Zitat aus Wikipedia zu "Bridgekamera": "Gegenüber einer digitalen Kompaktkamera zeichnet sich eine Bridgekamera durch ein Zoomobjektiv mit meist sehr großem Brennweitenbereich aus; es werden Objektive mit einem Zoomfaktor bis zu 83 ×[1] eingesetzt."
Hä ? So habe ich diesen Begriff noch nie verwendet gesehen.
Bridgekameras heißen so, weil sie eine Brücke bilden sollen zwischen Kompakten und Systemkameras. Das bedeutet zum Beispiel ihre Bedienung, aber eben auch auch die Bildqualität.
Typische Bridgekameras sind z.B. die Canon G Serie, die zwar noch kleine Sensoren aber von Anfang an ziemlich helle Optiken (f/2.0 am underen Ende) benutzte, und deren Ableger G X fast schon APS-C große Sensoren verwendet, oder als jüngere Beispiele mit 1" Sensoren die Sony RX10 Serie, oder die Panasonic FZ1000.
Mit Superzooms haben Bridgekameras nichts zu tun, das ist eine eigene Kategorie. Superzooms haben prinzipbedingt Dunkelobjektive mit einer extremen Anzahl optischer Elemente, Minisensoren und ergo am Ende sehr kümmerliche Bildqualität. Und bei der Bedienung entwickeln solche Kameras auch keinen Ehrgeiz. Die bieten z.B. oft gar kein RAW-Format an, was sogar viele "normale" Kompakte schaffen.
Vielleicht verwendet Wikipedia den Term "Bridekamera" für "Kamera mit festen Objektiv, die aber zu groß ist, um noch wirklich kompakt zu sein" aber so habe ich den Begriff nie verwendet gehört.
[...] Da sagten alle DSLR-Verfechter, ein Kontrast-AF wird nie eine ordentliche Geschwindigkeit haben können, die mit den damals aktuellen DSLR mithalten kann. [...]
Äh ... "Alle" ? "Nie" ? "Ordentlich" ?!? Ich bezweifle sehr stark das diese Aussagen den Diskussionsstand damals akkurat wiedergibt. Wer seinem Diskussionsgegnern eine Einheitsmeinung unterstellt hat meist nicht recht.
Was korrekt ist, damals wie heute: Wenn man denselben Aufwand betreibt, ist der Phasen-AF dem Kontrast-AF immer prinzipiell überlegen. Warum ? Weil der Phasen-AF nur eine einzige, relativ triviale Messung machen muß und dann kann er dir genau sagen, wie weit und in welche Richtung du den Fokus verschieben mußt. Während der Kontrast-AF nur herumprobieren kann und für jedes Herumprobieren jedesmal richtig viel Rechenzeit verbraten wird.
Bisher wurden mehrere Strategien gefunden, diese Probleme zu mildern:
1. Phasen-Pixel. Einzelne Pixel werden halb maskiert und nehmen nur noch Licht von rechts oder nur Licht von links wahr. Problem: das funktioniert nur bei gutem Licht, und auch sonst nicht so gut wie ein dediziertes AF-System, weil ja nur ein kleiner Teil der Pixel solcherart ausgelegt werden kann. Außerdem fallen diese Pixel natürlich im Endbild weg und müssen maskiert werden; man kann also keineswegs beliebig viele Pixel dermaßen verbraten.
2. Kombinierte Methode: gleichzeitig Phasen-Pixel und Kontrast-AF. Wird z.B. von Nikon One sehr erfolgreich benutzt. Bei schlechtem Licht bricht das aber genauso zusammen wie die reine Methode, d.h. dann benutzt Nikon One nur noch Kontrast-AF.
3. Dualpixel: Canon hat einfach zwei Pixel an jeden Ort gesetzt an dem vorher eins war. Damit existiert ein Pixel für das Licht von rechts und eins für das Licht von links. Die Summe kann ins Endbild übernommen werden, und der gesammte Sensor kann für den AF ausgewertet werden. Leider erhöht das ganze Verfahren dann aber auch den Bedarf nach Auslesegeschwindigkeit des Sensors ganz enorm, weshalb es in der Realität noch nicht die theoretisch mögliche Leistungsfähigkeit - nämlich sogar besser als die eines separaten AF Sensors in einer DSLR, welcher dieser ja nur einen Teil des Lichtes abbekommt, während ein Dualpixel Sensor ALLES Licht auswerten kann.
4. Erweiterter Kontrast-AF: Panasonic hat dieses Verfahren entwickelt. Bei genauer Kenntnis der verwendeten Optik kann man durch genaue Analyse der Unschärfebereiche ausrechnen, wie weit der Fokus verschoben werden muß - also praktisch genau dasselbe, was der Phasen-AF leistet. Nachteil ist halt, das man die verwendete Optik kennen muß.
