es gibt für mich zwei Gründe, die für die Sony A7x sprechen,
zum Einen das Gewicht, wenn man wirklich mal klein und leicht unterwegs sein will.. zb mit der A7+FE35/2.8 (600g), wie boo beschrieben hat,
und zum Anderen das manuelle Fotografieren mit alten Linsen am Vollformat, wie es Kamera2016
beschrieben hat…
aber im Allgemeinen ist die Kombi mit der A7 nicht wirklich viel leichter und besser als eine FX Kombi zb. von Nikon (wie die D750).
(ich nutze beide Systeme A7 und d610)
1. Vorteile:
Zu den größten Vorteilen der a7-Serie würde ich die folgenden drei Punkte anführen:
1.1. Kompaktheit und Erscheinungsbild
Für eine Kleinbildkamera stellt die Kamera in Verbindung mit den entsprechenden Festbrennweiten eine vergleichsweise kompakte und leichte Kombination dar. (FE 28 f/2.0, FE 35 f/2.8, FE 50 f/1.8, FE 55 f/2.8). Rein theoretisch auch mit adaptierten Fremdobjektiven – vorzugsweise extrem kompakte Festbrennweiten mit M-Bajonett. (Voigtländer, Leica Summilux, etc.).
Sehr oft wird bei diesen Diskussionen aber auch der Punkt der Unauffälligkeit und der Unaufdringlichkeit einer a7 Kamera vergessen. Die Gehäuse fallen wegen ihres geringeren Volumens und dem der Messucherkameras ähnelndem Design weniger stark auf, als klassische DSLR`s. Vorausgesetzt, es finden kompakte Festbrennweiten Verwendung.
Daraus ergibt sich auch eine wesentlich andere Bedienbarkeit der Kamera – diese kann gefallen oder eben auch nicht. Ich mag das Konzept der DSLM Kameras und ich möchte einen Kleinbildsensor. Daher wird über kurz oder lang keine andere Möglichkeit bleiben, als eine Kamera der a7-Reihe anzuschaffen. Einzige Alternative wäre noch eine Leica M (ggf. auch Leica Q).
Die Bedienbarkeit und Haptik darf meiner Meinung nach keinesfalls unterschätzt werden.
1.2. Adaptierbarkeit
Längst verstaubte Objektive aus analogen Zeiten sind an Kamera der a7-Serie durch das einfache und präzise manuelle Fokussieren mittels „Focus Peaking“ (wieder) sinnvoll nutzbar.
1.3. Funktionalität
a) allgemeine Funktionen
Die Sony a7-Serie vereint gerade in der zweiten Modellgeneration nahezu sämtliche modernen Kamerafunktionen, die Kameras anderer Hersteller nicht bieten bzw. in der Summe nicht bieten können. Damit meine ich insbesondere das Klappdisplay, den 5-Achsenstabilsator, die AF-Abdeckung bis zum Rand, die WLAN-Funktionalität und den elektronischen Sucher sowie die gute Konfigurierbarkeit. Hinzu kommt je nach Modell auch der Silent-Shutter, 4k-Funktionalität und ein hohes Auflösungsvermögen.
b) elektronischer Sucher
Allein der elektronische Sucher kann meiner Meinung nach ein Grund für die Anschaffung einer Kamera aus der a7-Reihe sein. Die Echtzeitanzeige erlaubt eine sehr präzise Bildkontrolle bereits vor der Aufnahme des Bildes in Bezug auf alle Parameter (Helligkeit, Freistellungswirkung, etc.).
c) Entfall der Front-/ Backfocus Problematik
Einen Punkt, den man gerade auch bei Nutzung hochlichtstarker Festbrennweiten nicht vergessen darf, ist die Problematik hinsichtlich des Back-/ Frontfocus der Phasenvergleichs-AF Module in DSLR`s. Hier sind die a7-Modelle mit dem genauen Kontrast-AF inkl. Eye-AF bzw. dem einfach zu handhabenden und genauem Focus-Peaking im Vorteil. Dieses Justieren verschiedener lichtstarker Objektive an einer DSLR ist ein Graus.
