Genau das ist die Technikgläubigkeit!
Der Dynamikumfang auch mieser DSLR liegt bei 10+x Blendenstufen.
Sollte das nicht reichen - Belichtungsreihe (HDR)/ Grauverlaufsfilter / Brain 1.1 einschalten...
Nicht alle Fotografieren nur Landschaften, Tiere und Personen oder haben Zeit für eine Serie von 30 (oder gar 300) Bildern auch noch eine Belichtungsreihe nebst Bearbeitung auszuführen. Sicher könnte man etliches durch das Machen von mehreren Bildern möglich machen. Aber warum sollte jemand 5 oder mehr Bilder (Vielleicht auch mit multiplen Vergrößerungsfaktoren) aufnehmen wollen, wenn es doch möglich ist alles in einem Bild zu haben?
Ich selbst bin einer von denen, die maximalen Umfang wirklich brauchen.
Ich fotografiere unter Anderem
-Mineralien Ein Mineral gilt als Fotogen, wenn sich vom Dynamikumfang her so abbilden lässt, wie es für das Auge aussieht. Nicht jedes Mineral sitzt auf eienr ebenen Fläche. Mineralien können auch in tieferen Löchern in Gesteinen sitzen oder sehr tiefe Strukturierungen haben. Mineralien sind zudem selten allein, so dass oft viele Farben und Strukturen auf einem Motiv zusammentreffen.
Wenn ich nun auch noch die Fluoreszenz und Phosphoreszenz der Mineralien bildlich darstellen möchte, wirds noch schwerer. Fluoreszenz ist das Leuchten eines Minerals bei der Bestrahlung mit UV-Licht. Sie kann auch mit langer Belichtungszeit aufgenommen werden, wenn sie schwach sein sollte. Phosphoreszenz hingegen ist meist sehr schwach UND zeitlich sehr begrenzt. Höchtmögliches ISO und maximale Rauschfreiheit erhöhen die Zahl abbildbarer Phosphorezenz zeigender Mineralien.
-Gesteine Für Gesteinsabbildungen ist eine maximale Schärfe und Auflösung Sinnvoll, Gesteinssammler und wissenschaftlich interessierte werden auch die zukünftig zur Verfügung stehenden Megapixelzahlen gerne voll ausnutzen wollen um die feineren Strukturen zu zeigen bzw. zu sehen.
Ein Beispiel ist dieses Gestein. Es zeigt reflektierendes Eisen in dunkler Matrix. Die Darstellung ist nur dann realitätsgetreu, wenn man das Eisen auch spiegeln lässt, da es sonst "verschwindet". Erst bei maximalen Zoom werden bedeutende Faktoren, wie eine leicht oxydierte Randzone und eine starke Porösität sichtbar.
Ich könnte auch mehrere Aufnahmen verschiedener Zoomfaktoren machen, aber das kostet Zeit und Aufwand. Zudem müsste ich mit jedem Bild eine gesonderte Erklärung liefern (Wo denn nun was ist). Ich würde gerne noch höhere Vergrößerungen haben wollen, da die Struktur der Poren und der Matrix bei höherer Auflösung noch interessanter wird. Und das ist keine Technikgläubigkeit. Die Wissenschaft setzt aufwändigere Techniken zur Gesteinsabbildung mit besonders extremer Auflösung ein.
http://gigapan.com/gigapans/100119
Nicht alles ist überflüssig, bloß weil man selbst es nicht braucht.