Stopper oder SNIPER? Stopper stoppen Geschwindigkeit: Deshalb haben wir uns bei SUN-SNIPER bewusst gegen einen Stopper vorne am Gurt entschieden.
Sprachlich ja, aber dieses Wortspiel hat mit diesem Thema gar keinen Zusammenhang.
Warum? Der Stopper ist im Sniper-Strap System kontraproduktiv, da er erst gelöst werden muss, nach oben geschoben werden muss, und wieder dort in der neuen Position geparkt werden muss. Bis wir das erledigt haben, ist das Motiv entschwunden.-
Wurde hier verstanden für was ein "Stopper" ist und welchen Zweck er erfüllt? Kurz und knapp erklärt, "markiert" ein Stopper die Position der Kamera am Gurt. Der Stopper befindet sich am Gurt
hinter der Kamera und die Kamera wird am Gurt vorne hochgezogen. Das heisst: nichts vonwegen "Stopper erst lösen" oder "in neuer Position parken" oder "Motiv entschwunden". Der Stopper wird einmal passend eingestellt und damit fertig. Sollte der Gurt bei der Benutzung mal verrutschen (wovor wohl kein einziges Modell gefeit ist), kann man ihn mit Hilfe des Stoppers sehr schnell wieder in Position bringen. Der Gurt wird durch den Stopper sogar nahezu automatisch wieder in die korrekte Position gebracht, wenn die Kamera in der Transportposition ist.
Karabinerhaken oder Kugellager? Unsere Kameragurte SUN-SNIPER „ONE“ + „STEEL“, die wir auch weiterhin im Programm haben, haben einen Karabinerhaken – und es sind weiterhin Top-Gurte.
Etwas Aufklärung in die Sache zu bringen, halte ich wirklich für gut. Aber es ist ja nicht unbedingt notwendig, hier Werbefloskeln á la "Top-Gurte" zu positionieren. Niemand bestreitet, dass es sich bei den hier genannten Gurten um gute Gurte handelt. Aber die Diskussion sollte sich doch auf die Details beziehen.
Das ist die sicherste Verbindung von Gurt und Kamera.
Diese Aussage würde ich mit Vorsicht betrachten!
Die sicherste Verbindung ist ein Superlativ. Eine Verbindung kann immer nur so sicher sein, wie das schwächste Glied. Für das Produktsortiment des SunSniper mag es "die sicherste Verbindung" sein. Aber bei reiner Betrachtung von Sicherheitsaspekten, halte ich andere Lösungen (z. B. mit zusätzlichem Fangriemen an der Originalgurtbefestigung) für sicherer (absolute Sicherheit gibts natürlich nie!). Die Schwachstellen sind damit nämlich wirklich redundant ausgeführt!
Sniper-Shooter oder Stativplatten-Schlepper? Das sind zwei Dinge, die nicht zusammenpassen.
Warum nicht bzw. warum sollte man das nicht kombinieren können?
Die Fotoindustrie versucht die Gewichte der Kameras und der guten, aber schweren Objektive durch Magnesiumgehäuse zu reduzieren und wir schrauben uns freiwillig und zum Dauerverbleib bestimmt eine 100 bis 200 Gramm schwere Stahlplatte unter die Kamera?
Das glaube ich in dieser Form schlichtweg nicht! Gerade im semiprofessionellen Bereich, hat das Gewicht des Equipment sicher nicht die höchste Priorität. Weit davor dürften Qualität, Haptik und Ergonomie rangieren. Selbst wenn eine Kamera samt Objektiv über ein Kilogramm auf die Waage bringen (was ja selbst mit einem Einsteigerbody und einem Teleobjektiv schnell erreicht wird), stören mich die 100-200 Gramm (übigens: das ist ein sehr hoch angesetzter Wert! Es geht ja nicht mal um L-Winkel, sondern meistens um einfache kameraspezifische ARCA-Platten) sicher wenig!
Bloß weil wir die Schraube nicht mit nur 2,5 Umdrehungen aus dem Kameraboden herausdrehen wollen?
Das Rein- und Rausschrauben ist das Eine, aber fakt ist, dass dadurch quasi keine Stativplatte einsetzbar ist bzw. sich dauerhaft am Body oder BG befestigen lässt. Wenn man eine Stativplatte allerdings im Voraus, wie oben beschrieben, für sein System schlichtweg nicht mit einplant, verstehe ich die Argumentation. Ohne Stativplatte ist das Rein-/Rausschrauben sicher auf ähnlichem Komfortniveau wie ein Karabiner. Wobei ich einen Karabiner (ganz subjektiv) als deutlich eleganter empfinde, als die Schrauberei.
(Übrigens: Das Öffnen der Sicherungsschraube des Karabiners dauert genauso lange)
Vorausgesetzt, der Karabiner hat eine Sicherungsschraube (was m. M. n. aus Sicherheitsgründen dringend zu empfehlen ist), kann das zutreffen. Genaue Messungen müsste dazu statistisch erhoben werden, aber ich glaube gar nicht, dass es hier in erster Linie um die Zeitersparnis geht, sondern eher um den Komfort.
Und wir sollten auch bedenken: Drei Stativbeine mit je drei Gliedern ausziehen dauert? Das Ausziehen der Mittelsäule und das Nivellieren dauert?
Auch hier gibts aus meiner Sicht wieder keinen thematischen Zusammenhang zum Gurt und dessen Nutzung. Viel mehr erwecken mit diese Aussagen den Verdacht, dass man einfach eine Kombination von Gurt- und Stativnutzung ausschließt. Meiner Meinung nach, gibts aber durchaus gute Lösungen, die beide Möglichkeiten (gut!) Kombinieren. Ich habe diese Lösung im HuGu gefunden. Sie wäre aber auch mit jedem anderen Gurt (wie dem SunSniper) kombinierbar.
Wir von SUN-SNIPER wollen die Schnelligkeit, Sicherheit und den Tragekomfort nicht für eine „Eierlegende Wollmilchsau“ eintauschen.
Die genannten Begriffe Schnelligkeit, Sicherheit und Tragelkomfort vereinen aber bereits die wichtigsten Kriterien und kommen der eierlegenden Wollmilchsau sehr nahe. Das Problem ist, dass vieles sehr subjektiv ist und letztendlich auch vom Equipment und dem Nutzer abhängt. Viele Gestaltungsmerkmale eines Gurtes und (insbesondere) den Befestigungsmöglichkeiten sind kompromissbehaftet und die verschiedenen Möglichkeiten legen einfach die Schwerpunkte etwas anders.
Für den Endanwender ist es schön, dass sich vieles weiterentwickelt und man sich hier im Forum toll über alle Modelle und Möglichkeiten informieren kann. Es stehen einem selber ja auch alle Möglichkeiten offen, verschiedene Techniken zu kombinieren.
Schnelligkeit, Sicherheit und Tragekomfort stehen für den Profi.
Ach so!
