Hallo,
bevor ich meine eigentliche Frage stelle: Ist Schärfentiefe und Freistellen dasselbe?
Welche Zusammenhänge muss ich beim Erzeugen eines unscharfen Hintergrundes beachten?
Nein. Aber beide haben beim Fotografieren aber einen direkten Zusammenhang.
Ich versuche mal geordnet zusammenzufassen, auch wenn alles in Teilen hier schon genannt wurde.
Freistellung bedeutet in der Fotografie ... die Befreiung eines Motivs von einem
störenden Hintergrund ... (Wikipedia)
Die
Schärfentiefe ist ein Maß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs im Objektraum eines abbildenden optischen Systems... (Wikipedia)
Eine Freistellung beim Fotografieren (optische Freistellung) benötigt eine geringe Schärfentiefe!
Deutlicher: je weniger Schärfentiefe vorhanden ist, umso freigestellter ist das fokkusierte Objekt.
Direkt voneinander abhängig also!
Um also optisch Freiszustellen brauchst Du eine
möglichst geringe Schärfentiefe. Die Schärfentiefe wird
verringert durch:
- offenere Blende des Objektivs
- längere Brennweite
- größerer Sensor/Film
- geringerem Abstand zum Objekt
- größeren Abstand von Objekt zu Hintergrund
In der Praxis heißt das, eine geringere Blende lässt durch eine höhere Brennweite ausgleichen. Ein kleinerer Sensor wirkt einer offenen Blende entgegen. (Kompaktkameras) Eine große Sensorfläche wiegt fehlende Brennweite oder Offenblende auf usw ....
Beispiel: Ein Objektiv mit f4 am Vollformatsensor(KB) kann bei gleicher Brennweite genauso viel Freistellen wie ein f2.8 Objektiv am Crop-Sensor(APS-C). Oder auch: ein Teleobjektiv kann bei langer Brennweite trotz geringer Blende (f5.6 z.B.) ebenso viel Freistellen wie ein lichtstarkes Standardzoom mit f2.8 bei geringerer Brennweite. Wunderbar visualisieren kann man das hier:
http://www.flashlens.de/schaerferechner/dofcalc.html
Es wirken also immer 4 Faktoren (Blende, Brennweite, Sensorgröße, Abstand) auf das Ausmaß der Schärfentiefe und damit auch das Ausmaß der Freistellung ein.
Faktoren nach Einfachheit/Aufwand/Kosten:
- Abstand
- Brennweite
- Blende
- Sensorgröße
Und da man nicht ständig alles heranzoomen kann (fotografisch sehr öde) empfiehlt es sich an der Stellschraube Blende & Abstand zu drehen, sowie nicht zu kleine Sensoren zu nutzen.
Ausserdem, wie von anderen hier erwähnt: wenn die Freistellung des Objektes von einem störenden Hintergrund so nicht gelingt, dann kann man auch einen
nicht störenden (künstl. o. nat.) Hintergrund wählen. (Wand, Nebel, Vorhang ect.)
Gruß,
Prometheus