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"Übertriebene" Nachbearbeitung mittlerweile Standard?

Na da hab ich ja einen Thread ausgelöst :D

Ich denke mich persönlich stört eine "auffällige" Nachbearbeitung hauptsächlich deswegen, weil ich unter dem Begriff "Foto" in der Regel einfach nur ein Abbild der damaligen Realität verstehe.
Also ein Bild dessen wie jeder normale Mensch es zu dem Zeitpunkt gesehen hätte.
Gerade bei Fotos die auch noch aus der Augenhöhe des Menschen Fotografiert wurden erwarte ich ein Bild wie es auch gesehen wurde.

Klar, ein Weißabgleich kann immer mal daneben liegen. den kann man ja auch gerne korrigieren. Aber bei vielen Bildern wird an den Farben so viel herumgedreht...

Kunst.. ja.... kann man mit einer Digitalkamera machen. Jedoch sollte in meinen Augen vor allem die Komposition und die Motivwahl, also die Bildaussage, das Foto zu einem Kunstwerk machen und nicht das Drehen an Reglern im RAW-Converter.


Die letzten Versuche, irgendwas als "übertrieben" oder "entartet" zu bewerten, sind als entbehrliche Episode der jüngeren deutschen Geschichte noch in Erinnerung, aber auch andere Diktaturen haben klar gezeigt, wo Kunst beginnt (nämlich dort, wo das Wohlgefühl des (Volks-)Genossen gestört wird).

Es gibt "übertriebene Nachbearbeitung" in freien Werken nur dann, wenn der "Kritiker" den reinen und hehren Geist der bräunlichen Vergangenheit beschwört.

Hm... ich versuche ja immer gerne andere Diskussionsteilnehmer zu verstehen indem ich versuche ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Allerdings komme ich bei dem Kommentar jetzt wirklich nicht mehr hinterher. Zumindest nicht im Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema dieses Threads :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mich persönlich stört eine "auffällige" Nachbearbeitung hauptsächlich deswegen, weil ich unter dem Begriff "Foto" in der Regel einfach nur ein Abbild der damaligen Realität verstehe.
Also ein Bild dessen wie jeder normale Mensch es zu dem Zeitpunkt gesehen hätte.

Sobald du durch die Augen eines anderen Menschen zu einem beliebigen Zeitpunkt schauen kannst, reden wir weiter. Bis dahin wäre es hilfreich, Wörter wie "normal" als statistisches Mittel, nicht aber als wünschenswert zu begreifen. Wenn dir das möglich ist … Ansonsten: immer schön gerade stehen, immer brav ein 50mm an Kleinbild dran, keinen Blitz, keine Picture Styles, …
 
Sobald du durch die Augen eines anderen Menschen zu einem beliebigen Zeitpunkt schauen kannst, reden wir weiter. Bis dahin wäre es hilfreich, Wörter wie "normal" als statistisches Mittel, nicht aber als wünschenswert zu begreifen. Wenn dir das möglich ist … Ansonsten: immer schön gerade stehen, immer brav ein 50mm an Kleinbild dran, keinen Blitz, keine Picture Styles, …
Bevor Du die persönliche(!) und als solche dekalierete Sichtweise eines users derart arrogant und herablassend in Frage stellst, wäre es vielleicht bisserl hilfreich, wenn Du – wie schon mal gebeten – zu Deinem statement kürzlich Stellung nehmen würdest. Da wär ich doch schon sehr daran interessiert, wie Du zu dieser Meinung kommst. Danke.



Es gibt "übertriebene Nachbearbeitung" in freien Werken nur dann, wenn der "Kritiker" den reinen und hehren Geist der bräunlichen Vergangenheit beschwört. Ansonsten ist die Kunst frei, so nachzubearbeiten, wie es dem Künstler zum Zeitpunkt des Schaffens gerade gefiel. Das nicht bloß zu verstehen, sondern als der Kunst immanent zu begreifen, ist für den deutschen Geist offenbar eine schwierige Übung. Andere Volksgruppen haben da bei weitem weniger Probleme, Kunst als individuellen Ausdruck einer individuellen Sicht mit individuellen Mitteln ohne Anspruch auf Nützlichkeit zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@f:11
Ich denke du interpretierst etwas zuviel in die Aussagen anderer hinein. :rolleyes:

Was ich eben sagen wollte, mal anders ausgedrückt:

Für mich ist ein Foto eine Momentaufnahme die möglichst unverfälscht wiedergegeben werden soll. Ein "Kunstwerk" ist es, für meine Begriffe, nur selten.
Da gehört einfach mehr dazu.

