Serdar on Tour

[OutdoorPhotography-Serdar]

So jetzt nutze ich einfach mal die Gelegenheit und zeige zwei Fotos, eins das meiner Meinung nach nicht funktioniert und eins das mir sehr gut gefällt und naja "funktioniert"

Die Gründe warum ich denke dass das eine funzt und das andere nicht schreibe ich mal unter die Foddos mal schauen was ihr dazu meint.

Numero uno | nix gut:



Erster Tag, Tag der Anreise 8 Stunden im Auto, ich wußte nicht mal mehr wie ich das Live Histogramm an meiner Kamera anschalten kann. Fotohunger Froh die Seeluft zu atmen und froh endlich angekommen zu sein.

Losgewackelt und dann diesen Spot gesehen.
Eine Art Tidenbecken mit Rückhaltebecken und kleiner Betonplatte vor dem ablaufenden Wasser im Hintergrund die Stadt im Vordergrund dieser Bonsai "Wasserfall".
Ich dachte das muss gehen wenn ich das Teil ins Bild einbaue.
Also über die Felsen gekraxelt bis zu den Knien im Wasser Stativ Bodennah aufgebaut.
Links den Fall genommen die Stadt und Rechts die Spiegelung des Sonnenuntergangs.

Trotz des Falls funktioniert das Foto aber nicht. Weil es insgesamt viel zu Linkslastig ist.
Linkslastig bedeutet für mich dass rein visuell zuviel im linken und viel zuwenig im Rechten Bereicht passiert. Der Fall wird so gewichtig dass er alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und zum reinen EFFEKT verkommt.

Es sieht zu gewollt aus.
Das Bild kann sich nicht entfalten man bleibt immer irgendwie links hängen.
Die Linienverläufe sind chaotisch und haben wenig bis keine Ordnung.

Deshalb ist das Foto nix.

Numero Due | Very lecker:



Nachdem ich das erste Foto im "Sack" hatte war ich noch sehr selbszufrieden und dachte hey datt passt. Eingepackt und Rückwanderung angetreten. Kamera zu diesem Zeitpunkt schon im Rucksack.
Mucke um die Ohren, lächeln auf meinem Gesicht einem Liebespaar noch ein lächeln geschenkt und mit offenen Augen entlang des Rückhaltebeckens geschlendert.
War schon sehr dunkel zu diesem Zeitpunkt. Ich habe dann einen vorgelagerten mit Algen bewachsenen Felsen gesehen.

Ausgepackt.
Ich lege bei meinen Fotos enormen Wert auf eine gute saubere Linienführung.
Das grüne Moos über dem algenbewachsenen Felsen hat mich geradezu angeschrien es aufs Foto zu nehmen.

Glück waren die Algenteppiche im Wasser so als Mittelgrund, wie Trittsteine ins Foto.
Das dezente Gelb links in der Stadt.
Die 1:1 Spiegelung zwischen Himmel und Erde Rechts die Spiegelung des Restlichts......

Als absolutes Geschenk wenn man genau hinsieht der leichte goldgelbe Schimmer auf den grünen "Moos" links auf den Steinen.
Das ist ein Geschenk weil man es mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Das kam dann erst zuhause.

Glück muss man eben haben.....

LG

 

[waveland]

Hallo Serdar,

Ehrlich gesagt gefällt mir das erste Foto sehr gut und besser als das zweite. Das zweite ist natürlich auch nicht schlecht, aber da passt meiner Meinung nach fast der Kommentar vom anderen Bild, dass es etwas zu gewollt oder erzwungen wirkt, den bemoosten Felsen zusammen mit der Stadt auf ein Bild zu bannen. Das erste Bild finde ich von der Komposition her sehr ansprechend, es müssen ja nicht immer beide Bildhälfte gleich gewichtet sein. Links ist eher Bebauung und viel los, während rechts das Bild ruhig und natürlich in den Ozean ausläuft.

Ich persönlich bin auch eher ein Fan von Querformat bei Landschaftsfotos, besonders auch im UWW-Bereich. Das zweite Foto hat zwar "Tiefe", aber mir fehlt ein wenig die "Weite".

