Ich habe zu FT-Zeiten praktisch alle Kameras dieses Oly-Systems gehabt samt fast allen -ganz hervorragenden- Optiken.
Zu dieser Zeit habe ich immer betont, daß man damit sehr viel- aber eben bei Weitem nicht alles- machen kann.
Genau aus diesem Grund hatte ich permanent zum FT-System eine äusserst umfangreiche VF-Ausrüstung, mit der ich Events in vielfältigster Form fotografiert habe. Das war ganz einfach in Anbetracht der eingeschränkten Low-Light-Leistungsfähigkeit von mFT notwendig.
Genau das hat sich aber inzwischen geändert. Mit mFT und den aktuellen Kameras ist das System den Kinderschuhen entwachsen, es gibt für viele Bereiche der Fotografie -Events vielfältigster Art eingeschlossen- keine Notwendigkeit für VF mehr.
Aus den schon genannten Gründen hat mFT heute in der praktischen Arbeit sogar eine ganze Reihe von erheblichen Vorteilen gegenüber VF.
Diese setzen sich allerdings in den Köpfen vieler Nutzer mangels eigener Erfahrung und eigener Vergleichsmöglichkeiten nicht durch. Allzu viele -auch professionelle- Fotografen denken immer noch, daß grösser zwangsläufig auch besser sei und verweigern einen Quercheck, ärgern sich vielmehr täglich über Fehlfokussierungen, miserable Bedienbarkeit der Kameras und bei mancher Gelegenheit ärgerlich wenig Tiefenschärfe, schleppen kiloweise Equipment und buckeln sich krumm.
mFt mal in die Hand zu nehmen und ehrlich zu vergleichen, heisst für Viele, über den eigenen Schatten zu springen - und das fällt oft schwer.
VF ist ja ein so wunderbares Statussymbol, auf das man nicht verzichten möchte.
Ich habe neulich -ganz im Gegensatz zu dem, was ich ansonsten mache- für eine Reportage ein Polospiel bei hochsommerlicher Hitze fotografieren müssen/dürfen. Ich mit zweimal der GH-3 und dem 2,8/35-100 sowie dem 100-300/200-600, nebendran einige VF- und APS-C-Nikons und Canons mit 300er, 400er etc.
Die überaus nette Veranstalterin, mit der ich ins Gespräch kam, meinte zu mir, eine SOLCHE Kamera -mit Blick auf die Kollegen mit Canon und Nikon- müsse ich mir auch mal kaufen. Meine lächelnd vorgetragene Erklärung, daß ich ebenfalls zu einem überzeugenden Ergebnis kommen würde, wurde nicht geglaubt, ich war der Hobbyknipser mangels grossem Gerät in ihren Augen.
Wer schon mit solchen Aussagen bzw. Annahmen nicht leben kann, sollte die Finger von mFT lassen, damit kann man ganz einfach keinen Eindruck schinden.
Anderntags sah sie meine Bilder in zwei Tageszeitungen und verglich mit dem, was der von ihr beauftragte VF-Fotograf geliefert hatte.
Die Folge war, daß meine Bilder in die Homepage des Vereins genommen wurden.
Mit dem Volumen von Kameras und Optik lässt sich bei mFT kein Otto Normalbürger beeindrucken, mit den Ergebnissen allerdings schon.
Man muss es ganz einfach nur mal unvoreingenommen ausprobieren.
Ich habe festgestellt, daß der Job plötzlich wieder Spaß macht, weil ich mit grösserer Gewissheit gute Ergebnisse zu bringen in der Lage bin, weil meine Kunden weiterhin höchst
zufrieden sind und ich meine Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes unbeschwert machen kann.
Ich könnte fast ein Buch mit Kommentaren füllen, die ich im zurückliegenden Jahr gehört habe, wenn ich bei von mir geleiteten Praxis-Fotoworkshops mit meinen GH-3-Kameras "aufschlage" und die Teilnehmer eine APS-C oder VF dabeihaben. Die schrägen Blicke sind garantiert, die Kommentare oft bemerkenswert.
Und wenn wir dann am Ende des Tages die Ergebnisse unter Einbeziehung auch meiner Bilder besprechen, bekommen nicht Wenige den Mund nicht mehr zu und staunen, was mit mFT so alles geht und was die meist winzigen Optiken leisten.
Gerade diese von meinen Kunden für deren Kunden ausgelobten Workshops sind es, die ein Umdenken bei vielen Teilnehmern bewirken (wobei zugegebenermassen natürlich auch Leute dabei sind, die die schiere Kameragrösse einfach zwingend brauchen).