Mir geht es gerade ein wenig wie dem Threadstarter, ich habe seit Samstag ein nagelneues 70-200 4 IS das bei ersten Probeschüssen einen wirklich tollen Eindruck macht. Sehr flotter und konsistent gut sitzender AF, sehr scharf auch in den Ecken, nur minimalst getrübt durch einen Hauch von CAs am langen Ende (die eigenartigerweise in DPP nicht restlos zu beseitigen sind, im Ggs. zu den deutlich stärkeren CAs eines 24-105).
Aber leider stößt man natürlich mit f4 schnell an Grenzen, wo ohne Blitz nix mehr geht... irgendwie lockt dann doch die 2.8

. (Mir ging es dabei wirklich primär ums Licht, die Freistellungsmöglichkeiten der 4er-Blende reichen mir völlig).
In UK bekäme man die 2.8 bildstabilisiert im Moment inkl. Versand (und hoffentlich mit DE-tauglicher Canon-Garantiekarte) für "lediglich" rund 1250€, also gerade mal 350€ mehr als ich für das 4 IS in DE bezahlt habe. Da könnte man schon schwach werden. Aber wieviel bringt mir doppeltes Licht in der Praxis. Nach Fleißiges Lesen in diversen Threads über Wochen (auch unabhängig von der Frage "Welches 70-200?") sieht es für mich so aus, dass die Mehrheit der Leute der Meinung sind, dass Indoor 2.8 immer noch zu wenig sind und dann sowieso Festbrennweiten hermüssen. The KLF hat das ja gerade vor Kurzem hier auch so bestätigt.
Dazu kommt dann noch, dass ich wohl ehrlich gesagt zur Kategorie Pixelpeeper gehöre

. Folglich wäre ich mit dem was man z.B. in den Sample-Crops am ISO-Chart die es bei the-digital-picture gibt von den 2.8ern so sieht

kaum zufrieden. Selbst auf f4 abgeblendet sehen die durchgängig schlechter aus als das 4 IS (und IMO auch absolut gesehen schlecht). Gerade die CAs finde ich am Bildrand z.T. echt extrem.
Auch die sonstigen Verdächtigen (photozone, fredmiranda) loben die 2.8er nicht grade überschwänglich, im Gegensatz zum allgemein geradezu gefeierten 4 IS. Auch bei dpreview hat das 2.8 IS erst kürzlich gerade am Crop nicht gerade gut ausgesehen.
Zwar gibt es hier jede Menge Stimmen, die mit ihren 2.8ern (IS oder NON-IS) voll zufrieden sind, aber die nehmen es dann entweder laut eigener Aussage nicht so genau, oder haben ihr Exemplar in einem langwierigen (und für den Versandhandel kostspieligen

) Auswahlverfahren selektiert. Darauf habe ich aus Gewissens- und Nervengründen nur sehr begrenzt Lust, und es ist eh fraglich, wie das mit Rückgabe beim Kauf in UK aussähe. (Gibt es dazu eigentlich schon Erfahrungen?) Zu deutschen Preisen sähe die Rechnung nochmal etwas schlechter für das 2.8 IS aus.
Kurzum, ich brauche gerade wie der TO etwas Zuspruch für meine Kauf (für die Marketing-Experten im Forum: Stichwort "AIDAC"... ich kämpfe gerade mit dem C

)
Also soll ich ein -- soweit ich das jetzt sagen kann -- makelloses 70-200 4 IS zurückschicken, nochmal deutlich mehr Kohle für ein 2.8er IS (oder ungefähr gleichviel für ein 2.8 ohne IS) rauswerfen, und sich dann über die offenbar fast unvermeidlichen Verlusten bei der Bildqualität im Vergleich zum 4 IS (und evtl. verwackelte Bilder) ärgern, oder einfach das Teil behalten, im Zweifelsfall den ISO eins höher stellen und darauf warten, bis die phänomenale High-ISO-Performance einer 5d Mark II auch für uns Crop-User-Sparbrötchen verfügbar ist (die Performance der 50d überzeugt mich da nicht sonderlich)?
Oder zurückschicken und sich weiter mit dem lauten und schlecht treffenden AF und den üblen Randunschärfen und -CAs eines Tamron 28-300 VC Dunkelzooms rummärgern und viel Geld sparen?
