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Ich finde das ein TFP-Job auch immer gleiche Bedingungen für das Model wie auch den Fotograf haben sollten. Wenn ich RAW's habe, warum sollte ich diese dem Model verwehren?
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Ganz einfach weil die allermeisten Modelle mit den RAWs schlicht nix anfangen können. Manche haben ja nicht mal mehr einen PC zu Hause und regeln alles via Smartphone oder SmartTV. "Gleiche Bedingungen" haben wir in der Publizierung der Bilder und beim Mitspracherecht über Aufnahmebereiche, Themen und Bearbeitungswünsche.
Wir zeichnen immer rarallel RAW und JPG in der höchstmöglichen Auflösung mit auf. Die Modelle bringen einen Stick mit zum Shooting ( OK, wir haben auch immer ein paar Leihsticks hier) und nehmen nach dem Shoting die JPGs auf dem Stick zur Auswahl mit. Den kann man dann sogar auf einem normalen Fernseher abspielen und die Bilder zur Auswahl auswählen.
Wir haben in den letzten drei Jahren nur zwei RAWs nachträglich an ein Model versandt, die ist allerdings im Hauptberuf Mediengestalterin und wollte die Bilder nach eigenem Gusto bearbeiten ..... am Ende hat sie dann uns gebeten die Bilder zu bearbeiten weil sie mit der Hautretusche (Frequenztrennung) nicht klar kam und meinte, das unsere Bearbeitungen dann doch besser aussähen.
Kurz umrissen gehen wir also so vor: Zwei Karten in die Kameras, eine zeichnet RAW auf, die andere JPG. Bei jeden Wechsel der Lichtformer oder der Lichtquellen wir zusätzlich ein Graukartenbild erstellt um die Hauttöne bzw. die Farben der Outfits exakt angleichen zu können.
Für Studioaufnahmen sind auf den Kameras zwar Lichtpresets für die Blitzlichtfarben hinterlegt, aber die Lichtformer erzeugen ja zum Teil auch noch leichte Farbveränderungen die wir dann anhand der Graukartenbilder angleichen können. Wenn ich hier lese, das einige der Meinung sind das heutige Kameras beste JPGs liefern kann ich nur den Kopf schütteln. Wer dieser Meinung ist steht imho noch deutlich am Anfang seiner fotografischen Laufbahn. Die Kamera kann immer nur deinen Weissabgleich aufzeichnen den sie "sieht" ... oder eben ein Preset, aber das ist von der Realität und den wahren Farben oft ziemlich weit entfernt.

Die JPGs sehen wir während der Shootingpausen mit dem Model ( und ggnflls. der Visa) durch und entscheiden ob wir in dem jeweiligen Set noch etwas nachschiessen müssen. Im Studio nutzen wir dazu einen Laptop mit kalibriertem Monitor, draussen oder on Location haben wir nur den Läppi mit.
Am Ende des Shootings überspielen wir dann dem Model die JPGs auf einen Stick, das Model sendet uns max. 10 Bildnummern und die bearbeiten wir dann plus der 2 -3 Bilder die wir ausgesucht haben ( meistens decken sich die Nummern auch schon mit den Bildwünschen des Models).
Die bearbeiteten Bilder bekommt das Model dann in voller Auflösung auf eine Dropbox überspielt, via Mail senden wir dem Model zusätzlich die verkleinerten Versionen mit unserem Logo für Soz. Netzwerke, Sedcards usw.
Da kann das Model dann immer noch mal Änderungswünsche anbringen.
Läuft prima und alle sind zufrieden.
