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Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen...

Ja, meine Güte, das ist doch klar.

Ja dann ist ja alles gut :)
 
Ich arbeite bei einer Tageszeitung, die, wie viele andere auch, die Leser mittun lässt. Das ist modern und erhöht die Leser-Blatt-Bindung, wenn die "Leserreporter" ihre Bilder ins Blatt rücken können.

Dabei fällt mir eines auf: Je leichter es wird, gute Bilder zu machen, desto mehr Müll wird angeliefert. Da lassen sich Leute mit irgendwelchen drittklassigen Promis im Urlaub ablichten, wo man echt Mühe hat, die Leute zu identifizieren. Andere knipsen ihre Kinder auf Schlitten im Schnee, wobei die Kinder nur als schwarze Flecken in einem überbelichteten weißen Fleck erscheinen usw. Mit einem Wort: Der Großteil wäre zum Wegschmeißen, würde man damit nicht die lieben Leser vergrämen.

Das ist ein Abbild dessen, was heute als Fotografie im Alltag so passiert: Trotz enormer technischer Möglichkeiten gibt's einen Verlust für das Gefühl, was Qualität ist. Aber warum?

Ich erkläre es mir so: In der guten alten Analog-Zeit war Fotografieren, wenn schon keine Kunst, so zumindest ein Hobby, das ein Mindestmaß an technischem Verständnis erforderte: Man musste den Zusammenhang von Belichtungszeit und Blende verstehen, und je mehr man von Tiefenschärfe, Gegenlicht usw. wusste, desto besser wurden die Fotos und desto weniger Ausschuss kam heraus. Man muss sich doch nur die Fotoalben der Eltern und Großeltern ansehen: Es sind meist wenige Bilder vorhanden, aber die passen.

Heute hält man einfach die Kompaktkamera oder das Handy hin, und wenn man die Leute drauf erkennt, ist es für viele schon ein ausreichend gutes Bild. Und wenn nicht, löscht man's eben, kostet ja nichts. Außerdem ist kaum zu glauben, wie schlecht sich auch mit guten Kameras fotografieren lässt!

Mein Fazit: Wenn man der Analogzeit nachtrauert, trauert man nicht so sehr der alten, umständlichen Technik nach, sondern vor allem einer Zeit, in der das Fotografieren noch ein Akt war, dem man eine gewisse Bedeutung beigemessen hat. Man hat sich dafür schön angezogen - oder zumindest in Pose gesetzt, das Licht beachtet usw. Mit einem Wort: Es war ein fast künstlerischer Vorgang, der ernsthaft ausgeübt worden ist und nicht etwas, das man so nebenbei nur zur spontanen Unterhaltung macht. Das ist großteils verloren gegangen, und daher kommen, scheint mir, die weit verbreiteten nostalgischen Gefühle.
 
gehts um Backups oder um analoge Photographie?




Hm. Ich mag meine AE-1 sehr gerne und lasse immer öfters die 7D daheim :D
In letzter Zeit gefällt es mir sehr, mit SW Filmen mit ASA 400-1600 Theater oder Konzerte zu photographieren. Macht einfach Spass und es ist toll, danach einen ganzen Stapel Ausbelichtungen zu haben, den man dann von Hand durchgucken kann. Ist schon irgendwie etwas anderes als nach einem Konzert die 16gb CF Karte reinzustecken, warten bis Lightroom seine Arbeit getan hat und dann nur durch Drücken der Pfeiltasten die Bilder anzuschauen. Da ist es viel spannender, die Abzüge in der Hand zu halten, die Negative genauer zu betrachten (ob nicht vielleicht die verflixte Überbelichtung doch noch mit einer neuen Entwicklung korrigierbar ist :ugly:) und so weiter :p
 
...
Ich erkläre es mir so: In der guten alten Analog-Zeit war Fotografieren, wenn schon keine Kunst, so zumindest ein Hobby, das ein Mindestmaß an technischem Verständnis erforderte: Man musste den Zusammenhang von Belichtungszeit und Blende verstehen, und je mehr man von Tiefenschärfe, Gegenlicht usw. wusste, desto besser wurden die Fotos und desto weniger Ausschuss kam heraus. Man muss sich doch nur die Fotoalben der Eltern und Großeltern ansehen: Es sind meist wenige Bilder vorhanden, aber die passen.

