Und da ist ausgerechnet ein optischer Sucher im Vorteil? Das wäre mir allerdings neu.
Ich freue mich immer, wenn ich anderen Wissen vermitteln kann.
Wenns finster ist ist es finster. Das Auge hat keinen integrierten Restlichtverstärker und die handelsüblichen Gucklöcher sind hier auch nicht gerade hilfreich.
Licht an = 1, aus = 0?

Cool.
Mach ich öfters, und nun? Ja, wenn es sehr dunkel ist, dann rauscht's ordentlich im elektronischen Sucher, und das Scharfstellen kann zur Qual werden.
Darum geht es gar nicht - zum Fokussieren benutze auch ich den LiveView mit Lupe, sofern wenigstens eine einzige ausreichend helle Stelle in der Motivebene ist. Ich spreche hier aber von der Bildausschnittwahl - und da ist ein optischer Sucher jedem elektrischen auch 2012 immer noch überlegen.
Da beschönige ich nichts. Das sind dann aber Lichtverhältnisse, bei denen man ISO 6400 braucht, um bei Blende 1.4 auf 1/15s zu kommen,
Wer fotografiert denn nachts bitte frei Hand?
Egal.
Großglocknerstraße, Vollmond, 24-70/2,8. Im elektronischen Livebild sehe ich schemenhaft die Reflektionen des Mondes im Eis. Im optischen Sucher sehe ich auch die dunklen Stellen dazwischen, die Konturen der Berge vor dem Nachthimmel - und kann meinen Bildausschnitt sauber wählen.
Aber in solchen Situationen mache ich zumindest keine Bilder,
Gut. Du redest also über Lichtverhältnisse, die du gar nicht nutzt.
und wenn, dann mit Stativ, und dann kann man ja auch ein paar Testbilder schießen (welche man mit OVF dann auch wieder in anderen Situationen machen müsste.)
Nö. In obiger Situation reichen die Reflektionen des Mondlichtes - notfalls unter Zuhilfenahme eines Lasers - im LiveView zum Fokussieren aus. Aber nicht zur Bildausschnittwahl. Und warum sollte ich da Dutzende Testbilder a >8 s machen, um einen Bildausschnitt zu wählen, wenn ich das durch den optischen Sucher mit einem einzigen Blick kann?
Und jetzt mal Butter bei die Fische:
Ich habe hier die Olympus OM-D E-M5 mit Panasonic 20/1,7. Darf man wohl als "halbwegs" aktuell bezeichnen. Dazu eine Pentax K-5 mit Sigma 17-50/2,8, also mal eben 1,3 Blenden dunkler. Gehe ich nun in einen schummrigen Raum, macht der Olympus-EVF das, was er noch erkennt, zwar gnadenlos hell, der Rest säuft aber hoffnungslos ab - es ist nichts zu erkennen und selbst wenn da was wäre, würde die Blendwirkung des aufgehellten das wohl zunichte machen. Im OVF der Pentax dagegen erkenne ich mit wenigen Sekunden Adaption auch an den dunkleren Stellen noch Konturen. Und das bei 1,3 Blenden weniger Licht!