Nur der Vollständigkeit halber:
- Auch MacOS konnte früher kein Multitasking! Das kam IMHO erst mit OS-X (und damit kam auch der Unix-Kern)
- Es gibt auch heute genug Windows-Installationen die weitgehend problemlos laufen. Jedenfalls nicht problematischer als jedes andere System. Ich habe in der Firma ein Win2000 und zu Hause noch mehrere WinXP Systeme. Manchmal gibt es schon kuriositäten - aber....
- ...auch am Mac OS-X gibt es schon mal Problemchen, hängende Tasks, etc. Ob das nun häufiger oder weniger häufig als bei WinXP passiert kann man nicht pauschal sagen - hängt nämlich davon ab, was der User macht und mit welcher Hardware
- und damit sind wir beim Hauptproblem: BlueScreens verursacht heute kaum mehr windows selber - sondern irgendwelche Treiber von Drittherstellern. Da muss man vorsicht sein wenn man hier Windows eine Instabilität unterstellt. So kann ich mein PowerBook z.B. reproduzierbar in die KernelPanic treiben... ich muss nur meine mobile 1.8" USB-Festplatte anschließen, sie wieder auswerfen und normal weiterarbeiten - spätestens am 4. Tag bekomme ich die Aufforderung zum Reboot in Multi-Language auf den Schirm gezaubert
Dennoch: Das Konzept von Windows finde ich so dermaßen überholt:
- Laufwerksbuchstaben. So ein Unfug und so dermaßen unflexibel! Am Mac (und sicher auch bei Linux) kann ich Aliase erzeugen und diese im Netz kopieren oder per Mail verschicken. Der Empfänger kann die Datei dann öffnen (Netzzugriff mal vorausgesetzt). Unter windows? Da liegt eine Datei schnell 20x auf diversen Servern und verzeichnissen.
Dann wird mal ein Multicard-Reader angeschlossen und schon gibt es da, frei verteilt, mindestens 4 neue Laufwerke - obwohl gar keine Karten eingelegt sind. Wozu? Und wehe man schließt mal Wechselplatte und Cardreader in falscher Reihenfolge an - schon hat die Wechselplatte einen anderen Buchstaben bekommen und alle Verknüpfungen laufen ins leere (sowie die Installationseinträge in INI und Registry). - oder man ordnet der Platte einen festen Buchstaben zu... na hoffentlich passt das dann auch für alle anderen Rechner wo man die platte anschließen möchte.... ein Krampf! Und bei Z ist dann schluss. In einer größeren Firma mit viel Netzwerklaufwerken kann das schnell eng werden.
- Rechte. Am Mac habe ich mehrere Benutzer. Jeder kann seine Dokumente erstellen und speichern. Ganz normal. Und der jeweils andere User kann diese Dokumente nicht sehen/ändern/löschen. Und das alles, ohne dass der User irgendetwas hätte beachten müssen. Einfach so.
Unter Windows klappt nur, so einigermaßen, wenn der User wirklich immer daran denkt, nur sein Userverzeichnis (Dokumente und Einstellungen/eigene Dateien/...) zu benutzen. Alle anderen Laufwerke und Verzeichnisse sind aber jederzeit sichtbar und verleiten dazu, sich mal schnell auf C:/ ein neues Verzeichnis zu machen... Peng - alle Rechte über Bord geworfen.
Klar kann ich auch am Mac auf Root-Ebene etwas speichern wenn ich admin bin. Aber einfach so vom Einschalten und benutzen weiß der Anwender gar nicht, dass alle Ordner in seinem "User-Verzeichnis" liegen. Man muss sich einfach nicht drum kümmern.
- Vista. Es gab einige gute Ideen für das neue System. Wurden leider aus Zeitgründen und Perfomancegründen gestrichen. Bessere Sicherheit des Kernels und ein Datenbankorientierte Filesystem gehören dazu. Was übrigbleibt? Eine hoffnungslos überladene Oberfläche (die man abschalten kann), ein paar Erweiterungen für Grafik und Animation. Und sonst? Ich finde es grausam. Und selbst die MS-Eigenen Programme (also von Startmenü-Untermenüs bis zu Einstellungsdialogen) sehen unter Vista irgendwie so aus, als würden sie nicht dazu gehören. Kein durchgängiger neuer Look - mehr ein bunter Mix aus alt und neu ohne roten Faden.
- Toll finde ich am Mac, dass ein Programm nur ein Icon ist. Dahinter verbirgt sich eine komplette Verzeichnisstruktur (ein Paket) aber der Anwender bekommt davon erstmal nichts mit. Ergebnis: Installation per Drag&Drop - ohne dass ein Verzeichniss vergessen werden könnte. Weiterer Vorteil: Auch mehrere Versionen eines programm liegen gleichzeitig im selben Verzeichnis und lassen sich starten. Das klappt unter Windows nur sehr eingeschränkt.
Das ist kein bashing sondern ich finde es wirklich sehr sehr schade. Ich muss mit Windows und auch für Windows arbeiten (verdiene mein Geld mit Softwareentwicklung für windows). Aber woran soll man sich orientieren (vom GUI) wenn schon das System selbst keine einheitliche Linie verfolgt? Das mag was geben... au weia.
Der echte Lacher wäre es allerdings, wenn die Linux-Coder diesen unausgegorenen Look für ihre Distris kopieren

... dann werf ich mich endgültig weg. Ich hab schon gelacht, als es unter Linux auch plötzlich Startmenüs mit endlos tiefen Untermenüs gab. Statt eine gute und neue Lösung zu bringen musste es die schlechte Windows-Lösung sein.... dem Kunden zuliebe (obwohl ich 100%ig überzeugt bin, dass der Kunde auch eine andere Lösung mit Kusshand annehmen würde - wenn sie nur besser wäre)... schon komisch, am Mac habe ich noch _nicht einmal_ ein Startmenü vermisst! (und wie gesagt: ich arbeite viel - und auch durchaus vorbehaltlos - mit Windows)
Das ganze Bashing mag ich auch nicht. Ich schlage ja keinen Nagel mit einer Kneifzange in die Wand - nur weil das theoretisch auch ginge. Und so verwende ich eben auch jeweils das System, für das Software gibt, mit der ich eine Aufgabe möglichst angenehm lösen kann. Wenn das Mac-OS ist, dann ist das eben so. Ist es Windows - na gut. Und ist es Linux - OK.
Und genau dabei wird jeder Anwender andere Prioritäten setzen - und das macht diese Streitereien so sinnlos

Der eine liebt Gimp, der andere kann das überhaupt nicht verstehen.
Der eine findet Windows ganz prima - der nächste kommt damit gar nicht klar.
Der eine erkennt die Stärken und Schwächen im System und weicht auf andere System aus - den nächsten interessiert es einfach gar nicht
Zum Schluss noch:
- Heute rief mich mein Schwiegervater an und fragte, was und wann iTunes etwas in den "Compilations"-Ordner speichert. Ich suchte wie verrückt (am Mac, unter iTunes) nach so einem Ordner. Fragte, ob er das Genre meint oder ähnliches... bis sich zeigte, dass er vom Datei-Ordner "Compilations" sprach den er im Explorer unter der iTunes-Library findet.
Tja - mir ist es völlig egal wie iTunes die Dateien speichert - ich greife ausschließlich über iTunes darauf zu
Er ist aber (wie ich früher) ausschließlich Windows-User und es gewohnt, dass man auf Explorerebene in den Programmverzeichnissen selber rumwurschtelt. Das meine ich - der eine grübelt noch, der andere arbeitet schon längst.