 

[OutdoorPhotography-Serdar]

Krass wie die Wahrnehmung abweichen kann......
Bin mal gespannt was die anderen sagen..

Danke Waveland

 

[Roccii]

Saint Malo ist geil.
Ich persönlich bevorzuge das erste Bild weil da Action drin ist im Vordergrund durch das schnell fließende Wasser. Da gibts viel zu entdecken im Bild was es noch interessanter macht.

 

[krotomode]

Irgendwie ist das Zweite Foto "klassicher", puristischer und zeitloser.
Ruhiger in meinen Augen, damit nicht zwangsläufig besser als das Erste.
Ich weiss, klug*******en kann der, der nicht on Location war sehr leicht.
Ich denke Nummer eins hätte weniger von der Problematik gehabt, die Du siehst Serdar, wenn den kleine Wasserfall ein wenig mehr links begonnen hätte und noch mehr von der Story erzählt, dafür hätte ich rechts weniger ins Bild gepackt.
Weiss nicht, einen halben Meter mehr links. Kenne aber die Gegenbeheiten nicht.
Du hast Recht, der Blick wandert immer wieder zurück zu den Fall.
Das es nicht funktioniert sehe ich nicht so.
Krass, war die Brandung so stark, dass es bis dort hoch gegangen ist?

 

[OutdoorPhotography-Serdar]

Krass, war die Brandung so stark, dass es bis dort hoch gegangen ist?

Danke Raik,

Die Bretagne hat nach Kanada wohl den höchsten Tidenhub weltweit, bis zu 12m in der Bucht von Saint Malo.
Das sind Höhenmeter wohlgemerkt.

Das geht unter Umständen je nach Mondstand und anderem Gedöns dann bis an die Mauer im Hintergrund

Noch mehr links ging leider nicht mehr weil da die Betonplatte war.

 

[Finivain]

Ich finde auch das erste besser

Die Position ist zwar nicht richtig gut, aber es ist einfach Action drin. Der Felsen im VG vom zweiten finde ich fast etwas langweilig. Auch wenn er schön bewachsen ist.

Mal ohne die Möglichkeiten vor Ort zu kennen:
Beim ersten würde ich mir eine Position weiter links oberhalb von dem Vorsprung der links noch so grad zu sehen ist. Dann die Ausrichtung etwas mehr nach rechts, so das das ablaufende Wasser mehr in die Mitte bzw nach rechts läuft.

Edit: ah zu spät gelesen.. ging net mehr nach links

 

[dmachaon]

mir sagt das 1. auch deutlich weniger zu, wenngleich ich die "linkslastigkeit" nicht nachvollziehen kann. genauso könnte man argumentieren, im 2. bestünden 50% aus ödem himmel? und alles wird bodenlastig. es gefällt mir weniger, was aber vor allem daran liegt, dass die betonwand schon auf den ersten blick einfach ultrahässlich ist.

however, den bildaufbau des 2. kann ich gut nachvollziehen, ist auch mein favorit, danke für die erklärungen.

 

[CrazyHorse]

Mir sagt das zweite Bild mehr zu, weil es ruhiger auf mich wirkt.

Gruß Matthias

 

[krotomode]

Danke Raik,

Die Bretagne hat nach Kanada wohl den höchsten Tidenhub weltweit, bis zu 12m in der Bucht von Saint Malo.
Das sind Höhenmeter wohlgemerkt.

Das geht unter Umständen je nach Mondstand und anderem Gedöns dann bis an die Mauer im Hintergrund

Ähm, ich habe eben mal interessehalber nach Kalabrien geschaut, wo ich im September eine Woche fotten werde.
Da ist der Tidenhub 50cm

 

[Lichtjägerin]

Hi Serdar,

mir gefällt auch das erste besser - das zweite wirkt auf mich irgendwie platter, während das erste mich is Bild reinzieht. Acuh kann ich den Algentepichen keine Linienführung abgewinnen. Ich stimm den anderen zu, dass weiter links natürlich perfekt wäre, aber es ist eben Outdoor und nicht Studio ;-)

Aber schon krass, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Jedenfalls ist mir gerade die Kinnlade auf die Tastatur geklappt, als ich zu dem Kommentar "funzt net" das erste Foto gesehen hab ;-)

 

[OutdoorPhotography-Serdar]

WOW

Ich bin echt Baff das soviele das erste Foto besser finden für mich war es wie gesagt naja nicht gut.
Hätte es eher nicht gezeigt.

Wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist.

@Drmacheon

Grundsätzlich hast du Recht mit dem Himmel im Hochformat aber ich sehe das so als Auslaufen aus dem Foto weil im Himmel erwartet man oder ich nicht soviel wohingegen bei einem Quer ich Rechts schon irgend eine gute Story erwarten würde.

@Raik
Das Mittelmeer ist Japan und der Atlantik ist Godzilla Baby !
Kalabria Rulez anyway

@all
Danke

 

[OutdoorPhotography-Serdar]

Pointe de Toulinguet

Liegt in der Nähe von Camaret Sur Mer, schwierig zu fotten man muss bis zum Ende der Mauer der alten Festung laufen dann ein wenig kraxeln und kann dann relativ statisch das Teil fotografieren.

Leider ist es wirklich weit weg. Telebrennweiten bis 200mm rendern den Leuchtturm dann recht schön.
Unten knallt der Atlantik oben schreien die Möwen und man ist mittendrin und 40cm vor einem gehts 100m steil runter.

Ich hatte was zu trinken dabei und ein Baguette mit Steak Hachez Tomaten und Gurken und Musik und Zeit ohne Ende.

Der zweite Leuchttum im Hintergrund muss Le Petit Minou oder Saint Mathieu sein.

Nach unten hätte ich mir bei diesem Foto mehr gewünscht als den Felsen. Ging aber nicht weil mir hier bei diesem Foto die beiden "Sterne" wichtig waren.

Ich habe auch eins bei 50mm gemacht das hänge ich auch mal hier rein.

200mm


50mm


Geht beides recht gut wie ich finde.

 

[realsub]

das 50er gefaellt mir besser, da auf dem 200er die lichter zu sehr strahlen.

zudem ist es etwas zu dunkel, das 200er. meinst du nicht?

 

[OutdoorPhotography-Serdar]

das 50er gefaellt mir besser, da auf dem 200er die lichter zu sehr strahlen.

zudem ist es etwas zu dunkel, das 200er. meinst du nicht?

Das mit dem Licht ist ja genau das was mich antörnt bei dem Foto. Der motivische Schwerpunkt liegt auf dem einen Leuchtturm als solchen und den beiden Lichtdömen.

Zu dunkel wäre es wenn viel Schwarz im Bild wäre, ist es aber nicht alles ist durchgezeichnet wenngleich dunkel und auch kontrastreicher oder Steiler als das erste Foto was zwei Stunden vor dem 200er entstanden ist.

Wenn dein Monitor viele zeichnungsfreie Stellen hat solltest du nochmal nachregeln.
Aber im Grunde ist das alles ja Geschmackssache.....

 

[Andre Abtmeyer]

Man, legst Du mal wieder ein Temp zu... Ruhig, Brauner, ruhig...

Ich schreib also erst mal was zu den Bildern aus #41.

Bei dem ersten Bild stört mich eigentlich eher der Beschnitt. Ich finde, mit einem "flacheren" Beschnitt (z.B. 16:9), wo Du oben was am Himmel wegnimmst, Wird die Linienführung deutlicher. Denn Du kommst ja von dem Wasserfall über die Stadt und den Steinen schön nach rechts, wo man dann die Spiegelung auf dem Wasser hat. Die große leere Fläche durch den fast mittigen Horizont lenkt mich da irgendwie viel mehr ab.

Das zweite Bild ist wiederum herrlich ruhig. Die Spiegelung ist klasse, der Stein im Vordergrund mit dem Grünzeugs drauf ein toller "Opener".
Kennst Du das, wenn kleine Kinder Dir vor die Füße laufen, stehen bleiben und dann langsam der Blick von Deinen Schuhen mit großen Augen nach oben wandert?
So ähnlich wirkt das Bild auf mich...

