AW: Olympus und Dynamikumfang
Ist das nicht selbstverständlich? Bild 1 ist das verdammte, untaugliche, unbrauchbare, in der Dynamik massiv beschnittene JPG mit dem Dynamikumfang der grottenschlecht verhunzten JPG-Engine. Bild 2 ist das, was man schon mit Default-Einstellungen aus dem dynamikstrotzenden RAW bekommt, hier kann jeder sehen, um wieviel dynamischer es ist (hoffe ich jedenfalls). Bei Bild 3 bin ich den Anweisungen von DPreview gefolgt, um auf den größtmöglichen Dynamikumfang von 9,6 EV zu kommen - Bild 1 hat ja nur 7,3 EV Dynamik. Und bei Bild 4 habe ich mich einfach ausgetobt, ohne auch nur ein einziges Mal an Dynamik zu denken. Was soll ich da groß kommentieren?
Bild 4 ist ein schönes Beispiel dafür, daß man bei vielen Motiven eben auch einen ziemlich hohen Dynamikumfang super auf jedem mickerigen PC-Monitor darstellen kann. Und daß die Voraussetzung dafür "fortgeschrittene" EBV ist (also mehr als nur Reglerchen schieben am RAW-Konverter).
Analog hätte man für das Ergebnis von Bild 4 sich entweder abwedelnd in der Dunkelkammer verkrochen (was ja durchaus auch nur was für "Fortgeschrittene" ist) oder einen Grauverlaufsfilter verwendet. Das letztere ist digital ja ein bißchen aus der Mode gekommen, tlw. zu recht, tlw. aber auch zu unrecht
In dem gezeigten Beispiel mit dem Boot hat die Kamera es jedenfalls offenbar insgesamt gut genug hinbekommen, alle notwendigen Bildinformationen in das RAW reinzuspeichern.
Und genau das ist die einzig entscheidende Größe, wenn man über den Dynamikumfang einer Kamera redet. (steht ja oben schon in anderen Beiträgen drin, die Eingangsdynamik...)
Hätte die Kamera das NICHT hinbekommen, dann wär beim nachträglichen Bearbeiten, um auf Bild 4 zu kommen, irgendwas technisch schiefgegangen (Rauschen, Farbverschiebungen, ausgefressene/abgesoffene Stellen usw. was weiß ich noch alles...) und jeder hätte gesehen, daß der Dynamikumfang der Kamera zu gering wäre. Man hätte dann halt Pech gehabt, oder Belichtungsreihe am Stativ machen müssen oder Graufilter nehmen (was halt nicht bei jedem Motiv gleichgut funktioniert) oder was auch immer, um die Probleme der Kamera ausgleichen zu können.
Daher bin ich generell auch immer für viel Dynamikumfang bei DSLR-Kameras, ich denke da ist noch einiges an Luft in der künftigen Entwicklung, bei allen Herstellern (Fuji evtl. mal ausgenommen).
Das zweite Problem ist, wie bekommt man Bilder die in solchen Situationen aufgenommen sind, vernünftig auf s Papier oder den Monitor. Ich bin da altmodisch, ich fotografiere alles in RAW und bevorzuge Photoshop, da kann man nach Herzenslust einzelne Stellen aufhellen und abdunkeln und was weiß ich, und somit das erreichen, was vermutlich bei Bild 4 von dem obigen Beispiel auch gemacht worden ist.
Aber man versucht es ja jetzt auch ohne Photoshop hinzubekommen, mit allerlei Tiefen-Lichtern-Schiebereglern, D-Lighting und was nicht alles. Bei manchen Motiven klappt das gut und bei anderen geht es halt daneben. so what.
Thomas