Es kommt immer nur auf den effektiven Betrachtungsabstand und die Größe des Bildes an, wie viele MP man für ein Bild braucht. Das menschliche Auge kann grob 2 Winkelminuten auflösen, bei guten bis extremen Kontrasten auch noch 1 Winkelminute. Mehr ist normalerweise nicht drin (bei Normalsichtigen). Der Rest ist dann nur eine Frage von tan(0°1') x Abstand, also grob "Bildabstand/3400"
Bei einem Bild mit A4 (21x30cm) aus 25cm Abstand kann man so mit dem Auge noch Strukturen von 0,075mm bis 0,1mm auflösen. D.h. mehr als 2100 x 3000 Linien wird das Auge nicht wirklich sauber auflösen können. Das sind rund 6,3 MP. Eine höhere Auflösung wird das Auge nicht wirklich unterscheiden können. Geht man aber nicht 25cm ran, sondern schaut sich Details aus z.B. nur 10cm Entfernung an (was die Augen schon anstrengt...), dann sieht man hier schon Strukturen mit 0,03mm bis 0,06mm Größe. Und damit kann man 7000x 10000px noch Auflösen, also 70 MP. Aber man ist mit der Nase fast am Bild. Entsprechend sieht das für größere Bilder aus: Soll das Plakat oder Poster in 2x3m irgendwo in 3m Höhe am Gebäude hängen und aus 5+ m Abstand betrachtet werden, dann reicht es locker das mit 6MP zu machen. Hängt ein Bild mit 60x40cm direkt im engen Hausflur, dann sollte man es besser mit 24MP oder mehr machen, soll man aus dem effektiven/realen Betrachtungsabstand keine Pixel mehr sehen können. Das selbe Bild an der Wand oben in bisschen Abstand und in 10MP wirkt auf den Betrachter auch nicht anders.
Und weil das angesprochen wurde:
"Normale Filme" sind ein ziemlich schlechter Vergleich hier.
Zum einen: 135er Filme ("35mm") schaffen nebenbei zwischen 50 lp/mm (Consumer-Negativ-Film, sehr hohe ISO) bis maximal etwa 200 lp/mm (professioneller Diafilm, niedrige ISO), bei einer Bildgröße von 24x36mm sind das zwischen 8,6MP und 138,2MP, die man mit "normalem" Film erreichen kann (letzteres natürlich nur mit ziemlichem Aufwand, Können und passendem Equipment und einem Labor, welches das sauber hin bekommt bei der Entwicklung... )
Zum anderen: Als man noch rein analog/chemisch gearbeitet hat, da war es im Hobby-Bereich kaum üblich größere Fotos als z.B. 20x30cm (A4 etwa) entwickeln zu lassen, viele hatten sogar noch 9x13cm und kleiner im Album, was man heute schon als "Briefmarke" bezeichnen würde. Denn das, was die normalen Labore mit den Automaten nicht mehr machen konnten und was dann in Spezial-Laboren entwickelt werden musste, das ging schnell richtig ins Geld. Einfach weil das mit den "normalen" Geräten kaum noch machbar war und weil es viel Handarbeit war. Ein Poster mit 120x80cm ist heute manchmal schon für 35€ zu haben als einfacher Digitaldruck in ganz guter Auflösung - "früher" war so was noch eine echte Ausbelichtung auf großformatigem Fotopapier für teilweise mehrere hundert DM. Wobei schon alleine so ein Bogen Papier in 120x80cm locker mal 75DM bis 100DM gekostet hat.
Hochauflösende Optiken und Feinkörnige Filme hat man da nur selten mal gebraucht - und wenn, dann am ehesten für Dias.