2. Nachteile:
Zu den Nachteilen gibt es ohne große Ausführungen das Altbekannte zu sagen:
2.1. Ggf. Leistungsfähigkeit des AF-Moduls
2.2. Akkureichweite
2.3. Ggf. Kameramenü
2.4. Ggf. Service
2.5. ggf. Einsatz in Studioumgebung (Zusammenarbeit mit Blitzauslösern, Kompatibilität im Allgemeinen, Fokussierung, etc.)
2.6. Modellzyklen (ggf. Wertstabilität?)
3. Zusammenfassend:
Als Nutzer eine Canon DSLR (EOS 6D) und einer Olympus DSLM (OM-D E-M5) habe ich die Sony a7 II für ein paar Wochen ausprobiert. Bereits durch die Nutzung der beiden bekannten Systeme stellte ich fest, dass ich mit der kompakteren und funktionelleren OM-D E-M5 wesentlich unbeschwerter fotografierte und mir das Ganze mehr Spaß bereitete. Es muss wohl die Mischung aus der Kompaktheit, dem elektronischen Sucher und den Zusatzfunktionen (5-Achsenstabilisator, Klappdisplay) sowie der Haptik und der damit verbundenen etwas anderen Bedienung sein. Das sind natürlich alles höchst subjektive Eindrücke und das Ganze kann genau gegenteilig sein.
Der vielleicht einzige Kritikpunkt der OM-D ist der relativ kleine Sensor. Hier versprach die Sony a7 II Abhilfe. Obwohl ich bei der mehrwöchigen Nutzung der Sony a7 II ein durchwegs gutes Gefühl hatte und ich keine größeren Kritikpunkte finden konnte, habe ich mich bislang nicht durchringen können, eine Kamera der a7-Reihe anzuschaffen. Irgendwie wirkt die OM-D Serie im Vergleich zu der a7-Serie ausgereifter und durchdachter. Ich weiß nicht, wie man das beschreiben soll.
Ansonsten kommt es eben auch darauf an, welche Sachen man fotografiert. Als Reisekamera für Landschaft-, Straßen- und Architekturfotografie ist eine a7 meiner Meinung nach gut geeignet. Auch für das Festhalten von Erinnerungen. Als Studiokamera (gerade in Verbindung mit Studioblitzen, etc.) sehe ich eine klassische DSLR als geeigneter.
Vielleicht sind es diese Kleinigkeiten, die ein technisch eigentlich hervorragendes System nach längerer Nutzung und einer Betrachtung im Detail, in der Summe gesehen störend auffallen und dann zu einer Rückkehr zum alten System bewegen.
Was ich nicht mehr hören kann, ist das Argument der Größe.
Auch das adaptieren von Altglas ist ne nette Sache, aber ich für mich benötige einen schnellen treffsicheren af, und der wird mir in keiner a7 gegeben.
Ich weiß, es momentan nicht ob ich bei Sony bleibe, verglichen mit der profarmanche von Canon und Nikon sind einfach zu viele Punkte die ich vermisse. Die Größe interessiert mich nicht
Dass die AF-Leistung der a7-Modelle nicht mit der Leistung aktueller DSLR´s konkurrieren kann ist aber hinlänglich bekannt. Das Argument der Größe ist natürlich absolut hinfällig sofern man (lichtstarke) Zoomobjektive nutzt. Der Vorteil der Kompaktheit ist bei Nutzung der entsprechenden Festbrennweiten im Weitwinkel- / Normalbrennweitenbereich definitiv gegeben.
Ich hatte Canon DSLR (5D, 1DsMkIII), bin zu Leica M gewechselt und habe wg. Notfall (Leica kaputt) eine A7s als Zweitsystem gekauft. Nutze die allerdings nur mit M und FD-Objektiven, nichts mit AF, Zoom, IS (also all das, was Objektive groß macht unabhängig von Spiegel oder EVF).
Interessehalber: Nutzt Du die Sony a7s weiterhin neben der Leica?
Gruß,
flo