Es ist, finde ich, sogar erstaunlich, dass sich die Dinosaurier-Technik Spiegelkasten solange hat halten können im Zusammenspiel mit der Digitaltechnik. Wäre so wie wenn man den Schallplattenspieler digital aufgebrezelt hätte bis zum gehtnichtmehr. Mit Programmierung der Titel und automatischem Anspringen, automatischem Umdrehen, usw.
Im Grunde ist eine DSLR ja irre. Das ist Technik aus den 90ern, einschließlich des Phasen-AF, in die man eine Digikam eingesetzt hat. Beide Systeme laufen unabhängig voneinander. Erst seit dem die Phasen-Sensoren auf den Sensor gewandert sind und Kontrast-AF und Phasen-AF zusammenarbeiten (wenn sie es überhaupt schon tun), kommt es zu einer Verschränkung der Systeme.
Meiner Meinung nach ist das ein Paradebeispiel, wie Monopole Entwicklung verhindern. Canon und Nikon haben als Marktführer gebremst wo es nur ging. Logisch, es ist billiger, alte Technik immer noch ein bisschen auszureizen als neue zu entwickeln, also im Fall der Fototechnik einen AF ohne Phasen-Technik - dafür wurde der Spiegelkasten ja gebraucht. Und bessere Anzeige-Displays für die Sucher. Das kann Nikon nicht und Canon wollte es wohl nicht.
Als der Technologiekonzern Sony ins Boot eingestiegen ist, bzw. den Kahn Minolta gekauft haben, haben sie als erstes den optischen Sucher rausgeworfen. Als Videospezialist logisch.
Noch ein Nachsatz: Erst als ein weiterer Technologiekonzern, Panasonic, richtig Druck macht und einen AF entwickelt, der ohne Phasen-Sensoren, egal wo die stecken, dem alten System gefährlich nahe kommt und ihn perspektiv überholen könnte, kommen Nikon und Canon in die Gänge und bequemen sich, ein eigenes Spiegellos-System im Hochpreissegment anzubieten. Ist doch interessant.