Erstens eimal: Sorry für die späte Rückmeldung, aber sei's drum.
Eines vorweg: Megapixeln sind zu einem sehr großen Teil das, was lange Zeit CPU-Geschwindigkeit für PCs war und PS (jetzt: KW) für Autos: Effektiv irrelevant. So wie die PCs damals, deren CPUs mitunter schneller waren als das Mainboard Daten hat übertragen können (wodurch der Prozessor 20% der Zeit selbst unter voller Systemlast im Leerlauf war) oder die 300PS-Boliden, die dann im Straßenverkehr von einem 60PS-Stadtflitzer abgehängt wurden, sind Megapixeln wohl hauptsächlich etwas, mit dem man Leute dazu ködern will (und leider oft: kann), sich neue Kameras zu kaufen, was geht, weil diese eigentlich keine Ahnung von der Sache haben – was der Hauptgrund ist für das Starten dieses Threads.
Ich stelle jetzt auch garnicht in Abrede, dass es Situationen gibt, wo mehr MP kein Nachteil sind, aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel, und für ein Photo an sich werden sie nicht gebraucht.
Strichgrafiken […] Laserdrucker oder gar im Offsetdruck […] mindestens 1000 ppi (besser 2000 ppi)
Kann ich, als ehemaliger Druckvorstufler, nicht nachvollziehen. Wenn, dann wären es gerade die Tintis gewesen, die das geschafft hätten, weil bei Verfahren mit regelmäßigem Druckraster gilt, dass die Anzahl der möglichen Farbabstufungen und die Rasterfrequenz (wie fein der Druckraster ist) zueinander indirekt proportional sind.
Milchmädchenrechnung […] Bayervermatschung […] schlicht falsch und an Jahrzehnten der Fotografischen und Verlegerischen Praxis vorbei getiptt. […] mehr an Auflösung […] Mehr an Tonalität […] für mich ist all das ein Teil des Genusses, das mein Hobby mir bereitet […]
DoubleM: Ich kann versichern, über jeden Zweifel erhaben versichern, dass du bestenfalls Halbwissen hast. Milchmädchenrechnungen? Die Sache mit dem 300dpi-A3 gehört zum Basiswissens des (Digital-) Drucks,
deswegen stelle ich das ja auch hier rein. „Bayer-Vermatschung“??? Ja, es gibt einen Bayer-Raster, nur
funktioniert das, was der Grund dafür ist, warum man es überhaupt so macht, mein Lieblingsbeispiel dazu: //www.flickr.com/photos/155135564@N02/25313321547 Jaja, die böse böse Rasterinterpolation… Mehr an Tonalität? Hm, eine höhere Auflösung eines Sensors ergibt eine Verringerung (sic!) des Tonwertumfangs, siehe die physikalischen Grundlagen der Bildsensortechnologie. Und so weiter.
Wenn es dir Spaß macht, dich in Nichtigkeiten zu verrennen, schön für dich, jedem Tierchen sein Plässierchen, allerdings ist der Megapixelwahn eben nur das, ein Wahn, die Leute
wähnen sich im Glauben, dass das was ist, das so-supa-und-so-doll ist und das sie unbedingt brauchen. Tun sie nicht.
Und was ist an einem Pixelpeeper so böse oder gar illegitim?
Sagt der Ernst zur Erna, Erna, du bist die beste und tollste, du bist sympathisch, stark, intelligent, edel und gutherzig, und nicht zu vergessen wunderwunderschön,
aaaber ich werde deinen Heiratsantrag ablehnen und lieber laut schreiend davonrennen, weil, iiih!, deine Brüste sind 2cm zu klein.
Ernsthaft: Ich sage nicht, dass hochauflösende Kameras überhaupt keine Daseinsberechtigung haben, und für bestimmte (sic) Anwendungen sind sie das richtige Werkzeug, nur braucht man selbst in diesem Fall die Auflösung nicht, sondern könnte dasselbe Ziel auch anders erreichen. Und ja, ich genieße es auch, mit einem 200-500mm (€ 1600.-) auszukommen anstatt nach einem 800mm zu lechzen (€ 17 000.- – hust hust hust), und auch für Makroaufnahmen ist es nicht unpraktisch,… aber das resultierende Bild hat eben nie die volle Megapixelzahl, und das Ergebnis hätte auch anders erreicht werden können.
Fakten! Sowas! Wo kommen wir denn da hin! Tztztz…
Und, ganz generell, noch einmal: Die maximale Auflösung des menschlichen Auges ist etwa 0,1mm (das heißt, Strukturen, die feiner sind, verschwimmen bzw. können auch aus nächster Nähe ohne Hilfsmittel nicht mehr voneinander unterschieden werden), und wenn man ein Blatt nimmt, es sich in der entsprechenden Entfernung so vor Augen hält, dass das Gesichtsfeld ausgefüllt wird, und das hochrechnet, kommt man auf 12 bis 18 Megapixel.
Das ist ein guter alter auch empirischer Wert „aus der Druck- und Graphikbranche“, er hat sich bestens bewährt, und soll hier daher ausdrücklich festgehalten werden.
Wer gute Bilder machen will und sich über die technische Ausrüstung diesbezüglich Gedanken macht, soll sich über gute Objektive und vielmehr gute Blitze Gedanken machen, weil all diese Megapixel und wahrsten Sinn des Wortes nicht einmal sichtbar sind! Und Unsichtbarkeiten in der Photographie machen irgendwie keinen Sinn.
Aber vielleicht verstehe ich da ja was falsch