danhieux schrieb:
Nene, das ist anders rum gemeint. Der zentrale Präzisionssensor der 20D arbeitet ab Blende 2.8 in Richtung höherer Lichtstärken, sollte also mit 1,8 oder 1,4 bestens auskommen.
So rum ???
Ich konnte bis jetzt eh noch nicht rausfinden, was da der unterschied zwischen dem einem und dem anderen AF ist ?
Hat mal jemand ne Erklärung ?
Ich hatte bei Deinem Posting sowieso den Eindruck, daß Du Deine Meinung nicht ganz durchdacht/verstanden hattest
Für eine höhere Präzision des AFs ist eine höhere Lichtstärke nötig. Das hängt vom AF-Prinzip ab:
Man vergleicht zwei, über Prismen aufgeteilte Bildbereiche miteinander. Diese Prismenanordnung ist von den sog. Schnittbildindikatoren der Einstellscheiben von manuellen SLRs bekannt. Bei falsch fokussiertem Objekt sind im Messfeld die beiden Teilbilder gegeneinander verschoben.
Richtig fokussiert hat man, wenn beide Teilbilder zusammen passen.
Diese Messmethode ist aber von der Blendenöffnung abhängig. Das hat nichts mit der Umgebungshelligkeit zu tun, sondern vielmehr mit dem Verlauf der Lichtstrahlen. Mit dem Abblenden werden die Teilbilder nicht etwa nur einfach dunkler, sondern fast sprungartig ist kein Teilbild mehr erkennbar. So jedenfalls kann man es bei den klassischen Schnittbild-Einstellscheiben erkennen.
Mit steigender Empfindlichkeit der Prismen wächst die Abhängigkeit von der Blendenöffnung. Hochauflösende Schnittbildmesser erfordern daher imho ein kleines Verhältnis von Öffnungsweite zu Brennweite, also einen kleinen Blendenwert, was wiederum einer hohen Lichtstärke des Objektives entspricht.
Zum Prinzip des Schnittbildindikators mit Prismen kann man hier nachlesen:
http://doug.kerr.home.att.net/pumpkin/Split_Prism.pdf
Wichtig ist für mich z.B. die Erkenntnis, daß nicht primär die Helligkeit der Szene, sondern die max. verfügbare Blendenöffnung die Funktion der Messung bestimmt.
Gruß
ewm
PS: die beiden Teilbilder werden auf einzeilige Bildsensoren projeziert. Beim fokussierten Objekt stimmen beide Muster überein. Aus der Abweichung der Muster voneinander kann man die Fokusabweichung bestimmen. Aus der Änderungsgeschwindigkeit der Muster kann man die Objektbewegung vorausberechnen, wie es beim AF-Servo der Fall ist. Und man kann Toleranzen des Fokussystems als Offset der beiden Teilmuster bei der Kamerajustierung in der Kamera dauerhaft speichern und damit die Justierung des Af bei der Kameraherstellung vereinfachen.
Klar sollte aber sein, daß überhaupt Muster sichtbar sein müssen. Und es müssen eindeutig erkennbare Muster sein. Ein gleichmäßiges, sich wiederholendes Muster z.B. kann nicht zuverlässig erkannt werden. Das nur als Anmerkung zu diversen Tests mit Skalen von Linealen. Da kann der Af leicht auf einer anderen, versetzten Sequenz von Strichen einrasten!