@Char:
Du wirkst extrem voreingenommen bei dem was du schreibst.
Hmm. Nee, eigentlich nicht. Ich habe einfach andere Beduerfnisse als Du, vermute ich. Ich sage ja gar nicht, dass meine Beduerfnisse gut, richtig oder allgemeingueltig sind. Ich wollte nur auf die Fehler hinweisen, die Thowe in seinem Post drin hatte. Denn nur wenn man korrekte Informationen hat, kann man auch sinnvoll entscheiden, welches System denn nun (fuer einen selber) das richtige ist.
Du vergleichst z.B. sehr lichtstarke Objektive zwischen den Systemen.
Kaum jemand nutzt diese Lichtstärke in der Realität, daher recht praxisfern.
Auch mit FT kann man gut freistellen, mit KB vllt. etwas besser, aber das interessiert doch kaum jemanden.
Etwas ist gut... es sind halt zwei Blenden. Und wenn ich an FT oder µFT mit einem Kitzoom (f/3.5-5.6) herumlaufe, kann ich mehr oder weniger gar nicht mehr freistellen. Das ist halt leider so. Ist das wichtig? Hmm, naja, vielleicht nicht. Aber wenn ich es mal moechte, dann kann ich an FX sogar mit Kitzoom noch ganz gut freistellen.
Fuer mich waren die Freistellungseigenschaften einer der Hauptgruende, von einer Kompakten zur DSLR zu wechseln. Brauche ich die immer? Nein, natuerlich nicht. Das Problem ist: Wenn ich zu FT/µFT wechseln wuerde, dann haette ich gar nicht mehr die Moeglichkeit. Und muesste entweder lernen, mit 25/0.95 + 50/1.4 oder 50/2.0 klarzukommen, wenn ich denn mal Portraits draussen im Wald machen moechte, oder zwei Systeme haben.
Das ist jetzt natuerlich mein Problem und Oly baut keine Kameras fuer mich, sondern fuer den Gesamtmarkt. Nur, zu sagen, hey, alles kein Problem mit Oly, ist falsch. Vieles geht einfach nicht. Vieles geht uebrigens auch mit APS-C nicht. Viele brauchen es auch gar nicht. Viele wuerden allerdings auch mit einer Kompaktkamera klarkommen...
Und doch, ja, besonders im Portraitbereich sehe ich sehr sehr viele Bilder, wo sich Leute eine Festbrennweite kaufen, weil ein Zoom nicht lichtstark genug ist, um die gewuenschte Freistellung zu erreichen. Und selbst in der Landschaftsfotografie - man schaue sich nur an, was dmkdmkdmk so macht mit 24/35/50/85 (alle in f/1.4) an FX. Muss man natuerlich nicht moegen.
Das sind einfach ganz andere Nutzerkreise die angesrpochen werden, jemand der den ganzen Tag nur freistellen will sollte sich kein FT System kaufen, jemand der sein System mal längere Strecken im Rucksatz rumschleppt sollte nicht zu einem KB System greifen.
Tja. Hmm. Mit FT + Kitzoom gehts halt mehr oder weniger gar nicht mehr, jedenfalls nicht mehr im Normalbereich und bei nicht-Nahaufnahmen.
Ich will nicht immer freistellen. Und ich trage auch oft einen Rucksack mit mir herum, und das in den Bergen. Momentan fotografiere ich mit Nikon DX. Ich hab schon mehrfach ueberlegt, was denn jetzt das Richtige ist - bei DX bleiben, zu FX wechseln, zu µFT wechseln. Das Problem mit µFT ist: So klein und leicht es ist, es hat keinen optischen Sucher. Und: Am Tage mag das ja hervorragend sein (das 9-18er ist sehr klein und leicht, der Rest auch), aber sobald es daemmerig wird, ist halt irgendwie doof. In der Daemmerung geht noch eine Menge. Aber dann kommt die Nacht und da ist schon DX mit lichtstarken Festbrennweiten ziemlich ueberfordert. FX hat da halt irgendwie mehr Reserven...
Und das andere Problem ist: FX wuerde fuer den Rest meiner Fotografie (Menschen und Portraits) genial sein, µFT ziemlich bloed (Freistellung, fehlender optischer Sucher).
... und ja - in extremen Situationen kann man mit KB bei konsequenter Nutzung der Offenblenden besser Freistellen.
