Meine Erfahrung ist: Es liegt idR. wesentlich öfter an der Kamera als an den Objektiven. Probleme an der Kamera kriegt der Canonserive aber oftmals nicht gebacken.
Bestes Beispiel ist wohl Wolfrüdes 1Dmk3.
Und so lange die Justagebemühnungen als Resultat im Rahmen von deren (laschen) Toleranzen liegen, wird dort idR. auch kein Handlungsbedarf gesehen.
Wenn dann eben eine entsprechende Kamera/Objektivkombi zusammenkommt, dann passt es eben nicht. Übrigens hat es gar nichts zu sagen wenn der Fokus mit mehreren Linsen bei z.B. 200mm passt. Es kann trotzdem sein, das der KameraAF dann bei 50mm eben nicht mehr passt ( ganz linsenunabhängig).
Wer nach 4 Exemplaren (mit versch. Seriennummer

) immer noch an einen Objektivfehler glaubt, liegt imho nicht nur statistisch gesehen ziemlich falsch... Spätestenz beim dritten würde ich eher den Fehler in der Kamera, oder dahinter suchen.
Meine Erfahrung ist eher, dass die Kameras meistens ganz gut justiert sind. Ich hatte erst einmal eine Canon in der Hand, bei der ich ziemlich schnell gemerkt habe, dass was nicht passt. Ich habe meine beiden Kameras z.B. beide vom Service auf Null stellen lassen, damit beide zumindest gleich justiert sind und ich alle Objektive auf beiden verwenden kann. Das machen die beim Service auch, wenn man das explizit mit der Begründung angibt. So passen auch alle meine Objektive auf beiden Bodies.
Manchmal kriege ich nun von Freunden und Bekannten ihre Bodies in die Hand gedrückt, mit dem Wunsch mal ein Bild von ihnen mit ihrer Kamera zu schießen. Dann machen ich häufig ein Objektiv von mir drauf, weil die meistens nur das Kit-Objektiv haben. Dabei habe ich noch nie einen Fehlfokus mit meinen Objektiven bemerkt. Daher gehe ich davon aus, dass deren Bodies auch alle korrekt justiert sind. Selbst das 50 1,2 sitzt bei den meisten. Das will was heißen bei der Blende. Spricht meiner Meinung nach für die Justagequalität der Bodies.
Wenn ich dagegen fremde Objektive probiere, merke ich schon manchmal, dass was nicht so 100%ig passt. Meistens ist das nicht tragisch und fällt kaum auf. Aber da habe ich dann doch eher die Linsen im Verdacht.
Auch aus meiner eigenen Kauferfahrung heraus ist es so, dass lichtstarke Objektive schon häufiger erst mal zum Justieren müssen, ehe sie passen. Das ist aber bei Canon genauso. Meist geht es dabei aber um keine großen Dejustierungen.
So richtig krassen Fehlfokus hatte ich erst einmal bei einem Canon-Objektiv. Das war ein 24-70, das letztlich nach langem Gezeter und mehrmaligem, erfolglosem Einschicken ausgetauscht wurde. Das Neue hat auf Anhieb gepasst.
Richtig bösen Fehlfokus habe ich ganz einfach bisher mit absolut jeder Sigma-Festbrennweite gehabt, die ich jemals gekauft habe. Ich hatte schon neun 50 1,4, ein 30 1,4 und zwei 24 1,8. Allesamt waren jenseits von Gut und Böse. Das Sigma 30 1,4 ging noch ganz gut. Es war mit +7 zu in der Feinjustage zu korrigieren und hat dann funktioniert. Das geht noch. Aber die anderen...

Teilweise hat da nicht mal die Feinjustage ausgereicht - Fehlfokus von 50% war da dabei; d.h. auf 5 Meter Entfernung 2 bis 3 Meter davor fokussiert.
Keine Ahnung, warum das so ist, aber Sigma Festbrennweiten laufen auf meinen Kameras einfach nicht. Mit Canon hingegen keine Probleme. Weiß der Teufel, warum das so ist.
Dann habe ich noch ein Sigma 15-30. Das wiederum ist absolut in Ordnung und ich bin ganz zufrieden damit. Klar, da ist die Schärfentiefe auch wesentlich größer als mit den Festbrennweiten. Wenn es aber so schlimm daneben liegen würde wie die Festbrennweiten, die ich bisher hatte, wäre es mir auch bei dem Objektiv schon aufgefallen. Insgesamt ist mir das mit dem Fokus bei Sigma Festbrennweiten ein Rätsel.