Heute hält man einfach die Kompaktkamera oder das Handy hin, und wenn man die Leute drauf erkennt, ist es für viele schon ein ausreichend gutes Bild. Und wenn nicht, löscht man's eben, kostet ja nichts. Außerdem ist kaum zu glauben, wie schlecht sich auch mit guten Kameras fotografieren lässt!
...

Hm. Wenn ich da so an die tausende Kameras mit 110er Pocketfilm denke... Da konnte man an den Kameras auch nichts einstellen. Kodak hat ja auch versprochen "you press the button, we do the rest". Insofern gab es Kompaktkameras und Knipsen schon recht lange.
 
Ich arbeite in einem Bereich, in dem man sich u.a. sehr intensiv mit der Langzeitarchivierung von Dokumenten beschäftigt. Die digitale Sicherung hat zwar grundsätzlich viele Vorteile - was aber die langfristige Zugriffssicherheit betrifft, ist sie absolut untauglich und deshalb wird nach wie vor alles wirklich wichtige eben nicht (nur) gescannt, sondern verfilmt.

Das ist für die meisten Privatanwender zunächst mal absolut uninteressant - wenn aber z.B. ein Amateurfotograf stirbt und seine Daten trotz 3 x Backup 20 - 30 Jahre in Vergessenheit geraten, womöglich die Festplatten umziehen, keiner weiß, was drauf ist und niemand hat den Drang, da mal nachzusehen und am Ende landet das alles im Müll ... dann ist das einfach schade um u.U. unwiederbringlich verlorene Zeitdokumente, und sei es auch nur die ganz private Familiengeschichte.

Thema alte Dias: Ich habe z.B. ORWO-Dias aus der gesamten Produktionszeit. Natürlich sehen heute moderne Dias anders aus, ORWO war nie wirklich "der" Top-Produzent. Aber der Zustand ist nach wie vor im wesentlichen gut bis sehr gut - im konkreten Fall bei null (!) Aufwand für die Pflege, außer die Aufbewahrung im Dia-Kasten. Ob Agfa schlechter war, kann ich nicht wirklich beurteilen. Meine eigenen Dias sind von Anfang an meist Fuji und nach nun bald 30 Jahren sind die ersten Dias noch so frisch wie damals.

Mich muss niemand zur Digital-Technik missionieren, ich habe eine DSLR und ein nettes Sammelsurium von Kompaktkameras. Das oben geschriebene ist einfach nur meine ganz persönliche Meinung zum Thema :)

Viele Grüße
Itaker
 
Nach einer langen Unterbrechung fing ich vor 10 Jahren wieder mit der Fotografie an – es gab damals eine relativ preisgünstige Casio 3-Megapix-Kamera. Erst seit diesem Einstieg in die digitale Welt macht für mich die Fotografie wieder Sinn.

Wer den Unterschied zwischen einem Dia und einem Bild aus einer Casio 3 Megapixel-Kamera nicht sieht - bzw. mit dem Ergebnis aus der Knipse zufrieden ist - dem ist eigentlich fotografisch kaum noch zu helfen.

Nicht böse gemeint, aber das ist so als ob ein Hörberhinderter mir erzählen will, sein Handylautsprecher ersetze ein Livekonzert...
 
Wenn man der Analogzeit nachtrauert, trauert man nicht so sehr der alten, umständlichen Technik nach, sondern vor allem einer Zeit, in der das Fotografieren noch ein Akt war, dem man eine gewisse Bedeutung beigemessen hat.