Bitte lies mein posting nochmal. Ich schrieb nicht das ich fotos nur aus Augenhöhe machen will. Ich schrieb das die Perspektive aus Augenhöhe eher den Eindruck vermittelt aus der Sicht eines Menschen ein Motiv zu betrachten.
Wenn dies dann sichtbar stark bearbeitet wurde, so ist es für mich auch eher störend.

Ich finde auch stark bearbeitete Bilder teils gut, es muss aber zur Bildwirkung passen.
Wenn ich einen Baum im schrägen Gegenlicht sehe bei dem die Schatten so weit aufgehellt wurden das er auf der Schattenseite stärker leuchtet als auf jeder anderen Seite, dann ist das Bild für mich einfach unrealistisch und somit uninteressant. Nicht weil ich unrealistische Blder nicht mag, sondern weil ich in dem Bild einfach so eine Unlogik nicht erwarte.
 
@TO: die Ausgangsfrage war doch zunächst, ob ein "übermäßig" bearbeitetes Bild noch als Fotografie zu bezeichnen ist - meiner Meinung nach ist der Übergang zur grafischen Arbeit fließend, und das nicht erst seit Erfindung der Digitalfotografie.
Die sich anschließende Diskussion über die Kunst ist nun wieder forentypisch (nicht nur für dieses Forum): eigene Sichtweisen werden stillschweigend als allgemein bekannt oder anerkannt vorausgesetzt. Die Frage, ob Fotografie grundsätzlich als Kunstform zu sehen ist, wurde in der Geschichte der Fotografie unterschiedlich beantwortet und es dürfte konsensfähig sein, hier auch zwischen verschiedenen fotografischen Genres zu unterscheiden. Jegliche Erwartungshaltung an Kunst bzgl. Inhalt oder Form ist absurd.
 
Da wir nun einmal mehr bei diesem Thema an dem Punkt angelangt sind, an dem recht einfache Modelle der Wahrnehmung vorgestellt werden, könnte man trefflich über Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie philosophieren. Nach meiner Erfahrung bedarf es hierfür aber ein nicht unerhebliches theoretisches Wissen über diese Themen. Daher folgt m einerseits ein ganz praktischer Beitrag, der sich stärker mit der Ausgangsfrage des Threads beschäftigt.

These: Jedes mit einer digitalen Kamera hergestellte Bild ist nach bearbeitet. Die Nachbearbeitung findet entweder direkt in der Kamera durch die entsprechende Firmware oder durch den Fotografen in der digitalen Dunkelkammer statt. So wie es in der analogen Dunkelkammer Zielsetzungen der Bearbeitung gibt, die mit dafür geeigneten Methoden erreicht werden, gibt es diese auch für die digitale Dunkelkammer.

Frage: Welche Zielsetzungen können wir unterscheiden? Welche Methoden sind geeignet diese zu erreichen?

Zielsetzungen: In Anlehnung an Aristoteles können vier Grundformen der Wahrnehmung eines Bildes unterschieden werden, die jeweils einer Zielsetzung der Bearbeitung entsprechen.

- Die glaubhafte Wahrscheinlichkeit
Hier geht es darum dem Betrachter eines Bildes einen Seheindruck zu vermitteln, der sowohl glaubhaft, als auch wahrscheinlich ist. Der im Schatten gelegene Teil eines Baumstammes ist der dunkelste Bereich im Bild - glaubhaft und wahrscheinlich. Obwohl mit der glaubhaften Wahrscheinlichkeit sicherlich zunächst sehr wenig bearbeitete Bilder in Verbindung gebracht werden, kann die Dunkelkammerarbeit tatsächlich sehr aufwendig sein. Als Beispiel mag hier ein gerenderter Gegenstand in einer realen Umgebung dienen. Die Bearbeitung ist hier sehr aufwendig und das Ziel dennoch i.a.R. eine glaubhafte Wahrscheinlichkeit.

