Warum die M? Ich fotografiere schon länger mit dem EOS-System, die "dicken" sind mir aber zu groß, um sie überall hin mitzunehmen. Als "Immerdabei" hatte ich mir eigentlich mal eine Pen zugelegt, die mir aber irgendwie nicht lag und vor allem einen anderen Workflow erforderte (benutze DPP, kein Lightroom oder so was). Die M mit Pancake erschien mir daher gut geeignet, da eine EOS (sonstiges Geraffel kompatibel), relativ kompakt und gleicher Workflow.
Die M mit 18-55 hatte ich letzte Woche schon beim Händler meines Vertrauens in der Hand und fand die Bedienung ganz angenehm. Das 22er war leider nicht da. Heute dann der Anruf, die M und das Pancake wären heute gekommen, ich könne zum Probieren vorbeikommen. Also gleich in der Mittagspause losgeflitzt und abgeholt.
Inhalt des Kit: EOS M, EF-M 22 STM, Speedlite 90 EX und EF-Adapter.
Eindruck der M: Solide, relativ schwer, liegt mir für die Größe gut in der Hand. Beim Objektiv und dem Adapter gibts eigentlich auch nichts zu meckern, lediglich einen AF/MF-Umschalter am 22er hätte ich mir gewünscht. So muss bei Bedarf in der Kamera umgestellt werden. Das Speedlite hat lediglich einen Plastik-Fuß, der in mir leider eine unschöne Erfahrung mit einem Metz-Blitz und abgebrochener Führung am Fuß in die Erinnerung ruft.
Bei noch genauerer Betrachtung der Knöpfe und Anschlüsse der M fiel mir leider auf, dass es keine Buchse für einen Kabelauslöser gibt. Fernauslösung also nur über Infrarot. Schade, da ich keinen solchen Auslöser habe. Es gibt auch keine Knopf für die Schärfentiefenprüfung. Da ich mir die M auch gut für Macros mit dem EF-S 60 vorstellen kann, hätte ich den schon gerne gehabt. Zum Glück lässt sich die Funktion auf die Lösch-Taste legen.
Die Fokus-Geschwindigkeit mit dem 22er ist für mich völlig in Ordnung. (Wenn ich was schnelleres brauche, nehme ich eine große Schwester.) Die Bedienung geht für mich erstaunlich flüssig über das Touchscreen. Die meistens Icons und Bezeichnungen sind mir geläufig, daher ist ein Blick ins Handbuch zunächst verzichtbar. Alle wichtigen Einstellungen sind über Q oder über die kleinen Icons auf dem Display verfügbar. Verstellungen (z.B. Blende, ISO) lassen sich durch Wischen auf dem Display durchführen oder über das Daumenrad (was ich bevorzuge).
EF-/EF-S-Objektive sind mit dem beiliegenden Adapter schnell an die M geschraubt. Der Adapter hat einen abnehmbaren Fuß um ihn an einem Stativ zu befestigen. Eigentlich eine clevere Idee, da die M auf dem Stativ sonst sicherlich ein deutliches Übergewicht nach vorne hätte. Nach viel cleverer wäre es gewesen, eine weitere Aufnahme für den Fuß um 90° versetzt für Hochformat anzubringen. Na ja, vielleich bei Mark II oder bei Drittanbietern...
Beim 90 EX muss man seine Sinne zusammen haben und beim Wechsel zwischen E-TTL-Master und Blitzfunktion die entsprechende Einstellung in der Kamera setzen. Ist der Blitz in der Kamera als Master eingestellt, blitzt er nur die Steuersignale für die Slaves und trägt nicht zur Belichtung bei. Das hat mich zuerst etwas verwundert, da das Bild in M trotz (vermeindlich) Blitz sehr dunkel war. Nach Ändern der Einstellung alles bestens im Rahmen der Möglichkeiten des 90er und der kurzen Testzeit.
Mit einem Metz 15 MS-1 als Slave am 60er Macro waren zunächst alle Bilder gnadenlos überbelichtet. Nach AUS/EIN aller beteiligten Komponenten war die Belichtung aber einwandfrei. Ich muss das mal weiter beobachten.
Nach wenigen Stunden mit der M glaube ich, wir werden dicke freunde.
Soviel zunächst von mir für den Augenblick...