Äh sorry, in der Bedienung hat sich nix geändert. Mit meiner analogen Canon Prima 5 hab' ich auch nur auslösen können, kein Zoom, kein ISO, kein Nix. Und fast alle Bilder waren brauchbar. Eine SLR war da schon ein wenig umständlicher. Das ist bis heute so geblieben.

Der einzige Grund für ein sparsameres Auslöseverhalten war damals der Fakt, das Speicherplatz (Film) sehr teuer war und physisch einfach viel Platz verbraucht hat.

Ob sich jemand Mühe gibt oder nicht, hat überhaupt nichts mit dem Werkzeug zu tun. Aber mach dir nix draus, du bist nicht der einzige der diesem Fehlglauben unterliegt.
 
Ich arbeite in einem Bereich, in dem man sich u.a. sehr intensiv mit der Langzeitarchivierung von Dokumenten beschäftigt. Die digitale Sicherung hat zwar grundsätzlich viele Vorteile - was aber die langfristige Zugriffssicherheit betrifft, ist sie absolut untauglich und deshalb wird nach wie vor alles wirklich wichtige eben nicht (nur) gescannt, sondern verfilmt.

Der optimale Weg, gerade in der Langzeitarchivierung und gleichzeitigem verfügbarmachen in datenform, ist heute das spätere Ausbelichten auf Negative. Parallel digitalisieren und verfilmen ist als kostenfaktor ziemlich enorm, und nach technischem Stand eigentlich recht überflüssig ;)

Aber das nur am rande...
 
Äh sorry, in der Bedienung hat sich nix geändert. Mit meiner analogen Canon Prima 5 hab' ich auch nur auslösen können, kein Zoom, kein ISO, kein Nix. Und fast alle Bilder waren brauchbar. Eine SLR war da schon ein wenig umständlicher. Das ist bis heute so geblieben.

Der einzige Grund für ein sparsameres Auslöseverhalten war damals der Fakt, das Speicherplatz (Film) sehr teuer war und physisch einfach viel Platz verbraucht hat.

Ob sich jemand Mühe gibt oder nicht, hat überhaupt nichts mit dem Werkzeug zu tun. Aber mach dir nix draus, du bist nicht der einzige der diesem Fehlglauben unterliegt.

Es kommt wohl eher darauf an, was man fotografiert. Wer im weitesten Sinne Kunst schaffen möchte, für den ist Film ein Medium mit vielen Vorteilen (nicht zuletzt einem physischen Lichtbild, dem analogen Original). Auch Farben machen einen großen Unterschied etwa zwischen Dia und Digitalbild.

Ich weiß aber aus der Praxis, das sehr viele Menschen kaum einen Sinn für solche Zwischentöne haben... wer den Unterschied nicht sieht, für den ist digital unzweifelhaft viel bequemer und (jedenfalls bei Dauerfeuer) auch günstiger.

Was solls, ist doch zu 99% sowieso nur Privatvergnügen...
 
Wer im weitesten Sinne Kunst schaffen möchte, für den ist Film ein Medium mit vielen Vorteilen

Ich hoffe, du willst damit nicht sagen, dass man ohne die Vorteile des analogen Films keine "Kunst" schaffen kann.

Die Vorteile die du genannt hast sind in meinen Augen eher schwächen.

Aber ich bin mir sicher, dass es auch Leute gibt, für die die "Glasplatte" das perfekte Medium ist, weil nämlich alles andere langweilig ist. "Film, kann doch jeder." haben die damals gesagt. Wetten.
 
Die Vorteile die du genannt hast sind in meinen Augen eher schwächen.

Das sei Dir gegönnt, nur hat es schon seinen Grund warum der Großteil der künstlerisch schaffenden Fotografen (egal ob alt oder jung) auf Film fotografiert. Die ganzen (wohlgemerkt nicht von der Hand zu weisenden) Vorteile der Digitalfotografie (schnelle Verfügbarkeit, "Kosten" etc.) zählen dort einfach so gut wie gar nicht. Im Gegenteil: Durch die enormen Möglichkeiten der nachträglichen (!!!) Bearbeitung der Digitalfotos gibt man ein Stück "Glaubwürdigkeit" davon und macht seine Werke reproduzierbar.
Kunstwerke sollen aber genau nicht reproduzierbar sein, sondern im besten Fall etwas einzigartiges darstellen (Was übrigens den Designer von dem Künstler unterscheidet).

