Genau.
Weil
- Kompaktkameras einen viel höheren Dynamikumfang haben als diese bescheidenen Canon-DSLRs und
- man daher aus den RAWs von Kompaktkameras viel mehr rausholen kann.
Wenn du ein Motiv findest, dess Dynamik zufällig genau in dem 1,5 Blenden breiten Bereich liegt, um den die Sony-Sensoren laut DxO in dem Punkt besser sind als die Canons, DANN kannst du dieses Motiv mit einer Sony / Nikon haarscharf noch so einfangen, mit einer Canon gerade nicht mehr.
Wirst aber eine Weile suchen müssen, um sowas zu finden. Im Allgemeinen wird ein Motiv entweder in beide Dynamikbereiche passen oder eine so unglückliche Lichtsituation aufweisen (Sonne / Gegenlicht, heller Himmerl etc.), dass es mit keinem der Sensortypen geht.
Dual-Pixel-AF z.B.
Vermutlich auch besseres Rauschverhalten bei High-ISO (ist jedenfalls bei der 6D vs. D800 so). Was weiß ich was noch, was für mich genauso wenig relevant ist wie das Dynamikproblem und das aber zufällig nicht von DxO gemessen wird?
Nö, keineswegs.
Es gibt offenbar einen bestimmten Aspekt, in dem sie in den von DxO auf eine gewisse Art bestimmten Zahlen überlegen aussehen.
Interessant bei diesen ganzen Diskussionen um die Sensoren ist, dass es JEDES Mal am Ende auf Links zu DxO rausläuft. Ich glaube, wenn DxO anders messen würde, sodass in den entstehenden Zahlen die Canon-Sensoren besser aussähen, wäre es allgemein bekannte und anerkannte Forenweisheit, dass Sony bei der Sensorentwicklung hinterherhinkt...
Was man eigentlich mal bräuchte, wären hier die RAW-Dateien vom gleichen Dynamik-kritischen Motiv, einmal von einem Canon-, einmal von einem Sony-Sensor. Bitte gleiche, möglichst aktuelle Generation. Und Achtung: Bei der Canon müsste die Belichtung etwas reichlicher sein. Dann könnte man mal vergleichen, wo man wieviel von Schatten und Lichtern wiederherstellen kann.
Aber: Vermutlich würde die Diskussion nur weitergehen, weil dann bei einem die Lichter, beim anderen die Schatten besser aussehen. Und die einen die Schatten und die anderen die Lichter für viel wichtiger halten...
Das ganze erinnert mich etwas an Prozessor-Benchmarks. In den Neunzigern war das noch einfach: Prozessor A war schneller als Prozessor B. Später wurde es komplizierter: Prozessor A war schneller, verbrauchte aber mehr Strom. Dann muss man schon die Rechenleistung pro Watt betrachten. Und dann ist A schneller, wenn man nicht den Compiler benutzt, der die Konstrukte benutzt, die B besser kann. Und wenn man eine andere Zusammenstellung von Aufgaben verwendet, ist plötzlich C der schnellste...
Was ich sagen will: Das Ganze ist zu kompliziert, um einfach mal in einer Tabelle drei, vier Zahlen pro Sensor anzugeben und daraus schließen zu wollen, welcher Sensor insgesamt "besser" ist. Denn global "besser" oder "schlechter" gibt es nicht. Höchstens in Bezug auf eine bestimmte Disziplin. Und selbst da kann man noch über die Details der Messung / Bestimmung streiten.