- Die unglaubhafte Wahrscheinlichkeit
Kippt die glaubhafte Wahrscheinlichkeit ungewollt in die unglaubhafte Wahrscheinlichkeit, ruft dies gerade auch bei einem geübten Betrachter Widerstand hervor. Es ist zwar durchaus wahrscheinlich, dass der scheinbar im Schatten liegende Bereich eines Baumstammes in einer Wüste aufgrund von Spiegelungen und Streulicht als heller Bereich erscheint, da wir diesem Licht-Phänomen aber recht selten begegnen, es also nicht zu unserem Erfahrungsschatz gehört, empfinden wir es als unglaubhaft. Eine Bildbearbeitung, die den Eindruck noch verstärkt, kann daher subjektiv als "extreme Bearbeitung" bewertet werden, auch wenn dies objektiv gar nicht der Fall ist.

- Die glaubhafte Unwahrscheinlichkeit
Die Zielsetzung einer glaubhaften Unwahrscheinlichkeit ist nach meinem Empfinden mit am schwierigsten zu erreichen - obwohl ein Phänomen in Natur und Kultur gar nicht vorkommt, empfinden wir es als glaubhaft, wenn es den Regeln unserer Wahrnehmung entspricht. Ein sehr einfaches Beispiel hierfür ist etwa, dass moderne Hochhäuser nach oben hin nun mal nicht breiter werden. Dennoch korrigieren wir auf einem Bild die Fluchtlinien gegen die Regeln der Optik, was die eigentliche Verzerrung darstellt. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass die Fluchtlinien von Hochhäusern auf einem Bild gerade sind und dennoch glaubhaft, da es unserer Wahrnehmung entspricht. Selbstverständlich gibt es hierfür wesentlich komplexere Beispiele...

- Die unglaubhafte Unwahrscheinlichkeit
Die unglaubhafte Unwahrscheinlichkeit findet sich in mehr oder weniger abstrakten Fotografien, in Fotografien deren Bearbeitung wir als völlig misslungen empfinden aber auch in Arbeiten, in denen Details nicht stimmig sind. Als Beispiel für letzteres mag ein gegenläufiger Schattenwurf bei nur einer Lichtquelle sein. Auf der Empfindung der Wahrnehmung basieren ganze Verschwörungstheorien über die Mondlandung. Aufeinander zulaufende Schatten bei nur einer Lichtquelle sind zwar möglich, wir empfinden sie aber als unwahrscheinlich und unglaubhaft.

Methode: Noch bevor die Kamera ausgelöst wird empfiehlt sich eine intensive Vorabvisualisierung des Motivs im Hinblick auf die Zielsetzung der späteren Arbeit in der digitalen Dunkelkammer. Die Vorabvisualisierung ist gerade am Anfang durchaus anstrengend. Sie erfordert viel Übung und ein gehöriges Maß an Vorstellungskraft. Ein nicht unerheblicher Anteil der Vorabvisualisierung ist aus meiner Sicht nicht rational erklärbar, kaum erlernbar und hat eben etwas mit Talent zu tun. Nahezu jeder Mensch kann Klavierspielen lernen aber nicht jeder Mensch kann Konzertpianist werden.
Sorry - ist halt so...:)

Was allerdings jeder lernen kann ist die Methode des Arbeitens in der digitalen Dunkelkammer mit sog. "Image Maps". Hierbei werden die einzelnen Merkmale der Objekte bzw. Bereiche des Bildes, etwa Helligkeit, Kontrast, Schärfe und Farbe (und ihr jeweiliges Gegenteil) real, wenn man etwas geübter ist mittels Vorstellungskraft, auf dem Bild so eingezeichnet, wie sie sich nach der Bearbeitung darstellen sollen. Am einfachsten geht dies nach meinem Empfinden mit dem Merkmal Helligkeit/Dunkelheit. Objekte oder Bereiche, die ich im Bild hervor heben möchte, zeichne ich ein und mache mir Notizen, um wie viel % diese heller sein sollen. Dies entspricht im wesentlichen dem klassischen "Abwedeln/Nachbelichten". Wende ich diese Bearbeitung im Detailbereich an, versteht man darunter heute oft die Technik des "Dudge and Burne". Dabei folgt die Bearbeitung jedoch immer eine der zuvor beschriebenen Zielsetzungen.

Fazit: Ob ein Bild in meiner Wahrnehmung als "übertrieben nachbearbeitet" wirkt, hat zunächst einmal recht wenig mit dem tatsächlichen Aufwand bei der Nachbearbeitung zu tun. Viel mehr mit der jeweiligen Zielsetzung der Wahrnehmung und/oder ob der Fotograf in der Lage war diese in der digitalen Dunkelkammer auch umzusetzen.

