Es wäre m.E. schwachsinnig 12 Blenden in ein JPEG zu quetschen, weil es nur S*****e aussehen kann.
JPEG ist ein Dateiformat und kann überhaupt keine "Dynamik" oder Blenden speichern, sondern nur eine Farbtiefe. Und natürlich kann man mehr als 12 Blenden Kontrastumfang in einem JPEG abspeichern. Ein ausbelichtetes oder gedrucktes Bild hat sogar noch weniger Dynamikumfang als die Darstellung am Monitor, trotzdem bewältigen Maler schon seit Jahrhunderten extreme Motivkontraste. Das Problem der Fotografie ist seit jeher a) ein begrenzter Kontrastumfang des Aufzeichnungsmediums und b) die Schwierigkeit, den aufgenommenen Kontrastumfang ins Ausgabemedium zu übertragen. Daran hat sich auch seit Erfindung der Digitalkamera nichts geändert. Allerdings verwechselt man seitdem ebenso gelegentlich wie häufig a) mit b).
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Oly auch dann bei der E-3 nur 9 Blenden ins JPEG packen würde, wenn ihr Sensor 12 Blendenstufen meistern könnte.
Um abschließend zu einem Konsens zu kommen: Ja, offensichtlich besteht die Einschränkung des aktuellen Pana-NMOS gegenüber den aktuellen CMOS anderer Hersteller nicht aus weing "Headroom", sondern aus generell (deutlich) weniger Eingangsdynamik. Okay so?
Frage: Was ist eigentlich Dynamik?
Die Erfahrung zeigt, dass bestenfalls jeder etwas anderes darunter versteht, und dass schlimmstenfalls keiner eine Ahnung hat, und das meistens beides zusammenkommt. Der Versuch, eine Definition zu finden, ist vor einiger Zeit in einem so
perfekten Chaos gescheitert, dass es nicht abwegig ist anzunehmen, der Allmächtige wollte dieses Forum strafen wie damals die Babylonier mit ihrem Turm.
Ein einzelner allein dürfte mit der Frage, was Dynamikumfang eigentlich ist, vermutlich überfordert sein. Wir bräuchten schon einen Ausschuss qualifizierter Fachleute, darunter Elektroniker, Ingenieure, Fotografen, Messtechniker und vielleicht auch Psychologen. Empfehlenswert wäre zu diesem Zweck die Beschaffung von Zwangsjacken aus reißfestem ballistischem Nylon in doppelter Zahl wie erforderlich... nur für alle Fälle...
So um Beitrag
#48 und
#49 in diesem Thread hier, "RAW Headroom..." hat es für mich sogar den Anschein gehabt, als zähle jetzt sogar das Meßsystem der Kamera, bzw. die Belichtungsautomatik zum Dynamikumfang. Das wäre dann nach Motivkontrast, Bildkontrast, Rauschen, Farbkontrast, Pixelgröße, Sensorgröße und Einzelpixelsignal eine weitere Problemkomponente.
Was den Dynamikumfang soweit er den fotografisch darstellbaren Kontrastumfang der E-3 betrifft, so ist er meinen Erfahrungen nach bezogen auf dieselbe Ausgabegröße des Bildes (ohne SAT) mit dem der E-1 identisch. Betrachtet man die Sache bei 100% am Monitor oder geht vom absoluten Dynamikumfang aus, dann dürfte die E-1 bei ISO 100/200 um 1-2 Blenden vorne liegen, bei höheren ISO-Werten sieht sie gegen die E-3 kein Land mehr.
Die beste Möglichkeit, den Dynamikumfang der Olys zu ruinieren, ist mit Abstand die Überbelichtung des Bildes. Dann folgt, in einigem Abstand, die Verwendung von ACR in Standardeinstellung als RAW-Konverter, kostet mindestens eine Blende in den Tiefen, bei vielen Motiven auch deutlich mehr. Gleich danach kommt die Belichtung nach Histogramm bei eingeschalteter Gradation-Auto-Schattenaufhellung, wenn man damit in alter Manier die Lichter schützen will (ist sowas wie Bremsen und Gasgeben zur selben Zeit). Wenn man aber erkennt, was dabei passiert, hat man gute Chancen, zu begreifen, dass man Spitzlichter auch mit 12 oder 16 Stufen Dynamikumfang nicht retten kann, und dass der Dynamikumfang in erster Linie durch die Belichtung gesteuert wird.