- Was für Probleme erwartest Du denn, wenn man das Filtrieren unterlässt?
- Was schlägst Du vor, um Xanthan oder GKM effizient zu filtrieren?
Gruß,Martin
Moin, Martin
Wenn Du keine Probleme hattest, mach Dir keine Gedanken, dann reicht, wie Du bisher gearbeitet hast.
Zum Thema Filtrieren:
Gleich vorweg – Gelartige und/oder schleimige Lösungen, wie sie bei Verdickungsmitteln entstehen, sind immer sehr unschön im Filtrierverhalten. Man sollte also keine Wunder erwarten.
Die Filter verstopfen schnell und dann geht’s gaaaanz langsam oder gar nicht mehr.
Wie geht es trotzdem noch recht ordentlich?
1. Die Konzentrationen so gering, wie unbedingt notwendig halten. Je dicker desto „geht nicht“!
2. Warm filtrieren hilft. Je wärmer desto dünnflüssiger.
3. Die Flüssigkeit mit Trichter immer in Bewegung halten, da auf Grund der Thixotropie die bewegte Flüssigkeit VIEL dünner ist. (Schwierig! Evtl. Vibrator oder elektrische Zahnbürste versuchen) – hab ich aber noch nicht geprüft.
4. GEDULD!!!
Wenn hier, weiter oben, „Holger69“ schreibt, das Filtrieren hätte ja zwei Stunden gedauert(!!!), dann kann ich nur sagen „Herzlichen Glückwunsch“, so schnell ist ungewöhnlich. Bei höheren Konzentrationen plane ich immer „über Nacht“ ein – und werde dann doch noch manchmal vom Filter enttäuscht. Zwei Stunden deuten auf eine sehr geringe Konzentration hin oder auf einen evtl. ungeeigneten Filter – zu grobporig … allerdings, wenn’s bei den Tropfen dann ok war – warum nicht.
5. Haushalttücher sind als Filterpapier natürlich sehr undefiniert und nur geeignet, wenn "nassfest" (dann sind Fasern drin, die das Reißen mindern).
Aber wenn das Ergebnis nicht enttäuscht hat, dann reicht’s ja.
Besser sind Kaffeefilter. Die kann man auch schnell und billig wechseln, wenn sie „zu“ sind.
Ich habe die beste Erfahrung mit Passiertüchern gemacht.
Jetzt beginnt ja wieder die Einmachzeit – da gibt es die wieder in den entsprechenden Regalen zu kaufen.
6. Filterverfahren:
Im professionellen Bereich wird natürlich nicht mehr mit einfachen Trichtern gearbeitet. Fast immer werden Verfahren mit Unterdruck oder Überdruck eingesetzt. Das einfachste Verfahren ist die Verwendung einer „Nutsche“ (
http://de.wikipedia.org/wiki/Nutsche) und einer Wasserstrahlpumpe.
Das kommt für uns hier aber eher nicht in Frage. Zu teuer und zu aufwändig.
Also nehmen wir den Trichter und optimieren den Durchlauf. Beim Laborbedarf gibt es sog. "Schnelllauftrichter". Kann man auch leicht selbst basteln.
Dies kann man erreichen, wenn man verhindert, dass der Filter (Papier oder Tuch) sich eng an die Filterwand anlegt.
Ist leicht einzusehen, denn die schon durch die Filterporen durchgelaufene Flüssigkeit muss sich dann auch noch durch den fast verschlossenen Spalt zwischen Filter und Trichterwand hindurch zwängen.
Drum einen Abstandshalter in den Trichter einbauen.
Ich hab mal Bilder angehängt, wie das bei mir zurzeit aussieht.
Das Drahtgitter (kann man leicht zuschneiden und biegen) funktioniert prima, man muss nur aufpassen, dass spitze Stellen den Filter nicht beschädigen.
Mit dieser Methode kann man die Durchlaufzeit durchaus mehr als halbieren.
So, ich hoffe die Tipps helfen ab und zu ein wenig.
Grüße-Grüße
Wilhelm