Quellen:

Versace, Vincent: Welcome to Oz. Unter: http://www.versacephotography.com.temp.livebooks.com/index.php#mi=1&pt=0&pi=88&p=-1&a=0&at=0

Vögtli, Roland: The good Eye Bildanalysen. Frei verfügbare Beispiele als Mpg4 Movie. http://goodeye.ch/bildanalysen.html

Vögtli, Roland: Vincent Versace's Cinematic Approach. Absicht und Ziel der Bearbeitung. Nur für Mitglieder einsehbar. http://www.goodeye.ch/forum/index.php/topic,266.0.html

Vögtli, Roland: Vincent Versace's Cinematic Approach. Planung mit Image Maps. Nur für Mitglieder einsehbar. http://www.goodeye.ch/forum/index.php/topic,267.0.html

Greets
/bd/
 
Zuletzt bearbeitet:
These: Jedes mit einer digitalen Kamera hergestellte Bild ist nach bearbeitet. Die Nachbearbeitung findet entweder direkt in der Kamera durch die entsprechende Firmware oder durch den Fotografen in der digitalen Dunkelkammer statt. So wie es in der analogen Dunkelkammer Zielsetzungen der Bearbeitung gibt, die mit dafür geeigneten Methoden erreicht werden, gibt es diese auch für die digitale Dunkelkammer.

:top: ich hätte da einen Korrekturwunsch.
Jedes mit einer digitalen Kamera hergestellte Bild ist nach bearbeitet.

Nach dem Auslösen fand schon immer eine Nachbearbeitung statt. Entwicklung, Retusche...
 
:top: ich hätte da einen Korrekturwunsch.
Jedes mit einer digitalen Kamera hergestellte Bild ist nachbearbeitet.

Nach dem Auslösen fand schon immer eine Nachbearbeitung statt. Entwicklung, Retusche...
Nein, diese Aussage ist falsch. Filmentwicklung ist keine Nachbearbeitung sondern im Sinnes des Prozesses notwendige Bearbeitung. Sehr viele Positive wurden direkt durch Kontaktkopien oder einfache Vergrößerungen erzeugt. Automatische Vergrößerungen via Großlabor wurden (werden) nicht nachbearbeitet.
 
Das ist Haarspalterei. "Im Sinne des Prozesses notwendig" - das lässt für die Ausführung des Prozesses jedenfalls viel Spielraum.
Was ist daran Haarspalterei, dass das lichtempfindliche Material entwickelt werden muss? Der Normalfall mit über 99% Wahrscheinlichkeit ist die Entwicklung nach Waschzettel im Tank nach genau definierten Parametern, über den Spezialfall (manueller Eingriff, vebrauchte Chemie, Patzer, etc) brauchen wir nicht zu diskutieren.

In der digitalen Prozesskette ist die Nacharbeit immer notwendig, da die Bilddatei eine Rekonstruktion der Abbildung (Demosaicing) bedeutet und das Farbsystem dazu nicht eindeutig festgelegt ist: Es gibt beispielsweise keine Definition für den Farbton 100% Rot.
 
Da wär ich doch schon sehr daran interessiert, wie Du zu dieser Meinung kommst. Danke.

Sorry, aber wenn du nicht in der Lage bist, die Verbeamtung des Kunstbegriffs in deutschen Landen selbst zu erkennen, erspare ich mir die Mühe der Erklärung ebenfalls. Zum Einstieg kannst du ja die Begriffe "art" und "Kunst" und deren Verwendung im täglichen Sprachgebrauch in deutsch und englisch sprechenden Ländern untersuchen. Bin schon gespannt auf deine Ergebnisse.
 
Nach dem Auslösen fand schon immer eine Nachbearbeitung statt. Entwicklung, Retusche...

… und auch schon vor dem Auslösen …*Filter, Masken, Gobos, Zonensystem, Filmmaterial, … Die Idee, dass irgendwann ein Stück Wirklichkeit unverfälscht abgebildet worden wäre, ist purer Romantizismus. Außer für Dokumentaristen wäre 1:1 Abbildung kein erstrebenswertes Betätigungsfeld. Das wäre so, als würde man die Maler zwingen, nur noch am Reißbrett mit dem Zeichenautomaten zu Werke zu schreiten. Fotografie ist per se Inszenierung, ein "in Szene setzen" des Motivs. Der Unterschied ist: knipsen oder abfotografieren. Das machen die Überwachungskameras doch schon recht ordentlich, muss man für mehr oder weniger identische Ergebnisse wirklich ein paar Tausender Gerätschaft einsetzen?
 
