Hallo allerseits,
ich muss die Auswertung mal bissl beschleunigen, obgleich der Eine oder Andere vielleicht noch bastelt, weil ich die nächsten vier Tage nur einen no-name-Fernseher zum Betrachten habe.
Für ein Blümchenfoto ist das mal eine wirklich rege Beteiligung.
Überhaupt kann man dem Thread hier in letzter Zeit aus unerfindlichen Gründen ein gradezu exponentielles Wachstum bescheinigen ...
Der Grund warum Blümchenfotos sonst nicht so beliebt sind, liegt natürlich vor allem darin, dass sie sich in vielerlei Hinsicht wiederholen und in dem geringen kreativen Gestaltungsspielraum.
Die wesentlichen Bearbeitungsschnitte sind Beschnitt, Schärfung, Helligkeits(um)verteilung und Farbverbesserung.
Buschwindröschen sind empfindlich gegen Änderungen an der Helligkeit, weil man ja - in der Regel - noch die Struktur der Blütenblätter erkennen will.
Und bei Makros mit unscharfem Hintergrund muss man halt aufpassen, das Bokeh nicht durch Schärfung und Farbabrisse zu verderben.
Womit wir auch schon das erste Stichwort hätten:
Bei Alex´beiden Versionen zu Beginn haben wir zwar prächtige Farben und ein strahlendes Weiß, aber auch graue Trauerränder um die unscharfe Blüte im Hintergrund. Würde mich jetzt subjektiv viel mehr stören (da offensichtlich nicht natürlichen Ursprungs) als das kleine Fleckchen im ersten Bild rechts unten.
RalphBeckers Version finde ich sehr gelungen. Harmonisch und fehlerfrei.
Nicht ganz so leuchtend, aber auch sehenswert sind die beiden Versionen von p_photo. Hier liegt das Augenmerk auf der Struktur der Blütenblätter samt ihren natürlichen Makeln. Der Beschnitt erscheint mir in beiden Fällen nicht optimal.
Was nuke-d angeht, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ein Schauspiel.
LanaBüba hat die Sache mal gespiegelt. Kann man natürlich machen, bringt aber ohne kreativen/mutigen Beschnitt jetzt auch nicht sooo viel Besserung in der Bildaufteilung. Hier begegnen uns auch die grauen Trauerränder vom Anfang wieder. Bei allen dreien vermisse ich bisschen die Harmonie von Schärfe und Unschärfe, halt das Cremige, was so ein Makro ausmacht.
Dann haben wir noch ein drittes von Axel. Wieder sehr schöne Farben. Die Blüte selbst wirkt auf mich etwas überschärft und ein Tick mehr Helligkeit hätte den Blütenblättern sicher auch gutgetan. Nur übertreiben darf man´s halt nicht.
Im Gegensatz dazu stehen die beiden folgenden Softfocus-Varianten.
Mizunos Version ist insgesamt gelungen. Das einzige was ich ändern würde, ist der für mein Empfinden zu enge Beschnitt oberhalb der Blüten.
Bueguzz-Version hat eine klare Hell-Dunkel-Grenze, die vor allem beim Betrachten des Thumbnails sehr augenfällig ist. Die Kombination von ausgeprägten Tiefen unten und verträumten Pastelltönen oben ist schon ein bisschen abseits der gängigen Sehgewohnheiten, aber ich wüsste jetzt nichts dran auszusetzen. Das ist halt wirklich auch kreativ.
Pemba liefert uns eine Blüte in leichten Blautönen. Ob beabsichtigt oder einfach nur Filter drüber ist aus der Ferne schwer zu sagen. Nicht ganz mein Ding, aber auf jeden Fall mal was Anderes.
Zu guter Letzt haben wir noch Desas´ Version, die ich mit einem Wort als kraftvoll bezeichnen würde. Für einen Druck wahrscheinlich zu dunkel, aber am Monitor richtig schick.
Was mich insgesamt wundert: es gibt ja tausende Blümchenfotos und eins gleicht dem anderen. Warum ich das hier eingestellt habe, war vor allem, weil die Blüten in ihrer "Haltung" etwas menschlich-theatralisches-tänzerisches zu haben scheinen. Natürlich nur, wenn man sich die Blüte als "Kopf" und den Rest als "Körper" vorstellt. Das hat außer mir anscheinend fast keiner so gesehen oder gar herausgearbeitet. Vielleicht hab ich ja auch in meinem Leben nur einfach zu viele Trickfilme gesehen...
Lange Rede kurzer Sinn: den Spitzenplatz teilen sich RalphBecker für die klassisch-ausgefeilte Variante und nuke-d als leader in puncto Kreativität (ohne handwerkliche Schwächen)