon je gebaut hat. - Denn obwohl die D800 noch mehr Pixel in die Datei schiebt, hat sie doch auch einige satte Nachteile. - Sie ist groß und schwer. Sie ist unhandlich zu bedienen. - Mal eben "Schnappschüsse" machen, ist fast nicht drin (außer mit einer guten Planung vorher). Und damit die vielen Pixel auch wirklich scharf werden, muss man eigentlich dauernd zum Stativ greifen. Und nicht nur zum Stativ, sondern hier sind teure Linsen absolute Pflicht. Dazu kommt eine wesentlich "dickere" IT-Infrastruktur. - Kosten, Kosten, Kosten. - Und wofür? Für eine Kamera, bei der selbst Profis sagen, dass sie Probleme haben die Ergebnisse von denen der D600 auseinander zu halten!
Leute, kauft euch die D600! - In meinen Augen die absolut beste Nikon, die es je gab! - Ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit schon noch herumsprechen.

Ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, finde ich.
Ciao,
Herbert
PS: Ich arbeite nicht für Nikon, sondern bin im Augenblick einfach nur ein absolut glücklicher Kunde.