Kameras mit geringerer Real-Auflösung würden hier deutlich profitieren und wesentlich besser wegkommen als sie sind. Das betrifft viele Handys und jede Kompaktkamera. Die haben zwar zum Teil höhere Nenn-Auflösungen. Dürften aber real bei 4 bis 6 MP sein. Oder glaubst du ernsthaft, dass eine 16-MP-Minisensorkamera tatsächlich 16MP Detailauflösung bietet?
Nein, natürlich nicht - das gilt übrigens auch für DSLRs! Meine K-5 spuckt - wenn ich sie lassen würde - 16 MP JPGs aus. Diese 16 Mio. Pixel, die mir ein imaginärer 16 MP Monitor anzeigen würde und von denen ein realer Monitor in der 1:1 Darstellung eben einen Ausschnitt zeigt, hat die Kamera schonmal gar nicht aufgenommen, die hat sie per Demosaicing interpoliert. Im Mittel verliere ich dadurch schon einen Faktor 2 an realer (flächenbasierter) Auflösung. Dazu kommt, dass meine K-5 über einen Antialiasing-Filter verfügt, der kostet weiter Auflösung. Und wenn ich z.B. auf f/8 abblende, sind die Beugungsscheibchen, die auf meinem angeblichen 16 MP Sensor landen, schon größer als die Durchmesser der Pixel, die dort 16 Mio. Helligkeitsinformationen speichern können. Ich könnte das jetzt noch weiterführen, aber wir sind ja nicht im Technik-Unterforum...
Diese Verhältnisse werden natürlich umso krasser, je mehr Pixel man auf je kleineren Sensoren unterbringt.
Aber das ist auch wurscht, weil ich für meine Fotos nicht mehr als 8 MP benötige. (Nochmal zur Erinnerung - mein Ergebnis ist ein _Foto_, kein "100% Crop".)

Mit 8 MP kann ich ein 20x30 cm² Foto in 300 ppi ausgeben - mehr kann ich in der Normsehweite mit dem Auge nicht auflösen (und für diese Bildgröße ist 25 cm als Betrachtungsabstand eigentlich eh schon zu nah), hätte ich also eine 100 Megapixel Kamera, könnte ich das Foto zwar theoretisch in 1.000 ppi ausgeben, aber das Ergebnis sähe _identisch_ aus. Ich kann auch mit diesen 8 MP Auflösung ein 100x150 cm² Poster ausgeben, weil das niemand aus 25 cm anschaut.
Jede Kamera die tatsächlich mehr als diese 8 MP bieten kann verschleiert auf diesem Weg ihr Potential.
Nein, das ist falsch. Wer über verschiedene Bodys mit verschiedenen Nominalauflösungen verfügt, kann das leicht prüfen. Nimm eine D80 (10 MP) und eine D3200 (24 MP), gleiches hochwertige Objektiv, gleiches Motiv, möglichst "ideale" identische Einstellungen und lasse beide Kameras über einen identischen Workflow am Ende 8 MP Fotos ausgeben, die Du dann unter Ausnutzung dieser Auflösung betrachtest (also z.B. als "100% Crop"). Obwohl die Ausgabeauflösung unterhalb der Nominalauflösung beider Kameras liegt, ist die D3200 dabei klar im Vorteil. Die D80 erreicht nämlich keine 8 MP, geschweige denn 10 MP. Nun magst Du einwenden, dass die Ausgabeauflösung von 8 MP aber keine Unterschiede mehr zwischen beispielsweise 16 und 32 MP Sensoren aufzeigen könnte. Das mag auch stimmen, doch diese Unterschiede sind in der Praxis ohnehin belanglos, weil sie einerseits kaum benötigt werden und andererseits in einen Bereich kommen, wo nicht mehr die Nominalauflösung des Sensors primär auflösungsbegrenzend wird, sondern ganz andere Faktoren.
Wenn wir schon das Einheitsbild möchten, dann am besten auf 18 mal 13 an einer festgelegten Druckmaschine unter streng kontrollierten Bedingungen ausgedruckt.
Auch eine Idee, da reichen dann übrigens 4 MP locker aus.
Dann lernen wir uns auch alle persönlich kennen, da wir uns in der Bildgalerie der Einheit treffen müssten um die Bilder unter Normlicht zu betrachten.
Was _wirklich_ eine Verbesserung für die Beispielbilder-Threads im DSLR-Bereich wäre, wäre die Abschaffung des Uploads von JPGs gleich welcher Größe und die Möglichkeit, ausschließlich RAWs hochzuladen. Vielleicht rufen wir mal zu einer Spendenaktion auf, damit Rüdiger den dafür nötigen Serverplatz und die Bandbreite einkaufen kann.
Die häufig anzutreffende unreflektierte Forderung nach "unbearbeiteten JPGs ooC" in Beispielbilderthreads ist nämlich der nächste Punkt, bei dem ich mir ständig vor die Stirn schlage. Aber dazu machen wir dann am besten einen neuen Thread zu auf.
Im Endeffekt könen wir hier noch seitenlang weiter diskutieren, letztlich haben wir verschiedene Vorstellungen davon, was "sinnvoll" ist und was "nicht sinnvoll" ist. Vermutlich gibt es für beide Sichtweisen akzeptable Gründe und die Suche nach "richtig" oder "falsch" wird kein Ergebnis bringen. Worauf wir uns aber IMHO einigen sollten, ist dass es nicht vorteilhaft wäre, den Usern die eine oder die andere Sichtweise per Nutzungsbedingungen vorschreiben oder empfehlen zu wollen. Und nur um diesen Puznkt geht es hier letztlich!
cv