Auch wenn du in der richtigen Richtung unterwegs bist, was kommt dann am Ende raus?
Eine Aussage a la: "Der Triopo xy hält meine Kamera und Linse".
Diese Aussage kommt immer wieder und ist einfach das bare Minimum was ein Kugelkopf hinbekommen muss. Uebrigens neben der noch wichtigeren Eigenschaft sich nicht einfach so in seine Bestandteile aufzulösen. Und damit scheint das Lastenheft für Kugelköpfe bei euch dann auch erfüllt zu sein. Na ja, zumindest zu 50%.
gruss ede
Ich kann Dir ganz genau sagen, was mein Lastenheft war, ich hab's ja selbst geschrieben

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Ich wollte einen Kugelkopf, der klein genug ist, in den umgeklappten Beinen des Stativs zu verschwinden. Er sollte eine Arca-kompatible Klemme haben, die auch meine bereits vorhandenen Schienen aufnehmen kann. Ich wollte eine konventionelle Bedienung mit Kugelklemmung und Panoramaebene (um nicht immer umdenken zu müssen. Ich bin nach 30 Jahren Dreiwegeneiger an getrennte Einstellmöglichkeiten gewöhnt und habe diese auch beim großen Kugelkopf), Friktion bei ausreichend fein dosierbarer Klemmung optional, aber erwünscht. Das Gesamtgewicht von Stativ und Kopf sollte bei etwa 1350 Gramm liegen. Das Stativ sollte eine hinreichend bequeme Stehhöhe für mich (1,86 cm) erreichen, das wären etwa 130 Zentimeter und höher. Es sollte eine bodennahe Einstellung zulassen, wie war sekundär. Ob das mit oder ohne Mittelsäule erreicht wird, war mir wurscht. Wenn mit Mittelsäule, dann bitte hinreichend stabil und wackelfrei und für bodennahe Aufnahmen anpassbar.
Das angestrebte Gewicht entspricht dem Stativ, das ersetzt werden sollte und ist die Hälfte meiner Gitzo 3541LS/Cullmann MB 8.5-Kombi. Ich wollte da einen deutlichen Gewichtsabstand.
Als Last bin ich von einer Nikon D300 ohne Batteriegriff, einem Blitz und dem 70-300 bei 300mm ausgegangen. Das bitte hoch, quer und schräg. Ich bin dabei von Windstille ausgegangen. Bei Wind würde ich nötigenfalls abschirmen oder mit Anhanggewichten stabilisieren.
Bei der Schwingungsdämpfung wollte ich mich gegenüber der alten Kombi deutlich verbessern, was allerdings keine hohe Hürde war angesichts des Wirtschaftswunder-Messingstativs.
Weil ich für Heavy Metal schon einen Holzwolf hatte und für alltags die Gitzo-Cullmann-Kombi, wollte ich nicht mehr viel Geld ausgeben. Die meisten möglichen Kombinationen waren mir deutlich zu teuer. Ein Gitzo Traveler oder gar ein Traveler mit Markins Traveler habe ich wegen des Preises nicht einmal in Erwägung gezogen.
Fündig geworden bin ich bei Triopo in China, die europäischen Vertriebspartner haben das GT 3128x8c nicht im Programm.
Wobei mir das letzte C in der Bezeichnung auch wurscht ist. Es beizeichnet die Möglichkeit, ein Bein als Einbein zu verwenden. Brauch ich nicht, schadet aber auch nicht und fügt dem Stativbein kein spürbares Spiel hinzu.
Und was soll ich sagen? Der Triopo xy hält meine Kamera und Linse.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Gruß
Ralf C.