Klar kann man dies, meine Anspielung ging nur dahin, ob man dies dann eigentlich noch "Mattscheibe" nennen sollte?
Streuscheibe?
Dann argumentiert der nächste, daß eine Mikroprismenscheibe lokal betrachtet und eine Fresnel-Scheibe auch global betrachtet auch nicht streuen.
Zwischenbildbeobachtungsscheibe?
Ich will nicht eingeliefert werden!
Ich muss gestehen, dass ich das "Prinzip Mattscheibe" noch nicht ganz verstehe. Ich glaubte verstanden zu haben, dass der Ablenkwinkel die klare Darstellung des Zwischenbildes ergibt. Was mir unklar ist, ist z.B. welchen Einfallswinkel die Mattscheibe noch nutzt, und warum eine gröbere Körnung die manuelle Fokussierbarkeit verbessern soll.
Grobe Körnigkeit ist einfach nur schlecht hergestellt.
Man benötigt eine stark streuende "Mattscheibe", damit Projektionen oberhalb und unterhalb der "Mattscheibe" zu vermatschten Bildern führen (wenn man das zum Scharfstellen verwenden will).
Die Streufähigkeit hängt von der Struktur ab. Grobkörnige Scheiben weisen zu viel niederfrequente Anteile in der Oberflächenstruktur auf. Man kann auch mit sehr fein strukturierten Flächen starke Streueffekte erzielen (bei Lampen ist das Milchglas gegen Opalglas).
Irgendeine von den DSLRs (Samsung?) hatte ziemliches Schotterglas als Mattscheibe.
Beim Abblenden eines 50/1.4 auf f/2 kann man z.B. kaum erkennen, dass das Sucherbild dunkler würde. Bedeutet dies, dass die von den Blendenrändern herstammenden Strahlanteile kaum mehr im Zwischenbild der Mattscheibe repräsentiert sind?
Halten wir einen Laser auf eine Mattscheibe.
Das Strahlenbündel wird zum einen aufgeweitet,
zum anderen (optional) abgelenkt.
Wenn die Mattscheibe nicht gerade isotrop streut, ist eine optionale Ablenkung sinnvoll, um eine Vignettierung der Randbereiche zu reduzieren oder zu vermeiden.
Geeignet für so eine Grundablenkung ist die aufgesetzte Linse (die in Richtung Auge zeigt) wie auch Fresnel-Strukturen.
Je weniger die cheibe streut, um so vollständiger muß diese Kompensation sein.
Ändert man diese Ablenkung ortsabhängig, bekommt man Mikroprismenscheiben und Schnittbildindikatoren.
Da man dort keine vermatschten Bilder haben will, sollte die Scheibe nicht streuen.
Bedeutet eine gröbere Körnung, dass genau diese "Eintrittsapertur" vergrößert wird, durch den größeren Streuwinkel in der Abstrahlung dafür das im Okular verbleibende Licht vermindert ist ("dunklere" Mattscheibe)?
Eine stark streuende Mattscheibe streut alle einkommende Energie in alle Richtungen (näherungsweise). Was man sieht, ist der gesamte Lichteintrag in einen Punkt, von dem man allerdings wenig abbekommt, da nur wenig Licht in Richtung Auge gestreut wird.
Das Gegenteil ist eine überhaupt nicht streuende Scheibe, die den einfallenden Lichtkegel Richtung Auge weiterleitet (z.B. durch eine Fresnel-Optik). Große Blendenzahlen führen zu einer schlechten Ausleuchtung der Pupille, aber zu vergleichsweise hellen Abbildung. Kleine Blendenzahlen leuchten dann in gewissen Bereichen die gesamte Pupille aus. Ab da steigt dann die Helligkeit nicht mehr an, sondern nur die Ausleuchtung verbessert sich.
Was große und kleine Blendenzahlen sind, hängt teilweise von der Adaption des Auges ab.