Die Wechselmagazine waren tatsächlich ein großer Vorteil, weil man damals noch andere ISO Empfindlichkeit und selbst Kunstlicht mit anderen Filmen abdecken musste und ja nicht eine ganze Rolle verschwenden wollte für ein paar einzelne Bilder. Und die Blitzsynchronzeit vom Zentralverschluss. Und natürlich die stärkere Hintergrundunschärfe - zwischen KB und MF lag etwa Crop-Faktor 2 also für das was man mit einem 180 f/2.8 machen konnte (typisches Portrait Objektiv) hätte man ein 90 f/1.4 gebraucht. Heute überall erschwinglich erhältlich, zu MF-Hochzeiten gabs das nicht. Oder das 80mm f/2.8, das Normalobjektiv. 50 f/1.4 gabs zwar für viel Geld, aber mit erbärmlicher Offenblendleistung und CAs zum davonlaufen - die man analog ja auch gar nicht korrigieren konnte.
Zum 2,8/180 müßte ich mal alte Preislisten wälzen, das gab es "schon immer" zur Pentacon Six, aber erst spät zur Rolleiflex 6008 (nicht zur SL 66) und bei Hassi WIMRE ein 2,8/150 für die Schlitz-Hassi.
Für KB gab es 1,4/85 von Zeiss (Contarex vereinzelt, Rollei QBM und Yashica/Contax gängig) und Nikon (1,4/80 von Leitz und 1,2/85 Canon) und später auch von anderen/"sonstigen" Herstellern.
Beim 2,8/80 komme ich auf 28,6mm Öffnung, das wäre dann ein 1,7/50 (29,4mm), soetwas gab es auch in bezahlbar und "ganz OK".
(Summilux-R und Zeiss Planar 1,4/50 sind gar nicht schlecht, aber bei f1,4 am Ende der Abbildungskette (nicht?) so gut wie ein Planar/Xenotar/Biometar 2,8/80 bei f2,8 ?)
Wechselmagazine hätte man bei Contarex und Rolleiflex SL 2000F/3003 auch für KB bekommen können.
1/500s X-Zeit hätte man mit Bessamatic/Ultramatic, Contaflex und Retina Reflex (mit lichtschwächeren Objektiven) bekommen können ;-)
Trotzdem bleibt ein KB-Foto hinter dem Mittelformat Foto in der technischen Bildqualität hinten. Da müßte man schon für Mittelformat "aus Gründen der Gerechtigkeit (wegen der Lichtstärke)" 400er Film und 100er für KB fordern um das zu egalisieren.