Und so ganz nebenbei: In der Kunst zähen nicht nur das Endprodukt, sondern auch die Person und der künstlerische Entstehungsprozess zum Gesamtwerk.
Und desto schwieriger und aufwendiger, desto besser (was natürlich nicht heisst, dass alles was schwierig und aufwendig entstanden ist gleich gut ist).

P.S. Und natürlich ist es auch möglich mit digitalem Equipment Kunst zu schaffen. Nur sind die Gründe dazu eben oftmals nicht gewichtig genug.
 
Das sei Dir gegönnt, nur hat es schon seinen Grund warum der Großteil der künstlerisch schaffenden Fotografen (egal ob alt oder jung) auf Film fotografiert.

Was verstehst du unter: "...Großteil der künstlerisch schaffenden Fotografen..." oder wie definierst du das? Klingt nämlich schon so, als ob das für dich nur vom Medium abhängt, ob jemand Kunst macht oder nicht.

Durch die enormen Möglichkeiten der nachträglichen (!!!) Bearbeitung der Digitalfotos gibt man ein Stück "Glaubwürdigkeit" davon und macht seine Werke reproduzierbar.
Noch so ein Irrglauben. Fotos wurden schon immer auf das übelste manipuliert, ich hab' da letztens erst eine interessante Web-Seite gesehen, da wurden viele Beispielfotos aus der Zeit um 1900 gezeigt und man konnte die Manipulation nicht erkennen.
Die Reproduzierbarkeit war immer schon gegeben. Das ist sozusagen der Sinn von Fotos.

Kunstwerke sollen aber genau nicht reproduzierbar sein, sondern im besten Fall etwas einzigartiges darstellen
Woher kommt denn diese Weisheit? Selber erfunden?

(Was übrigens den Designer von dem Künstler unterscheidet)
Falsch, der Designer schafft Dinge die nicht nur schön sein sollen, sondern auch ein Zweck erfüllen müssen. Ein Haute-Couture-Kleid ist ein gutes Beispiel, es wurde designed, es erfüllt einen Zweck und es ist einzigartig. Es kann aber passieren, dass es zur Kunst wird, nämlich dann, wenn das Kleid nicht mehr tragbar ist.

Und desto schwieriger und aufwendiger, desto besser.
Ist das wieder eine selbst erfundene Weisheit. Ich glaube Andy Warhol hätte mit der Ansicht ein Problem. simples Bild und noch eins

P.S. Und natürlich ist es auch möglich mit digitalem Equipment Kunst zu schaffen. Nur sind die Gründe dazu eben oftmals nicht gewichtig genug.

Kapier ich nicht, welche gewichtigen Gründe für was und wen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was verstehst du unter: "...Großteil der künstlerisch schaffenden Fotografen..." oder wie definierst du das? Klingt nämlich schon so, als ob das für dich nur vom Medium abhängt, ob jemand Kunst macht oder nicht.

Natürlich hängt es nicht davon ab. Siehe mein P.S. im vorherigen Post.
Mit dem "Großteil" meine ich den Großteil der zeitgenössischen Fotokunst (Ryan Mcginley, Juliane Eirich, William Eggleston, Gregory Crewdson, Joel Sternfeld, Larry Sultan, Nan Goldin, Hiroshi Sugimoto usw.)
Oder z.B.: http://triangletriangle.com/ http://www.ahornmagazine.com/home.html

Noch so ein Irrglauben. Fotos wurden schon immer auf das übelste manipuliert, ich hab' da letztens erst eine interessante Web-Seite gesehen, da wurden viele Beispielfotos aus der Zeit um 1900 gezeigt und man konnte die Manipulation nicht erkennen.