5. Und dann gibts noch die Vorschlaghammer-Methode: einfach den Sensor mit extremer Frequenz auslesen, bei ca 200 Hz. Erfolg: eine Olympus OM-D für über 1000 Euro noch ohne Objektiv operiert ca auf dem Niveau einer Einsteiger-DSLR für weniger als 500 Euro. Oh, und der AF-S wird richtig schön schnell - was aber niemand braucht.
Insgesammt kann man wohl mit dem Panasonic- oder der Canon-Methode die Probleme lösen, bisher sehe ich aber nicht, das dies in nächster Zeit passiert.
Da es noch keine so gute dslm gibt außer die nx1 von samsung
Das ist natürlich der ganz besonders heiße Tipp, eine von Kinderkrankheiten überlaufene APS-C Insellösung ohne jede eigene Nische, die obendrein jetzt wohl auch eingestellt wird bzw zumindest nicht mehr nach Deutschland und England geliefert wird.
Und selbst nach deiner eigenen Logik - reale Leistungsfähigkeit des Gesammtsystems ist egal, vorhandenes Knowhow des Herstellers ist egal, Zuverlässigkeit etc der Kamera ist egal, die Kamera muß nur gut auf dem Papier aussehen - müßtest du doch eigentlich die Sony A7r II vorziehen.
Eigentlich hat nur Sony einige DSLMs als Konkurenz zur DSLRs.
Ich würde die derzeitigen Systeme wie folgt nach der allgemeinen Leistungsfähigkeit anordnen:
1.+2. Nikon FX + Canon EF - Ob Nikon/Canon nun 1. oder 2. Stelle ist, ist unklar ... ich selbst sehe Nikon einen Hauch vorne, weil es da z.B. das bessere Blitzsystem und den breiteren Gebrauchtmarkt gibt und auch die Sensoren sind besser. Dafür hat Canon die bessere Bedienung (Stichwort Einhandbedienung, oder die benutzerdefinierbaren Modi), ein paar überlegene Spezialobjektive wie etwa Tilt/Shift, den noch besseren AF, etc.
3. Fuji X - Noch relativ wenige Objektive, aber diese decken ein breites Feld ab UND sie sind im Zweifelsfall meist besser als Alternativen der anderen Systeme. Ja auch Nikon und Canon. Sie operierenn eher auf dem Level von Zeiss Optiken. Leider sind sie auch teurer. Aber relativ zur Qualität immer noch preiswert.
4. Olympus/Panasonic MFT. Deutlich hinter Fuji, weil der Sensor noch kleiner ist. Sehr breite Auswahl von Objektiven, obwohl es noch eine ganze Reihe Lücken gibt. Naja, will wohl niemand z.B. Tilt/Shift mit einer MFT Kamera machen.
Irgendwo dahinter kommt Sony FE. Wahrscheinlich noch hinter Nikon DX und Canon EF-S, denen als System ja die Vollformat-Variante des Systems hilft. Für Spezialzwecke dank der A7s Serie ganz nett, wenn einem die Qualität uns Auswahl bei den Optiken egal ist oder man auf einige Festbrennweiten beschränkt sein mag oder man adaptieren will ganz okay, aber insgesammt immer noch mehr Hype als rundes Produkt.
Prinzip Gebetsmühle.
Man kann sich natürlich streiten, ob die AF-Performance nun bei den DSLR besser ist oder bei den DSLM.
Äh, nein ?!?
Okay - wenn man Probleme mit der Wahrnehmung der Realität hat, vermutlich schon.
Ich frage dich jetzt einfach mal: für welches Spiegellosensystem siehst du denn schon spezialisierte Sportobjektive, wie die berühmten 400mm f2.8 Trümmer für Canon und Nikon ? Gibts nicht, weils keinen Markt dafür gibt.
Bei Laborrekorden für AF-S sind die Spiegellosen vorne, sicher. Aber was interessiert mich in der Praxis, ob eine Kamera mit kleinem Sensor unter optimalen Lichtverhältnissen bei Weitwinkel unter einer Zentelsekunde braucht, auf ein statisches Subjekt zu fokussieren ? Der Praxistest ist großer Sensor, schlechtes Licht, sich zufällig und schnell bewegendes Subjekt, Fotoserie (alle Bilder sollen scharf sein), und Telephotoobjektiv.
Hacon: In der Diskussion von 3-4 Jahren haben aber auch die DSLM Verfechter gesagt, dass die DSLM in 5 Jahren die DSLR verdrängt haben
Langfristig gesehen sehe ich die Spiegellosen auch im Vorteil. Aber an eine schnelle Verdrängung glaube ich nicht. An eine totale Verdrängung auch nicht. Man kann ja auch immer noch Meßsucher neu kaufen, und
das erste Projekt für digitale Großformatkameras gibts auch schon. Fotografie ist schlußendlich Kunst, und Kunst veraltert nunmal nicht.