Was ist daran Haarspalterei, dass das lichtempfindliche Material entwickelt werden muss? Der Normalfall mit über 99% Wahrscheinlichkeit ist die Entwicklung nach Waschzettel im Tank nach genau definierten Parametern, über den Spezialfall (manueller Eingriff, vebrauchte Chemie, Patzer, etc) brauchen wir nicht zu diskutieren.

Wäre das Äquivalent dann nicht ein JPEG ooc?

Zu dem Baum am Anfang: Dafür braucht es nicht mal Photoshop!
 
@f:11
Ich denke du interpretierst etwas zuviel in die Aussagen anderer hinein.
Oder du?

Was ich eben sagen wollte, …*
Für mich ist ein Foto eine Momentaufnahme die möglichst unverfälscht wiedergegeben werden soll. Ein "Kunstwerk" ist es, für meine Begriffe, nur selten.
Da gehört einfach mehr dazu.

Das habe ich schon verstanden. Und genau da bist du auf dem Holzweg. "Kunstwerk" ist nix Erhabenes, sondern bloß etwas, das vom Künstler aus sich selbst geschöpft wurde. Das Kunstwerk muss nur eines: keinem anderen Zweck, als zu sein, dienen. Das reicht schon. Dass nicht jedes Kunstwerk Höhen erreicht, die Begeisterungsstürme auslösen, steht auf einem anderen Blatt. Aber so missverstanden wie der Kunstbegriff in deutschen Landen ist selten etwas.

Schmiererei - Dilettantismus - angewandte Kunst - brotlose Kunst - akademische Kunst - etablierte Kunst - Museumskunst … Au weia.

Die Angelsachsen sehen das ein bisserl entspannter.
 
Wäre das Äquivalent dann nicht ein JPEG ooc?

Wenn man den alten Prozess "Film kaufen - knipsen - entwickeln lassen - Farbabzüge herumzeigen" zugrunde legt, ja. Also typischer Konsumerismus, bei dem allein die Platzierung und handbuchkonformer Bedienung des technischen Geräts zur Beurteilung gelungener Fotografie herangezogen wird.

Hier einer der bekanntesten Verteter dieses Genres.

Mal sehen ob die Anti-Bearbeitugs-Fraktion diese Bilder nun als erstrebenswert kommentiert :)
 
Ja, aber schon die Wahl des Films/Papiers beeinflußt das Bild. Oder gar ein S/W Film!

Was man generell sagen könnte, ist das Photoshop und Co die Bildbearbeitung liberalisiert haben. Jetzt kann das quasi "jeder". Nur ist eben durch die massive Verbreitung von Bildern über das Internet die Wahrnehmung anders als beispielsweise in einer Galerie. Und da "jeder" seine Bilder zeigen kann, sieht man eben auch viele nicht so tolle Bilder. Wenn man aber auf eine sehr techniklastige Seite wie Heise geht, sollte man auch nicht unbedingt auf Bilder ohne Bearbeitung hoffen. Man merkt auch der Fotoseite die Handschrift der Heise-Redakteure an.

Der TO könnte sich möglicherweise mehr an den Bildern eines Henri Cartier-Bresson erfreuen. Er hat seine Filme auch nur zu gerne ins Labor gegeben und geschadet hat es ihnen nicht... ;)
 
Ohne jetzt auch noch meine bildungsbürgerliche Kunst-Expertise in Sachen holpriger Gegenwartsdiagnostik beizutragen zu wollen finde ich das die Massenverbreitung und Digitalisierung der Fotografie einfach dahin geführt haben das das Medium Bild an sich gigantisch an Wert verloren hat, was ich bedauere.

Topbild, super Umsetzung, klasse Idee? Klick, gähn, das nächste. Übersättigung par excellence. Das Auge ist müde geworden. Und die Ideen sind zum Verkauf bestimmt.

So ist das heute. Gratuliere. Nicht immer bedeutet Fortschritt auch Weiterentwicklung. Und ganz sicher war früher nicht alles besser. Aber heute ist dafür mehr schlechter. Schade eigentlich. Vielleicht hat David Hockney doch recht.
 
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