 

[Jan M.]

Cool, die Bretagne - war auch mein erster richtiger Fotourlaub vor ein paar Jahren.

Ich finde hier im Thread sind wieder ein paar echt schöne Aufnahmen. Gerade die, welche nicht zu viel Vordergrund haben, finde ich meist gelungen.

Bin gespannt, welche Lokations noch kommen. In der Bretagne gibts ja genug zu sehen und zu fotografieren.

 

[onkeleddie]

Der hintere ist Saint Mathieu. Wenn Du bis zum Ende der Mauer der alten Festung läufts und dann ein wenig kraxelst bist Du im militärischen Sperrgebiet

Übrigens, der geht erst um 22:00 Uhr an. Vor einer Woche stand ich auch noch da, aber am Strand dahinter.

 

[uwafot]

...du sauhund hast nen T5 ?!
Neid !

Naja, den T4 hatte ich 13 Jahre und wenn Du da noch 5-stellige Gebrauchtpreise dafür bekommst kann man ein upgrade schon mal machen. So ist's halt ein aktueller T5.2 Cali-Beach geworden.
Bin seit der Studentenzeit "Busfahrer" , damals noch als RoBuKo verschrien (der war tierisch praktisch nach der Disco ), war sogar mit dem T3 damals schon von D aus in der Sahara.

Sedar es ist ein Augenschmaus deine Bilder zu betrachten, habe den Faden abonniert, ebenso den bzw. die von Abtmeyer + uwafoto.
An dieser Stelle Danke für die sehenswerten Aufnahmen an euch drei, die auch zu eigenen Bildern inspirieren.

Ohhh, danke fürs Lob im fremden Strang.

Und jetzt zurück zu den Bildern:
Also 33 ist der absolute Hit, wobei ich da noch eines erwarte das in fb schon zu sehen ist. Dafür müsste Serdar eigentlich im Atlantik versenkt werden.
Alleine das Licht ist zum hineinlegen. Die von unten beschienene Brücke und die Farben im Bild beamen mich weg.

In 41 liegt mir auch das erste mehr als das zweite. Im ersten ist mehr los, Bewegung versus Ruhe in den Bildhälften. Nur die im Verhältnis große, braune eintönige Ufermauer disharmoniert. Ich weiß was Du meinst mit funktioniert nicht, ich fand auch erst nach längerer Betrachtung ins Bild und mein Kopf übersetzte es erst spät in ein funktionierendes. Aber jetzt ist es klar der Favorit ggü. dem zweiten. Das ist mir zu ruhig, zu klassisch. Die Lichter in Bildmitte von Stadt und Himmel ziehen das Auge zu sehr an, ich registriere kaum die schönen Steine mit den Algen und dem goldenen Schimmer, zu sehr unten am Bildrand. Von da her funktioniert bei mir das zweite nicht.

In 53 liegt mir als alter Landschaftsteleablichter das erste mehr. das zweite Leuchtfeuer schafft Tiefe trotz der Televerdichtung. Evtl. einen Schritt weiter links um das rote Licht am Felsen zu eliminieren und den hinteren Leuchtturm eien Tick mehr Luft zum Felsen im VG zu geben. Ist aber in Unkenntnis der Gegebenheiten vor Ort wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Beim 50mm ist mir der Leuchtturm zu abgedrängt am Rand.

Schade dass Deryk hier mit dem Forum abgeschlossen hat, aber lassen wir alte Stories ruhen.

 

[CrazyHorse]

Beim 50mm ist mir der Leuchtturm zu abgedrängt am Rand.

Geht mir auch so. Mir ist der Leuchtturm auch zu nah am Rand. Ansonsten gefallen mir beide von der Lichtstimmung her sehr gut.

Bretagne wäre für mich sicher auch mal interessant. Ich war vor Ewigkeiten mal dort, mit meinen Eltern, aber damals in den 80ern hatte ich noch nicht fotografiert... müsste ich evtl. mal nachholen... Danke für die Werbung und Inspiration!

Gruß Matthias