damian schrieb:
Als einer, der unglaublich viel Text produziert (Hausarbeiten und so fürs Studium, Texte für die Zeitung, ...) kann ich diesen Zusammenhang so nicht nachvollziehen. Ich weiß ganz genau, dass ich NIEMALS eine komplette Seite neu tippen würde, wennn ich noch einen guten Gedanken von zwei Zeilen Länge da einbauen könnte, auf den ich vorher nicht gekommen bin.
Im Gegenteil, wenn ich an Texte denke, die ich ohne Computer schreibe/geschrieben habe, dann muss ich - um die gleiche Qualität zu erhalten - ungleich mehr Arbeit aufwenden. Was im Zweifel dann unterbleiben würde.
Wenn die Qualität abgenommen hat, so hat das mit Sicherheit andere Gründe. Wie war das mit Korrelationen und Kausalität
? (für die Statistiker unter Euch
)
Viele Grüße,
Damian
Die Qualität eines Textes wird nicht durch die Art seiner Erstellung beeinflußt!
Lediglich durch die Qualität des Autors!
Das heutzutage die Textlänge kein Indiz zur inhaltlichen Qualität eines Dokumentes mehr darstellt,
beruht auf der Tatsache, dass ein langer Text früher mehr Arbeit bedeutet hat,
heute aber eben nicht mehr.
Daher kann und wird bei vielen schlechten Autoren die Quantität die Qualität ersetzen.
Das passiert bewußt, da sie hoffen, dass sich niemand den Müll bis zum Ende
durchlesen wird, und sie im Zweifelsfall für sich in Anspruch nehmen können,
dass "weiter hinten" im Text was sinnvolles drin stand.
Das funktioniert aber nicht, denn entweder glaubt man es sowieso nicht,
oder man sieht nach und weiß dann, das da nix mehr kommt.
Ein Guter Text hat, wie ein gutes Bild, eine Struktur, eine nachvollziehbare Systematik,
einen Aufbau der sich einem Betrachter sehr schnell erschließt,
und der die inhaltliche Botschaft unterstützt.
Er unterscheidet sich daher nicht wirklich von der im OP erläuterten Vorvisualisierung:
Ohne eine Vorstellung davon wie es richtig aussehen sollte, wird man es nicht richtig hinbekommen!
Das gilt für Foto und Text gleichermaßen!
Die digitale Arbeitsweise beim Fotografieren gibt einem aber neue Möglichkeiten der Korrektur:
a) Elektronische Unterstützung der Erstellungwie AF, automatische Belichtungsmessung etc
b) Neuansatz/neues Bild nach sofortiger Kontrolle mit korrigierten Einstellungen etc.
c) nachträgliche Korrektur des Inhaltes: (Wegstempeln, sonstige EBV!)
Ähnliches gilt dann auch für digitale Texterstellung:
a) Elektronische Unterstützung bei der Erstellung wie automatische Rechtschreibkorrektur etc.
b) Jederzeit mögliches Einfügen neuer Gedanken/Texte.
c) Jederzeit mögliche Strukturüberarbeitung etwa im Textaufbau.
In beiden Disziplinen führt der Einsatz digitaler Möglichkeiten einerseits zu einem Anwachsen der Quantität des Ausschusses,
aber andererseits eben auch zu einem Anwachsen der Qualität, bei einem Teil des Produzierten.
Jeder, aber wirklich jeder hier im Forum macht heute mehr Fotos als früher,
auch sogar mehr gute!
Aber er/sie produziert eben auch mehr Müll.
Um den zu erkennen, und (bitte...bitte!
) dann auch zu entsorgen,
muß man in der Lage sein, einzuschätzen was davon wie viel taugt.
Und da bin ich sogar wieder irgentwie beim OP angelangt!
Auch wenn er eigentlich ja der Meinung war, dass man erst gar keinen Müll produzieren sollte!
Schönen Gruß
Pitt