Aber ich denke das ist wohl auch der sinn einer illustration, sieht besser aus aber niemand weis warum
Du verstehst es, sehr gute Fragen zu stellen. Und die letzte Frage bezieht sich u.a. auch auf meine Philosophie der Bearbeitung, d.h. auf die Frage, wie ich eine Illustration sehe und verstehe.
Ich möchte mich da so positionieren, dass mein Ideal einer Illustration oder nenne es meine Handschrift, falls es schon eine ist, sich nicht sehr weit von einem Foto entfernt. Natürlich ist das immer auch motivabhängig.
Das Besondere daran ist eher das Licht, die Tonwertverteilung, die Kontraste und/oder eventuell die Farben. Insofern wird es kaum eine Illustration geben, die nicht auch gewisse künstlich wirkende Elemente beinhaltet (z.B. Konturierung, Detaillierung, erhöhter Kontrast oder Farbkontrast).
Mein Ideal einer Illustration ist so natürlich wie möglich und nur so effektvoll wie nötig. Es bewegt sich in einer Grauzone zwischen Fotografie und Illustration im Sinne einer märchenhaften Überhöhung. Die beste Wirkung in diesem Sinne ist eine eher unterschwellige, die nur das Gefühl anspricht, aber noch nicht den Verstand. Man spürt sozusagen, dass dieses Foto etwas anders ist als die anderen, kann sich aber nicht recht erklären, warum das so ist. Es hat etwas mit einem erhöhten Signalabstand vor dem Hintergrund einer leichten Generalisierung des Bildes zu tun und mit Eigenheiten der Sinneswahrnehmung.
Vielleicht kommt das daher, dass ich meine Wurzeln in der Landschaftsfotografie habe, dass ich einen detailbetonten Stil mag und kein großer Freund allzu starker Bildmanipulation mehr bin, es sei denn, sie sieht sehr sehr gut aus... (Was ja nicht heisst, dass ich nicht auch mal die Sau rauslasse...)
Aber Du siehst schon: die richtige Frage, und ich werde regelrecht geschwätzig...
LG Steffen