Immer gern genommen, dadurch kein Stück wahrer. Bei diesen hinkenden Vergleichen wird immerzu davon ausgegangen, dass die Technik eigentlich auf dem Niveau von gestern bleibt, bestenfalls von heute. Das ist aber nicht der Fall.
So, Deine Enkelkinder finden ein paar Farbnegative auf Deinem Dachboden. Und dann? Wo gibt es noch ein Labor, das die Negative "einlesen" zu Papier bringen kann? Und wieviel kostet das? Ganz zu schweigen von so grandiosen, einst liebevoll gemachten Sachen wie Schmalfilme. Super 8 oder noch früher Standard-8 mm. Viel Spaß auf den Flohmärkten auf der Suche nach entsprechenden "Lesegeräten", die dann den spröde gewordenen Film nicht gleich mehrmals zerreißen - so die Filmlagen nicht aneinander an der Spule kleben.
Dagegen kannst Du davon ausgehen, dass sich gerade die Sparte Datenarchivierung und -Rettung im Dienstleistungs-Bereich stark entwickeln wird. Vor 10 Jahren gab es weltweit einige wenige Datenrettungsfirmen. Heute kannst Du eine abgef*ckte Festplatte zwecks Datenrettung in der Pommes-Bude um die Ecke in Autrag geben. Naja, fast. Das wird natürlich so weiter gehen.
Du kannst auch mit etwas Mühe ein "Lesegerät" für Schellack-Schallplatten finden. So, die Schellack-Platten waren um einiges empfindlicher als eine CD oder DVD, dagegen gab es weitaus weniger Grammophone als heute CD-Laufwerke. Keine Sorge, es wird alles laufen, lesbar sein (denn die Computerpower wird auch nicht geringer, dementsprechend auch die Fehlerkorrektur-Algorithmen).
Du siehst, die Welt ist nicht immer so einfach wie Du sie gern hättest
Achja, ein "Kontaktkopierer" vermag es nie und nimmer, eine
exakte Kopie herzustellen, da hier zu viele Störfaktoren mitspielen, wie sonst unvermeidlich in der analogen Welt. Eine exakte Kopie geht nun mal ausschließlich von Digital zu Digital.
Aber die Zukunft hatte halt immer ihre Feinde, meinentwegen arbeite Du weiter mit Lochkamera auf Glasplatte... was rede ich da, mit Ruß und Ochsenblut an der Steinwand malen ;-)