Aber vielleicht lassen wir die Diskussion Analog vs. Digital tatsächlich für einen anderen Thread übrig und konzentrieren uns tatsächlich auf "Vor- und Nachteil von Vollformat" im digitalen Bereich. Bisher gab es ja eine erfrischend anständige Diskussion und viele Infos/Meinungen/Links, ohne dass der Thread in (das auf Seite 3 fast schon übliche) Gezänke ausgeartet wäre.
Vielleicht ist es in diesem Zuge nochmal sinnvoll, sich die möglichen Alternativen (
nur Bildtechnisch!) zu betrachten, die derzeit am Markt verfügbar sind. Von sonstigen Systemunterschieden möchte ich einmal absehen, denn das sprengt den Rahmen dieses Themas:
1. FT (Olympus, entspräche Crop 2 zu KB)
2. APS-C (Crop 1,6)
3. APS-H (Crop 1,3)
FT besticht durch viele Objektive, die eine
gute und recht gleichmäßige Abbildung von Ecke zu Ecke haben (selbst die günstigen). Zudem gibt es bei Olympus mit der E-520 und dem Doppelzoomkit einen echten
Preis-Leistungskracher (um 600 Euro) für eine erschwingliche Basisausstattung mit IS. Derzeit würde ich Nachteile (Rauschen, Details, Dynamik) hauptsächlich bei der
Leistung der Sensoren so ab ISO 1250-1600 sehen.
APS-C hat den Bonus, dass man hier KB-Objektive ansetzen kann, von denen dann nur das mittlere Sahnestück verwendet wird. Dadurch habe ich die Option, ebenfalls saubere und gleichmäßige Bilder schon bei Offenblende herauszuholen. Bei EF-S Objektiven ist das aber nicht der Fall. Im Gegensatz zu Olympus profitiert APS-C deutlicher vom Abblenden um eine Stufe. FT-Objektive scheinen oftmals schon ab der Offenblende recht gut (auch in den Ecken) zu sein. APS-C hat nun Auflösungen bis 15 MP. Es wird sich die Tage zeigen, was davon im Ergebnis wirklich ankommmt. Beste Linsen oder Abblenden (oder beides) wird wohl nötig sein, um davon zu profitieren.
APS-H kombiniert - bei derzeitiger Abstimmung - große Pixel mit einem recht großen Sensor (1D MK III), der nur die "schlimmsten" Randbereiche abschneidet und ansonsten die gute Objektivmitte nutzt. KB-Objektive sehen hier also schon sehr gut aus - selbst zum Rand hin. Ein einfaches 28-135 IS USM sieht an APS-H z.B. ziemlich gut aus. Es gibt viele, die APS-H für den besten Kompromiss halten und ich neige dazu, ihnen zuzustimmen. Jedoch scheint Canon eine Forcierung dieses Formates nicht anzustreben (es gibt genau eine Serie, die es nutzt) und mit der flotten D700 und D3 bei Nikon mit KB-Sensor wird es auch zunehmend unwahrscheinlich, dass Canon daran für den Sport festhalten kann.
Als Alternative werden wir früher oder später Korrekturfeatures in der KB-Kamera und in der Software sehen wie:
- Vignettierungskontrolle (gerade geschehen mit der 5D MK II und bei Nikon schon länger)
- CA Kontrolle
- Verzeichnung korrigieren
- die Schärfe zu den Ecken hin automatisch radial anheben
Schnell genug dürften die Kameras dafür mittlerweile sein. Bleibt zu vermuten, dass die Hersteller dies so weit wie möglich herauszögern, um ihre Objektivverkäufe hoch zu halten.
So richtig wundert es mich aber, dass die Hersteller von Workflowsoftware ala Lightroom dieses Potenzial noch nicht erkannt und umgesetzt haben. Linsenkorrektur AUTOMATISCH auf einen Klick. DxO (oder bei der Verzeichnung PTLens) kann das ja bereits, also warum nicht?
Grüße
TORN