AW: Sigma 150mm F2,8 EX DG APO HSM IF Makro
Womit entrauschst bzw. bearbeitest du die?
Ich benutze PS CS4. Das Vorgehen ist ja nach Motiv ( und ISO Stufe ) unterschiedlich. Es gibt einige Möglichkeiten zu entrauschen. Generell gleich ist eigentlich nur die Tatsache, das -ihmo- selektives Entrauschen zu besseren Ergebnissen führt. Bereiche des Bildes, die in sehr kleinem Abstand starke Kontraste und feine Strukturen enthalten ( hier im Beispiel das Fell des Affen ) müssen nicht, oder nur sehr geringfügig entrauscht werden. Große, vor allem einfarbige ( oder "ähnlichfarbene" ) Flächen hingegen wirken sehr störend.
Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass ich beim Bild mit dem Affen fürs Forum quick n dirty gearbeitet habe. Meine Vorgehensweise:
- Mit dem "Schnellauswahlwerkzeug" die Kontur des Affen "markiert"
- diesen Bereich mit einer leichten "Stärke" entrauscht ( 2 oder 3 ), dabei "Details erhalten" recht hoch. wenig "Luminanzrauschenentfernung", ca. 50% Farbrauschreduzierung.
- Auswahl umkehren ( also wird der gesamte Hintergrund markiert )
- Entrauschen mit recht hohen Einstellungen ( 7 ) und hohen Werte. "Details erhalten" gering.
- Auswahl ( Hintergrund ) nicht aufheben ( oder erneut laden ) Gauss'scher Weichzeichner --> der bügelt die letzten "Bildrauschreste" weg. Mit dem Radius muss man experimentieren. Je nach ISO und Beschaffenheit des Hintergrundes sind andere Werte sinnvoll. ( 0,6-5 )
- Auswahl wieder umkehren ( evtl neu laden ) --> Ebene durch Kopie
- Kopierte Ebene von "normal" zu "Luminanz" ändern. USM auf diese Ebene anwenden ( je nach Motiv unterschiedliche Werte. 150 % ist ein guter Richtwert mit den anderen muss man experimentieren)
- Durch die Deckkraft der "USM"-Ebene kann die Schärfe dann jederzeit angepasst werden.
Diese Methode ist natürlich nur dann geeignet, wenn man einen so "unwichtigen" Hintergrund hat und kein besonders Bokeh erhalten will.
Es gibt z.B, noch die Möglichkeit über "LAB-Farben" zu entrauschen, was auch recht gut funktioniert ( vor allem, wenn man das ganze Bild entrauschen muss ) . Man kann aber auch unwichtige Bereiche ( mit viel Rauschen ) des Bildes gezielt unterbelichten ( siehe letztes Bild mit dem Vogel, dort habe ich das unter anderem angewendet ), auch dann verringert sich das sichtbare Rauschen und man erreicht als netten Nebeneffekt eine bessere Freistellung.
Alle Methoden lassen sich dank Ebenenmasken noch beliebig mischen und in ihrer Wirksamkeit fast stufenlos einstellen. Aber wenn ich das alles erkläre wird das hier ein kleiner Roman

Einen goldenen Weg gibt es hier auch nicht. Z.B kann es auch erforderlich sein, die Augen eines aufgenommenen Tieres ( oder Menschen, da aber sehr selten, weil das Auge eines Menschen im Bild in aller Regel nur eine sehr kleine Fläche einnimmt) auch zu entrauschen, besonders bei ISO 3200 muss man sich auch um recht kleine einfarbige Flächen kümmern.
Das alles ist zwar recht aufwendig, dafür sieht das Ergebniss aber immer noch besser aus, wie mit den meisten Kompaktknipsen bei ISO 400. 100% sind dann aber, egal welche Technik verwendet wurde, nicht mehr zu empfehlen. Daher bleibt länger Belichten und eine niedrige ISO verwenden, sowie ein Stativ einzusetzen immer DIE beste Lösung wenn das den möglich ist.
was hast du mit dem letzten gemacht?
Schwierig. da war ich eine ganze Weile beschäftigt und habe viel rumexperimentiert an diesem Bild, perfekt ist es leider nicht. Ich schaue mal bei Gelegenheit nach, ob ich .psd Datei behalten habe. Zum Entrauschen und Schärfen kann ich aber jetzt schon was sagen:
Hintergrund in AdobeCameraRaw mit Anpassungspinsel unterbelichtet. Mann kann mehrere "Ebenen" Anpassungen mit diesem Werkzeug übereinander und/oder nebeneinander legen, so kann man recht feine Übergänge hinbekommen.
Anschließend kam wieder der Gauss'sche Weichzeichner zum Einsatz. wenn du genau hinschaust, kannst du sehen, das ich da nicht ganz sauber gearbeitet habe, wenn du den unteren Bildrand anschaust, siehst du, dass die Ebenen ab der das Bild unscharf wird parallel zur unteren Bildkante verläuft. Wenn du hingegen den Vogel anschaust, siehst du das die Schärfeebene leicht "diagonal" durch den Vogel verläuft. Außerdem ist direkt unter dem Vogel etwas mehr "Tiefe" scharf, wie links und rechts davon. Aber das sind Kleinigkeiten ( hat ja bisher keiner gemerkt

). Da ich meine Bilder nicht verkaufen muss, kann ich die Bildbearbeitung schneller durchführen. Wenn ich so ein Bild als Poster haben möchte ist der Zeitaufwand, weil dann alles passen muss natürlich ein ganz anderer

.
Der Schärfe habe ich natürlich künstlich nachgeholfen:
(Ausgangsbasis 1 Ebene mit entrauschtem Bild )
- Ebene dupliziert --> Modus in "LAB-Farben" geändert
- unten rechts auf "Kanäle", dann den "ich sag mal Konturenkanal" ( die beiden letzten Kanäle sind für die Farben verantwortlich. In diesem Fall brauchst du diese Kanäle nicht weiter beachten) ausgewählt. Die anderen Kanäle werden unsichtbar gemacht. USM auf den Konturenkanal ( ordentlich draufhauen 150 % könnens schon sein, andere Einstellungen je nach Motivbeschaffenheit und gewünschter Bildwirkung --> genaue Wirkung wird nachher über die Deckkraft der Ebene gesteuert ).
- den "Modus" zurück in "(s)RGB" umwandeln
- Die jetzt geschärfte Ebenenkopie umstellen von "normal" auf Luminanz und durch die Deckkraft die Stärke des Effekts einstellen.
Auch hier gibt es wieder x Möglichkeiten vorzugehen. Das wieder mal nur ein Weg. Es gibt bestimmt noch effektivere Möglichkeiten. Manche nutzen auch den Hochpass zum Schärfen. Entrauschen könnte man auch erst in den "Lab-farben" und dann primär auf den "Farbkanälen" usw. Auch hier könnte man wieder selektiv arbeiten oder mit Ebenenmasken oder....
ich höre ja schon auf, ist eh OT. Was ich damit eigentlich sagen will: es gibt x Wege, das war nur meiner. Und da ich mich noch nicht so lange mit PS beschäftige muss ich da sowieso noch viel lernen.
Mfg und sry für OT