Mit FX laesst sich immer besser freistellen, egal, ob Du nun an beide (FX/FT) ein Kitzoom, ein Pro-Zoom oder eine Festbrennweite schraubst. Die Situationen, in denen man mit FT genausogut freistellen kann, sind nur dann, wenn man z.B. an FT ein f/2-Zoom und an FX ein guenstiges f/4-Zoom baut - oder wenn man an FT das teure 55-200/2.8-3.5 und an FX ein billiges Telezoom (f/4.5-5.6) setzt, auch wenn dann FX noch leicht im Vorteil ist.
Ob man es braucht, ist eine andere Frage, aber 2 Blenden sind doch schon ein recht heftiger Unterschied.
Was bleibt sind die vielgerühmten Optiken, die praxistauglichkeit durch die vielgerühmte jpg Engine und v.a. die Tatsache, daß das diese Kombination für viele Nutzer im täglichen Fotografieren in der Summe mehr Vorteile, denn Nachteile bringt.
Das ist wohl etwas allgemein formuliert, die Vor- und Nachteile sollte vielleicht jeder fuer sich selber abwaegen duerfen.
Was voraussetzt, dass der Sensor tatsächlich homogen ausgeleuchtet wird, quasi eine Solarzelle, wo der Lichtanteil wirklich 100% flächig ist und im Verhältnis den Wirkungsgrad erhöht. Ich wüsste ad hoc kein KB-Objektiv was dies ermöglicht. Die Bedingungen zur Lichtmenge unterliegen jedenfalls noch weiteren Faktoren (Brennweite, Basisempfindlichkeit, Pixelanzahl, Technologie usw.), weswegen man es nicht einfach so rechen kann - Es sei denn, die einfallende Lichtmenge, Technologie, Ausleuchtung etc. sind 100% identisch. Dann fängt natürlich die größere Menge an Fläche auch die größere Menge an Photonen. In wie weit entspricht aber die Realität diesem idealen System?
Rechnen wir doch mal:
Technologie - nehmen wir mal an, ist vergleichbar (das ist eine gute Naeherung). Fuer die einfallende Lichtmenge uebrigens egal.
Einfallende Lichtmenge - da kommen wir zum t-stop statt f-stop. Ist ein Problem, besonders bei komplexen viellinsigen Zoomobjektiven, das gilt aber fuer beide Systeme. Generell bewegt sich das Problem aber wohl unter einer halben Blende, abgeblendet meist unter einer drittel Blende.
Brennweite - da gilt halt das cos^4-Gesetz. Das gilt aber sowohl fuer FT als auch fuer FX. Ansonsten hat die Brennweite keinen Einfluss.
Ausleuchtung / Vignettierung: Das ist ein laengeres Thema. Solange die KB-Objektive nicht gerade 2 Blenden vignettieren (und die FT gar nicht), bleibt ein Vorteil fuer FX. In der Bildmitte sowieso. An FT ist das Problem natuerlich geringer, aber auch nicht verschwunden. Und ein wenig abgeblendet ist das Problem selbst an FX mit den meisten Festbrennweiten vernachlaessigbar (< 0.5 EV).
Von daher: Ja, theoretisch ist das alles nicht ganz so einfach, in der Praxis bleibt aber ein sehr deutlicher Vorteil fuer FX.
Das schon, aber welche Ausgabegröße wollen wir da als Basis nehmen?
Vollkommen egal. Prinzipiell ist das immer so. Wobei ich das Problem bei 9x13 und ISO 400 natuerlich erst gar nicht sehe, die Bilder sind somit gleichwertig. Ich persoenlich drucke aber gerne auf 20x30 oder 50x75 und groesser.
Was ISO angeht, auch da gibt es den Punkt genug. KB wird also im Laufe der Jahre immer spezieller werden und APS und FT eben interessanter für die breite Masse.
Vielleicht. Keine Ahnung. Ich seh nur, dass die Leute vor vier Jahren kaum ueber die Qualitaet bei ISO 1600 geheult haben und heute ueber die Qualitaet bei ISO 6400 geheult wird.
Ich gebe aber gerne zu: Vogelfotografie ist auf dem Level überall sau... teuer, auch bei Olympus. Freigestellt bekommt man die Tiere dann aber, da kann man am Bild nachher im Blindversuch nicht mehr sagen, ob es mit einer Crop2.0 oder einer KB-Kamera gemacht wurde.
Sehe ich gerne ein. Leider finde ich das 300/2.8 bei Oly ein wenig arg teuer, fuer den gleichen Preis bekomme ich bei Nikon ein 500/4 und einen TK. Dazu dann eine nette DX-Kamera...