Ich kann mich im Prinzip PhotoTM anschließen, meine Meinung zur D7000 kennst du ja inzwischen. Die 7100 ist sicherlich "auf dem Papier" in diversen Punkten verbessert, aber das wird von den meisten Leuten m.E. völlig überschätzt. Ich habe mich deshalb ganz bewusst für die D7000 entschieden und bereue meine Entscheidung in keinster Weise. Mehr als 100prozentig zufrieden sein, kann man ja schließlich nicht. Wenn ich mit der D7000 keine guten Bilder zuwege bringe, wird es in 9999 von 10.000 Fällen an mir selbst liegen, nicht daran, dass es "nur" die D7000 ist, und nicht die D7x00 oder eine D800. So wie ich es einschätze, würdest du hinterher ähnlich zufrieden mit der D7000 sein, weil ich glaube, dass du ebenfalls jemand bist, der in erster Linie nicht über die nominellen Features der Kamera punkten will, sondern über die persönliche Bildgestaltung. (Denn auch von dieser Seite betrachtet frage ich die Technikenthusiasten mal ganz schlicht: Wer erbringt denn die wirkliche "Leistung", wenn es für den guten Shot nur noch auf die Anzahl der AF-Punkte oder die Dauerfeuergeschwindigkeit ankommt? Der Fotograf oder seine Kamera? Ich bevorzuge Werkzeuge, die mir selbst auch Raum lassen, noch eine eigene Leistung zu erbringen, jenseits dessen, eine hochwertige Kamera zu besitzen. Das ist in meinen Augen keine wirklich photographische "Leistung", eine komplizierte Kamera bedienen zu können oder Aspekte der Bildgestaltung einer Kameraautomatik zu überlassen. Aber okay, da sind wir schon wieder beim Philosophieren - ein Technikfreak und Sammler hat da möglicherweise ganz andere Schwerpunkte, als ein altmodischer Fotograf... ;-)
Zu deiner Frage bezüglich der Linsen:
Zur Zeit nutze ich an der D7000 ein "wiederentdecktes" Sigma 18-50 EX f 2.8, das insgesamt erstaunlich gute optische Leistungen erbringt und auch die ansonsten sehr ätzenden Fokusprobleme Sigmas nicht aufweist. Es gibt sicherlich einen Nachfolger dieser Linse, wahrscheinlich mit VR - aber dieses 18-50er hatte ich in den letzten Tagen im Wald auf der D7000 und war überrascht von der Performance. Es wird bei mir bis auf weiteres erstmal meine D7000-Standard-Linse sein, neben dem alten 50mm D-Nikkor f 1.4.
Das 35er f 1.8 ist schon sehr lichtstark - du musst für den schönen, butterweichen Hintergrund allerdings nahe an die Motive ran. Die Weichheit des Hintergrundes ist also offenblendig nicht mit anderen f 1.4-Linsen zu vergleichen. Die gefühlte Blende in Bezug auf 35mm Film ist eher so f 4, wenn du mehr Weichheit im Bokeh erwartest, würdest du enttäuscht sein. Weil die Linse aber so kompakt und lichtstark und vor allem preiswert ist, würde ich sie dir dennoch empfehlen. Sigmas neue ART Linsen wären ein Kompromiss - aber dann solltest du wohl besser gleich das USB-Tool zum Feinjustieren des AF mitbestellen. Ich hatte eine 35er f 1.4 für Canon und war entsetzt über den Frontfokus; das sowas überhaupt ausgeliefert wird, ist eine Katastrophe und spricht nicht für Sigma. Und das habe ich bei Sigma schon zum 2. Mal erlebt, die 30er EX f1.4 war ähnlich dejustiert. Ein Bekannter musste diese Linse 3x einschicken, ehe sie korrekt fokussierte. Wenn du dir das antun magst: Bitte sehr. Gleich etwas Baldrian aus der Apotheke besorgen, denn möglicherweise musst du in den folgenden Monaten sehr starke Nerven mitbringen...

Die Kitlinse 18-55 II VR ist m.E. besser als ihr Ruf. Sie gehört de facto zu meinen schärfsten Linsen - nur ist hier die o.a. Weichheit, von der ich sprach, natürlich noch weniger zu finden. Dieses Objektiv eignet sich dennoch gut für Landschaften, Street- und Dokumentarfotografie, wo der "schöne" Bokeh-Look nicht so kriegsentscheidend ist. Es ist auch sehr leicht und kann problemlos in der Tasche mitgeführt werden. Portraits oder ähnliches wirst du damit sicher kaum shooten, selbst wenn das durchaus - mit Abstrichen - auch geht.
Als ein sehr gutes Objektiv hat sich bei mir das Megazoom 18-200 VR erwiesen, möglichst in der zweiten Baureihe, denn die erste hat keinen Feststellbutton für den Tubus, der dadurch beim Transport immer automatisch "ausfährt" *nerv*. Nikon hat diesen Fehler in der zweiten Baureihe beseitigt. Die optischen Fähigkeiten sind Megazoom-typisch nicht die allererste Klasse, speziell im WW-Bereich verzeichnet das Objektiv schon manchmal sehr. Aber es ersetzt einen ganzen Objektivkoffer und wenn du nicht weißt, was dich als Motiv erwartet (Reisen, Spaziergänge etc.), gibt es nichts besseres, als dieses Objektiv. Blitzschnell kannst du von Landschaft auf Details umschalten (und zurück) - und die Fertigungstoleranz von Nikon ist weit besser, als die von Tamron oder Sigma. Das 18-300er geht zwar noch mal mehr ran, ist aber auch schon wieder deutlich schwerer, daher würde ich dir das 18-200er VR empfehlen, mit dem du eine solide "Standard"-Basis für deine Fotografie auf der D7000 drauf hast. Dazu noch ein, zwei Festbrennweiten, je nach persönlicher Vorliebe. Ich würde dir in Sachen Bokeh wie gesagt eher zu einem 50mm-Objektiv raten, das ja auf einer Cropcamera wie ein 75mm-Portraittele anmutet. Je nach Geldbeutel möglichst das f 1.4 G-Nikkor (so 300-400€ wenn ich das richtig erinnere), aber auch das D-Nikkor funktioniert auf der D7000. Damit hat man dann auch ein sehr schönes weiches Bokeh - mit dem 35er f 1.8 wird es wie gesagt schwierig, und ein 35er f 1.4 ist wieder exorbitant teuer, fast 1500 €. (Dann kann man ja fast ein günstiges 50mm f1.8 plus D610 ins Auge fassen, als das ganze Geld bloß für eine Speziallinse zu investieren.)
Noch ein letzter Geheimtipp: Es gibt von Tamron ein altes 28-75er f 2.8, das zwischen 300 und 400 € liegt. Ich besaß es für Canon, ehe es mir leider geklaut wurde... :-( Ich vermisse diese Linse immer noch! Dieses Objektiv werde ich mir im nächsten Jahr daher noch mal für Nikon bestellen - es ist für diesen Kaufpreis geradezu "superb" und hat seine vielen Awards und Preise mehr als verdient. Vielleicht die beste Linse Tamrons überhaupt, jedenfalls wenn man kein Montagsmodell erwischt hat. Besonders gut geeignet auch für Portraits und Available Light-Shots, ich mag einfach das Bokeh und die weichen Schärfeverläufe dieses Objektivs. Ein 28-70er Sigma, das ich mir damals für Nikon zugelegt hatte, bildet bei weitem nicht so schön ab.