Das hat nichts mit Manipulation zu tun, sondern mit dem Zeitpunkt wann die Entscheidungen zu treffen sind.
Vor dem Foto oder nach dem Foto.

Die Reproduzierbarkeit war immer schon gegeben. Das ist sozusagen der Sinn von Fotos.

Trotzdem ist jedes Negativ ein Unikat. Auch ein analoger Abzug ist in gewissem Sinne ein Unikat.
Im Gegensatz zu digitalen Daten. Die können beliebig oft (und vorallem verlustfrei) reproduziert werden.


Woher kommt denn diese Weisheit? Selber erfunden?

Wird der Mensch einmal ein Werk Rembrandts in Serie produzieren, ohne dass mehr ein Unterschied zum Original festgestellt werden könnte, wäre damit vielmehr die „Zertrümmerung der Aura“ abgeschlossen; denn „Es ist nun von entscheidender Bedeutung, daß diese auratische Daseinsweise des Kunstwerks niemals durchaus von seiner Ritualfunktion sich löst. Mit anderen Worten: Der einzigartige Wert des »echten« Kunstwerks hat seine Fundierung im Ritual, in dem es seinen originären und ersten Gebrauchswert hatte. Diese mag so vermittelt sein wie sie will“. Diese These von der unabänderlichen Bedeutung des mit der Hand gemachten Originals ist die eigentliche Ausgangsbestimmung der Schrift.
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Kunstwerk_im_Zeitalter_seiner_technischen_Reproduzierbarkeit
bzw. http://www.docstoc.com/docs/21530291/WALTER-BENJAMIN-�-MEDIEN-UND-DIE-REPRODUZIERBARKEIT-DER-KUNST/

Im Großen und Ganzen ist es eigentlich nur eine Weiterführung dessen was der Fotografie zum Zeitpunkt ihrer Erfindung von Malern und anderen Künstlern vorgeworfen wurde (übrigens auch in diesem Aufsatz). Nur, dass dies eben heutzutage sogar vollkommen verlustfrei geschehen kann.


Falsch, der Designer schafft Dinge die nicht nur schön sein sollen, sondern auch ein Zweck erfüllen müssen. Ein Haute-Couture-Kleid ist ein gutes Beispiel, es wurde designed, es erfüllt einen Zweck und es ist einzigartig. Es kann aber passieren, dass es zur Kunst wird, nämlich dann, wenn das Kleid nicht mehr tragbar ist.

Im Unterschied zu Designern, die vorwiegend Prototypen für Serien- und Massenproduktion entwerfen, handelt es sich bei Kunsthandwerk vorwiegend um Unikate und Kleinserien, die manuell angefertigt sind. Auch sind meist Gestalter und praktisch Ausführender (Hersteller), ein und dieselbe Person.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthandwerk#Begriffskl.C3.A4rung

Ist das wieder eine selbst erfundene Weisheit. Ich glaube Andy Warhol hätte mit der Ansicht ein Problem.

Stell Dir vor Du stehst vor zwei Kunstwerken. Lass es ruhig Fotos sein. Beide schauen in etwa gleich aus.
Jetzt kommt das Hintergrundwissen dazu:
- Bild 1 wurde mühsam auf Großformat mit langer Vorbereitung geschossen. Das ganze dann noch von Hand vergrößert.
- Bild 2 wurde im vorbeigehen mit einer vollautomatischen Kompaktknipse (überspitzt ausgedrückt) geschossen und auf einem Inkjet ausgedruckt.

Oder Du stehst vor zwei paar Schuhen: Das eine Paar in mühesamer Handarbeit gefertigt. Das zweite von einem Designer entworfen und seit dem in vollautomatischer Serienproduktion.

Das soll jedoch keineswegs heissen, dass Aufwand und Schwierigkeit eine Grundvoraussetzung sind, sondern, dass es ein netter kleiner Bonus ist.


