Nachdem es bei mir nun auch schon etwas länger her ist, will ich mich hier auch mal "verewigen".
1. Stativ: Cullmann Pronto Irgendwas, 1m Teleskopbeinchen, für meine Canon Powershot mit wenigen hundert Gramm genau richtig für den Einstieg. Mit dem Ding hab ich gelernt, daß 1 Meter eine völlig bekloppte Höhe ist, denn oftmals sind Geländer genau 1 Meter hoch. Mit dem Stativ kommt man dann nicht drüber, hat es also nicht komplett ausgefahren und hat unten durch fotografiert. Dann brauch ich aber keinen Meter, sondern würde stabilere 75cm bevorzugen. Außerdem war da so ein Klapp(für die 90°)-All-In-Eins-"2WegeNeiger" drauf, was nach kurzer Zeit einen Schlag hatte und nicht mehr ganz nach unten ging, und ich fortan wieder schiefe Bilder machte (weswegen ich auch ein Stativ kaufte, denn ich hatte da immer ein Talent für...), es sei denn ich hab 1 Bein etwas mehr ausgefahren als die anderen, damit es wieder ausnivelliert wurde.
Das war alles so 2010-2011 herum, vorher habe ich nicht wirklich ein Stativ genutzt, mal abgesehen von der selbstgebastelten Barndoor für "Astrofotografie" Ende der 90er.
Dann kam sowieso meine DSLR-Zeit, und ich brauchte was neues, also hab ich
diesen Thread damals eröffnet. Dort wurde mir bestens geholfen, ich bin allen immer noch dankbar dafür. Wer sich nicht durchklicken will, es ist das "große" 2er Traveller-Gitzo GK2580TQR geworden. Ich bin auch bei L-Winkel RRS geblieben, zuerst war es ja noch meine 60D, später meine 5D3.
Ich hatte dann in dem Thread noch 2x nachgelegt:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=10035818&postcount=14
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=11686932&postcount=17
Und dann setze ich mal fort. Ist übrigens lustig, die alten Posts zu lesen.

Ich bin wirklich seit 1 Jahr bei Tilt/Shift gelandet, hab es aber weiterhin mit dem Kugelkopf gemacht, da er eigentlich super hält und halt nicht so ausladend ist, wie manche andere. Wenn die Beine nicht zusammenklappbar sind, wird es als Reisestativ einfach zu wuchtig, es soll (und ist!) klein. Ansonsten hab ich den Haken längst abgebaut (wiegt 60g, brauch ich auch nicht) und die Standard-Gummifüße gegen Systematic-Spikesgummifüße und RockClaws im Wechsel ausgetauscht habe, je nach Gebiet.
Seit einer Weile hat mich die Astrofotografie wieder angelacht, und da ich selbst bei UWW-Brennweiten bei ISO3200 oder so nur auf spärliche Belichtungszeiten von 20sek komme, um Pixel und keine Linien abzubilden, hab ich mich mit dem Thema Nachführung beschäftigt, und bin schlußendlich bei der Astrotrac TT320X-AG gelandet, die mir leicht aber genau genug einzustellen erschien..
Das ganze dann also auf dem Traveller mit Original-Kuko mit Sunwayplatte, darauf wiederum auf dem sich drehenden Teller mein kleiner G1177-KuKo, und darauf dann die Kamera. Hat wunderbar gehalten, war auch stabil, aber nur doof einzustellen. Wenn man den KuKo löste, um mittels Polsucher wieder auf den Polarstern zu zielen (der Polsucher ist natürlich ein einfaches "Fernrohr", welches natürlich keine Umkehrprismen hat, man also entgegengesetzt arbeiten muß, ist klar), klappte der Astrotrac-Arm gleich wieder zu weit weg, und es wurde zum Geduldspiel, nun wirklich mittig zu sein. Das ganze würde mit einem 3-Wege-Neiger auch gut gehen - da bin ich mir sicher - aber nicht auf einem Reisestativ...
(Wer sich nicht vorstellen kann, wie eine Nachführung ausgerichtet werden muß: grob gesagt muß das Stativ nach Norden ausgerichtet werden und einen Winkel wie der Breitengrad als Höhe zwischen Stativkopf und Nachführeinrichtung. Der Polsucher zeigt dann genau auf den Polarstern (bzw den richtigen Punkt daneben, es ist nicht genau der Stern). Um diesen Punkt rotiert die Erde, und man kann mit einem einzigen Motor diese Drehung rückwärts nachführen und kann so Minutenlang belichten und die Sterne bleiben Punktförmig.)
Da meine Ausrüstung immer größer wurde, und ich auch ab und zu Panoramen mache mit dem 70-200 2.8, was nun auch kein Leichtgewicht ist, trotz Stativschelle), wollte ich dennoch etwas größeres. Es soll mein Reisestativ nicht ersetzen, was mir gute Dienste geleistet hat (Signatur) und weiterhin auch wird (!), aber ergänzen, wenn man mal größer unterwegs ist. Hier in Berlin muß es nicht das kleinste sein, und ob ich für den Tagesausflug nun 2kg oder 3kg herumschleppe, ... nun, wie groß soll es denn werden?
Da ich gut gefahren bin, _nicht_ das 1er Traveller zu kaufen, wie ich ursprünglich wollte, sollte es auch jetzt wieder etwas größer werden. Ich bin im Nachhinein immer gut gefahren, eine Nummer größer zu kaufen, die Anwendung kam dann schon hinterher. Wer weiß, welche Urlaubsbilder mit dem 1er verwackelt wären, manchmal war es auf Bergen/Aussichtspunkten schon ziemlich zugig... und wenn man sich dann nur ärgert ("hättest du mal...").... Auch bei anderen Anschaffungen hat sich das gut bewahrheitet, lieber etwas länger sparen, und dann richtig.
Da ich die Mittelsäule so gut wie nie gebraucht habe, und wenn dann nur um von den 135cm auf 145 oder so zu kommen, weil gerade irgendwas im Weg hang, war für mich die Systemativ-Reihe natürlich das Ziel. Ich hab mir auch nochmal andere Stative angesehen, natürlich, aber irgendwie war das alles nichts im Vergleich zum bestehenden Traveller. Und es sollte ja besser werden, nicht nur größer/schwerer und gleich schlecht.

