Beispiel: Du hast auf Deiner Homepage ein Foto, dass eine Disneyfigur mit Coca-Cola- Becher in der Hand zeigt. Da das nur ein privates Testfoto für den Autofokus ist, wird sich niemand daran stören.
Ohne Lizenz kann das maximal geklaut und missbräuchlich verwendet werden. Nun ist Dir der CC-Gedanke sehr sympathisch, und Du gibst ohne einen Markenanwalt zu konsultieren, Deine gesammelten Bilder auch für kommerzielle Verwendung frei.
Ja. Und?
Auch die "kommerzielle" (in der deutschen Rechtsprechung übrigens ein ungebräuchlicher Begriff, besser wäre "gewerblich" bzw. "gewerbsmäßig") Verwendung eines Fotos, auf dem eine geschützte Marke abgebildet ist, kann ohne weiteres zulässig sein.
Unzulässig ist es, eine geschützte fremde Marke
markenmäßig zu benutzen.
Das aber macht höchstens der Nutzer des Bilders, nicht aber der Fotograf. Der braucht sich da insofern keine Gedanken drum machen.
(Was anderes ist es nur, wenn jemand z.B. auf die Idee käme, ein "Coca-Cola-Bildarchiv" einzurichten. Da wird es dann interessant, denn da wird die Marke Coca-Cola genutzt, und das ist ohne Erlaubnis des Markeninhabers unzulässig.)
Jemand meint, genau das Figurenbild auf einen Flyer für die nächste kommerzielle Fete drucken zu müssen. Was glaubst Du, wird passieren, wenn das einer mitbekommt?
Ja - was wird wohl passieren? Schlimmstenfalls wird der Herausgeber des Flyers abgemahnt. Der Fotograf hat damit nichts zu tun. Es sei denn, er wäre auch gleichzeitig Herausgeber des Flyers.
Beim lizensierten Bild steht sogar je nach Lizenz dick und fett Dein Name auf dem Flyer.
Ja. Und?
Der Fotograf vergibt eine Nutzungslizenz für sein Foto. Eine Nutzungslizenz für die Marke vergibt er nicht. Kann er nicht, will er nicht, tut er nicht.
Es kommt drauf an, dass Du als Lizenzgeber darauf achten musst, welche Lizenz Du vergibst.
Das ist eine Binsenformulierung.
Als Lizenzgeber kann ich nur Lizenzen vergeben, die ich vergeben kann. Sollte ich auf die Idee kommen, dem Herausgeber des Flyers eine Lizenz zur Nutzung der Marke Coca-Cola zu geben, wird folgendes passieren:
1. Coca-Cola mahnt den Flyerherausgeber ab.
2. Der Flyerherausgeber kommt zu mir und sagt "Du hast mir eine Markenlizenz gegeben, und nun kommt Coca-Cola bei mir an!" - und nimmt mich in Regress
3. Coca-Cola schickt mir eine Abmahnung, die mich auffordert, es in Zukunft zu unterlassen, Markenlizenzen für die Marke Coca-Cola zu erteilen.
Und nu?
Falls ein Fotograf tatsächlich so dämlich sein sollte, einem Dritten eine Lizenz zur Markennutzung zu erteilen, nur weil er eine geschützte (Bild-)Marke fotografiert hat...
Dann ist ihm echt nicht mehr zu helfen.
Normalerweise macht man das als Fotograf aber ja auch nicht, sondern räumt nur Nutzungsrechte für die Fotos ein, die man gemacht hat.
Wenn solche lizensierten Bilder massenweise Usus sind, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Bild irgendwann von einem Unbekannten missbräuchlich verwendet werden wird.
Ja. Das wird passieren. Kann mir aber egal sein, dafür bin ich rechtlich nicht verantwortlich.
An wen wendet sich dann wohl der Makreninhaber?
An den, an den er sich wenden kann. Also: nicht an mich. Dafür fehlt nämlich die Rechtsgrundlage.
Selbst wenn Du gegen die Abmahnung erfolgreich rechtliche Mittel einlegen kannst, auf den Kosten bleibst Du sitzen. Auch nicht anders wie momentan mit dem Händlerbereich hier im Forum.




Unfug. Wenn ich von Coca-Cola abgemahnt werden sollte und diese Abmahnung erfolgreich zurückweise, dann zahlt Coca-Cola alles. Einschließlich meines Anwaltes und meiner Prozeßkosten. Und glaub mir - bei Coca-Cola kann man das Geld eintreiben.
Nein, das hast Du falsch verstanden. Nicht die Macher, sondern der eigentliche Fotograf ist der Letzte in der Kette.
Nö. Verantwortlich ist der, der für die Veröffentlichung bzw. Nutzung verantwortlich ist.
Es ist geal, ob Du Dich dagegen wehren kannst, auf einem Flyer solcher Gruppen namentlich verwurstet zu werden. Den Ärger und den Reputationsverlust hast Du am Hintern.
Das ist zweifellos richtig. Wenn man jederman ein Nutzungsrecht einräumt und auf Urhebernennung besteht, wird man damit leben müssen, daß man eventuell auch irgendwo als Urheber genannt wird, wo man mit der Nutzung nicht so wirklich glücklich ist.
Das liegt in der Natur der CC-Lizenz.
Bei CC-Lizenzen kannst Du nur hoffen, dass das Foto nicht den Falschen in die Hände kommt. Kontrolle darüber hast Du nicht.
Das liegt in der Natur der CC-Lizenz...
Je mehr Nutzungsrechte ich Dritten einräume, desto weniger konkrete Einflußmöglichkeiten habe ich als Urheber.
Wenn ich ein Foto an dpa verkaufe, muß ich ja auch damit leben, daß dieses Foto vielleicht im Bayernkurier, im Neuen Deutschland, in "Christ - erwache!" und im Jahresbericht des Bundesverbandes Deutscher Waffenhändler erscheint...