Kapier ich nicht, welche gewichtigen Gründe für was und wen?

Die Gründe warum die halbe Welt (zu Recht) digital fotografiert.
Kontrolle, Verfügbarkeit, Schnelligkeit, Kosten (angeblich) etc.
Die meisten davon interessieren die künstlerisch schaffenden Fotografen nicht, weil sie eben kein Gewicht haben.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Naja, der ständige Generationenwechsel fließt nicht unerheblich in den Kostenfaktor Digitalfotografie ein. Sicher nicht in allen, aber in nicht unerheblich vielen Bereichen der Fotografie bist du gezwungen spätestens alle 2-3 Jahre den Sprung auf neues Equip mitzumachen, um keine Aufträge zu verlieren.
Da viele Hersteller (gerade im MF Bereich) in den letzten Jahren starke Systemwechsel hatten, ist das ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.

In unserem Verband (PIC) haben wir mal erhoben das im schnitt jährlich 15-20k Euro investiert werden, seit dem Digitalzeitalter. Insofern hält sich das doch eher die Waage mit den analogen Kostenfaktoren.

Und jetzt mal zur Threadfrage: Ich persönlich würde zwar nicht mehr wechseln zur Analogfotografie, vermisse aber doch häufig ihren "charme". Der gesamte analoge Bildenstehungsprozess war deutlich spannender, und einfach mit mehr Liebe zum Bild gekennzeichnet.
Fraglos ist die digitalfotografie schneller, praktischer und deutlich unkomplizierter, aber aus diesen Gründen habe ich den Beruf nicht gewählt.
Mir ging es um die "liebe zum Bild". Und die ist bei der analogen Fotografie einfach besser zur Geltung gekommen ;)

Das stimmt natürlich, die rasante technische Entwicklung treibt die Kosten enorm hoch. Euqipement muss plötzlich ausgetauscht werden, obwohl es noch gar nicht abgenutzt ist und obwohl es 24 Monate zuvor noch top aktuell war. Das ist alles sehr rasant. Auf der anderen Seite sind die von dir erwähnten 15.000 Euro bei zahlreichen Fotografen das, was sie vergleichbar analog an Film und Entwicklungskosten hätten. Von den Kosten für den Labor-Aufwand (Fahrten, Wartezeiten) und für das Scannen mal ganz abgesehen.
Und die Sache mit der Liebe zum Bild sehe ich auch deutlich anders.Die Liebe zum Bild drückt sich bei mir eher im Sujet aus, im Licht in allem, was man nachher auf dem Bild auch wirklich sehen oder vielleicht im Optimalfall spüren kann. Ob das dann analog oder digital umgesetzt wurde halte ich zunächst für sekundär. Natürlich kann man den reinen Schaffungsprozess schon in den Vordergrund stellen. Aber im Grunde halte ich das für eher zweitrangig und langweilig.
 
el.nino: Du reduzierst mit deinen Argumenten die Fotografie auf den Schaffungsprozess. Obwohl du mit deinen Thesen zum Thema Kunst sicherlich richtig liegst, hätten Fotografen, die sich auf den Prozess reduzieren, keine lange Lebnsdauer. Ihren Werken würde die Nachhaltigkeit fehlen, die du ja gerade mit dem analogen Prozess propagierst. Von daher halte ich dieses auf den Prozess reduzierte Gebahren eher für den Abgesang dieser Spezies. Nun ist es selbstverständlich andersrum nach meiner Theorie recht gleichgültig, wie ein Bild entsteht, also kann jeder Kunstfotograf auch analog benutzen, wenn es denn seinen Werken dient. Da hast du recht. Ich finde nur den reduzierten Rückschluss Kunst=Analog nicht zetigemäß. Das hat sowas Starres, der Begriff Betonkopf drängt sich mir dabei auf. Und da Kunst davon lebt, den Zeigt widerzuspiegeln gehe ich davon aus, das die digitale Fotografie ganz selbstverständlich Einzug hält in die Kunstszene, trotz und gerade gegen die Widerstände der Befürtworter der Analogseite.
 