Im Endeffekt ist es _nicht_ das hier oft gelobte 3542LS geworden, sondern das 4542LS. Ja es ist schwerer und 5cm im Packmaß größer, aber dann auch 10cm höher (156 statt 146, dazu komm ich gleich noch). Wenn das Packmaß entscheidend ist, kann ich auch hier wieder das Traveller nehmen. Andererseits wollte ich trotzdem nicht die 70cm+ Varianten (also 3 Segmente, oder XLS mit 2m). Darauf kommt bisher der GH2780, wieder mit Sunwayplatte, wie seit Jahren schon auf dem Traveller-KuKo. Ich brauche ArcaSwiss, wegen L-Winkel, Panoramaschienen, ... Für den AstroTrac-"Hebel" ist Friktion einfach Gold wert, das stellt man entsprechend ein, der Hebel fällt nicht "herunter" und man kann sanft ausrichten.
Schlußendlich war es wohl kürzlich ein Preis-Versehen eines Händlers, die den letzten Ausschlag gegeben hatte, und ich bin so zumind. günstig (wie das 3542) an die größere 4er Variante rangekommen. Eine 5er Variante hab ich von Anfang an ausgeschlossen, weil dann nochmal schwerer.
Das zusammen mit der Kamera ist dann leicht Überkopf für mich, aber letztens habe ich das auch wieder ausnutzen können, als es um den
Specht hier ging. Das nach oben gerichtete Tele führte wieder dazu, daß ich im Stehen _genau_ durch den Sucher gucken konnte.
Auch mit der Astrotrac zusammen ist das mit dem Polsucher nicht mehr im Bücken zu erledigen, sondern auch ganz entspannt (und damit genauer).
Aber vielleicht ist es hier noch nicht zu Ende, denn ich renne seit Wochen auch sabbernd an Getriebe-3-Wege-Neigern herum. Manfrotto und ich werden nie Freunde (AS, und ich will keine Bastellösungen), also wird es da auch nie ein 410er, den ich auch mal ausprobiert habe. ArcaSwissD4 ist ne tolle Sache auf dem Papier, aber sauteuer und vielleicht will man das vorher auch mal ausprobieren... Die China-Pendants von Sunwayfoto (ich lese viele Threads ja, ich muß ja nicht kommentieren!) haben bisher nicht so überzeugt. Aber wenn ich mir jetzt nochmal die obigen Nach-Posts ansehe, werde ich da wahrscheinlich doch noch landen.
Was ich auch wieder nicht geplant habe, aber jetzt einfach mal gemacht habe, nachdem ich mir die Beine meiner beiden Stative so angesehen habe.... ich hab beide Stative zusammengebaut. Klingt jetzt blöd, aber die unteren 3 Segmente meines Travellers (ist dann die Dicke der Serie 1) haben ja die selbe Dicke wie das unterste Segment meines 4er Systematic, also hab ich das unterste Segment samt Füße komplett rausgeschraubt und die 3 Segmente des Travellers rein - voilá ich hab nun auch wahlweise ein 45
62XLS, was wiederum 2 Meter Stativplattenhöhe ist + KuKo + Kamera... hmmm

Ja, es sind natürlich viele Segmente (die unteren natürlich kürzer), aber es ist noch ganz stabil. Insgesamt wiegt das dann 2614g und ist auch 72cm im Packmaß, statt vorher 2319g/61cm.
Wenn ich also mal ganz hoch hinaus will, geht auch das. Das wiederum bringt mich auf die Idee, vielleicht _dann_ auch noch eine kurze Mittelsäule aufzubauen. Die ganz großen Säulen (wie die Teleskopvariante GS5511XLS) sind leider der 5er Serie vorbehalten, weil die den dicken Teller brauchen, also wäre maximal GS3512S mit 31cm zusätzlicher Höhe drin. Nicht so wirklich viel mehr. Wenn man stabil irgendwie für 3 Fotos auf 3m Höhe kommen könnte, hätte das vielleicht auch mal was für ein paar Aufnahmen in Berlin. (in Ampelhöhe dann

). Aber das wär nur ein Geikel, sonst hätte ich ja auf ein 5562GTS setzen können.

Diese Zusammenbaumöglichkeit beider Stative ist der tollen Modularität "geschuldet", was mich wiederrum dazu bestärkt, kein "besseres" Mountaineer oder ein vielleicht bald kommendes 3543LS mit dem neuen (Mountaineer)Carbon zu kaufen, weil das wieder andere Rohrmaße/Abstände hat. Ob das mit den China-Pendants Sirui und Feisol möglich wäre, keine Ahnung, aber vielleicht auch das, denn deren Verschlüsse sind ja ähnlich dem G-Lock-System mit diesen 2 Plastikteilchen am Rohrende für die Verdrehsicherung.
Mal sehen, wie es weitergeht.
Zusammenfassung also nun:
Einbein GM2561T, selten benutzt, G1177-KuKo.
Traveller GK2580TQR mit Sunwayplatte DDC-G1
GT4542LS mit GH2780, auch wieder mit Sunwayplatte
AstroTrac