Ich erkläre es mir so: In der guten alten Analog-Zeit war Fotografieren, wenn schon keine Kunst, so zumindest ein Hobby, das ein Mindestmaß an technischem Verständnis erforderte: Man musste den Zusammenhang von Belichtungszeit und Blende verstehen, und je mehr man von Tiefenschärfe, Gegenlicht usw. wusste, desto besser wurden die Fotos und desto weniger Ausschuss kam heraus. Man muss sich doch nur die Fotoalben der Eltern und Großeltern ansehen: Es sind meist wenige Bilder vorhanden, aber die passen.

Heute hält man einfach die Kompaktkamera oder das Handy hin, und wenn man die Leute drauf erkennt, ist es für viele schon ein ausreichend gutes Bild. Und wenn nicht, löscht man's eben, kostet ja nichts. Außerdem ist kaum zu glauben, wie schlecht sich auch mit guten Kameras fotografieren lässt!

Mein Fazit: Wenn man der Analogzeit nachtrauert, trauert man nicht so sehr der alten, umständlichen Technik nach, sondern vor allem einer Zeit, in der das Fotografieren noch ein Akt war, dem man eine gewisse Bedeutung beigemessen hat.

In etwa auch meine Worte :top::

https://www.dslr-forum.de/showthread.php?p=6490119#post6490119

Ich sehe das ziemlich ähnlich.
 
Hm. Wenn ich da so an die tausende Kameras mit 110er Pocketfilm denke... Da konnte man an den Kameras auch nichts einstellen. Kodak hat ja auch versprochen "you press the button, we do the rest". Insofern gab es Kompaktkameras und Knipsen schon recht lange.

Wir reden ja hier im Forum mehr über Spiegelreflexkameras. Ich schätze gefühlt das der Anteil der anspruchsvollen Fotografen unter den Spiegelreflexbesitzern zw. 1970-2000 bei mindestens 80% lag. Dieser Anteil dürfte heute bei den DSLR-Besitzern noch bei geschätzten 30% liegen.

Eine Fahrt in ein südliches Urlaubsziel belegt sozusagen wieviele ehemalige Pocket-Zielgruppen nun mit Wechselbajonett unterwegs sind. Ich möchte das niemanden verbieten, aber bin sicher wenige wissen was Tiefenschärfe, Boket, einfrieren, Messmethoden, Linsenverhalten angeht.

So gesehen hat die Qualität -auch in den Ergebnissen- gelitten.
 
el.nino: Du reduzierst mit deinen Argumenten die Fotografie auf den Schaffungsprozess. Obwohl du mit deinen Thesen zum Thema Kunst sicherlich richtig liegst, hätten Fotografen, die sich auf den Prozess reduzieren, keine lange Lebnsdauer. Ihren Werken würde die Nachhaltigkeit fehlen, die du ja gerade mit dem analogen Prozess propagierst. Von daher halte ich dieses auf den Prozess reduzierte Gebahren eher für den Abgesang dieser Spezies. Nun ist es selbstverständlich andersrum nach meiner Theorie recht gleichgültig, wie ein Bild entsteht, also kann jeder Kunstfotograf auch analog benutzen, wenn es denn seinen Werken dient. Da hast du recht. Ich finde nur den reduzierten Rückschluss Kunst=Analog nicht zetigemäß. Das hat sowas Starres, der Begriff Betonkopf drängt sich mir dabei auf. Und da Kunst davon lebt, den Zeigt widerzuspiegeln gehe ich davon aus, das die digitale Fotografie ganz selbstverständlich Einzug hält in die Kunstszene, trotz und gerade gegen die Widerstände der Befürtworter der Analogseite.

Ich gebe Dir recht, dass der Rückschluss Kunst=Analog natürlich vollkommener Schmarrn ist. So drastisch wollte ich das auch nicht darstellen. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass es für die meisten Kunstfotografen keinen Grund gibt in die digitale Schiene zu wechseln und auch viele junge Fotografen in diesem Bereich lieber analog arbeiten.
DAS soll aber natürlich niemand davon abhalten (und das tut es auch nicht) je nach Gusto trotzdem digital und/oder hybird zu arbeiten.
Die Digitalfotografie hat viele Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind, aber die meisten von ihnen haben so gut wie keine Bedeutung in diesem Metier.
Ich denke sie wird im großem Maße erst dann Einzug in die Kunstszene halten, wenn damit Sachen geschaffen werden, die sonst nicht möglich sind/waren. z.B. Aufnahmen mit besonders hohen ISO-Zahlen, Stitching etc...
 
Wir reden ja hier im Forum mehr über Spiegelreflexkameras. Ich schätze gefühlt das der Anteil der anspruchsvollen Fotografen unter den Spiegelreflexbesitzern zw. 1970-2000 bei mindestens 80% lag. Dieser Anteil dürfte heute bei den DSLR-Besitzern noch bei geschätzten 30% liegen.

Eine Fahrt in ein südliches Urlaubsziel belegt sozusagen wieviele ehemalige Pocket-Zielgruppen nun mit Wechselbajonett unterwegs sind. Ich möchte das niemanden verbieten, aber bin sicher wenige wissen was Tiefenschärfe, Boket, einfrieren, Messmethoden, Linsenverhalten angeht.

So gesehen hat die Qualität -auch in den Ergebnissen- gelitten.

Vorher war aber nur von analog allgemein die Rede. Wenn wir das - wie Du hier anführst - auf Spiegelreflex + analog eingrenzen, dann sehe ich das ähnlich.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Das stimmt natürlich, die rasante technische Entwicklung treibt die Kosten enorm hoch. Euqipement muss plötzlich ausgetauscht werden, obwohl es noch gar nicht abgenutzt ist und obwohl es 24 Monate zuvor noch top aktuell war. Das ist alles sehr rasant. Auf der anderen Seite sind die von dir erwähnten 15.000 Euro bei zahlreichen Fotografen das, was sie vergleichbar analog an Film und Entwicklungskosten hätten. Von den Kosten für den Labor-Aufwand (Fahrten, Wartezeiten) und für das Scannen mal ganz abgesehen.

Wie schon gesagt, es ging dabei lediglich darum zu sagen das sich in einem bestimmten Profisegment die Kosten recht die Waage halten. Da ist digital nicht wesentlich Günstiger. Übrigens, wer wirklich analog aus Überzeugung fotografiert, scannt das ganze nicht auch noch hinterher.
Das ist ja, als ob man sich nen Oldtimer kauft, nur um den dann mit nem neuen Motor + kompletter elektronik auszustatten ;)

Und die Sache mit der Liebe zum Bild sehe ich auch deutlich anders.Die Liebe zum Bild drückt sich bei mir eher im Sujet aus....

Wie gesagt, das ist rein subjektiv. Für mich war der komplette analoge Bildetstehungsprozess immer deutlich liebevoller. Vielleicht auch, weil er eben mit viel Mühe verbunden war.
Aber dieses Erlebnis einen tollen Print aus dem Entwickler zu heben, ist unwiederbringlich. Das hatte (für mich) immer etwas mystisches, auch wenn ich natürlich um die chemischen Vorgänge dabei wusste ;)

Das ging bei mir selbst innerhalb der analogen Phase so. Ich hatte echte Entwicklungsmaschinen zur Verfügung. Vorne das belichtete Papier rein, hinten kam der getrocknete Print raus.
Aber wenn ich dann für mich privat Abzüge gemacht habe, dann ganz klassisch im Bad. Nicht nur wegen der erweiterten Einflussmöglichkeiten, sondern eben weil der Moment in dem aus dem latenten das volle Bild entsteht so wahnsinnig toll ist.
Wie gesagt... alles rein subjektiv ;)
 
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