Hallöchen,
ja,ja, jetzt kämpfen sie wieder, die Wikinger ...
Aber:
Meiner Meinung nach ist bei modernen (= aktuellen) Kameras in Kombination mit korrektem Belichten (also nicht unnötiges Unterbelichten) und guter Entrauschungssoftware das reine Rauschen bis mindestens ISO 1000 gar nicht mehr das Problem.
Bei Kameras mit den angeblich zu kleinen Sensoren (FT) dann bei den teureren Modellen (z.B. E-3 ff.) immerhin schon bis 1600 und bei den neueren Technologien wie mFT (z.B. EP-1) auch bis 2000 ohne Probleme.
(das ist ja immerhin schon erstaunlich, liest man mal in älteren Threads nach, dass "Olympus immer ab ISO 400 unerträglich rauschen soll und sowieso nächsten Monat deshalb pleite ist ...").
Die Technik macht eben alle paar Monate sichtbare Fortschritte;
es gibt aber bei der Rausch-Sensibilität zugegebenermaßen auch individuelle Unterschiede (wenn ich weiß, wo ich hingucken muss - dem Durchschnitts-Betrachter fällt das aber bei "normalen" Formaten komischerweise überhaupt nicht auf - aber zugegeben: Wenn man, wie hier oft anzunehmen ist, Doppelseiten für Hochglanzmagazine produziert, kann es schon mal eng sein; aber zumindest ein Studifotograf sollte dann lieber gleich zur neuen Leica S2 greifen

).
Wohlgemerkt: Diese "Grenzwerte" gelten nicht für alle Modelle eines Herstellers (dafür gibt es ja schließlich Tests wie bei dpreview)!
Bei dem angefragten Vergleich Rauschen bei ISO 200/800 (FT/KB) sage ich aber mal ganz schnöselig: Das, finde ich, ist was für Fetischisten oder Rechenkünstler, aber nicht mehr für Praktiker. Über diese Bereiche muss man heute im DSLR-Sektor nur noch bei einigen Modellen einiger Hersteller ernstlich diskutieren (bei FT vielleicht noch bis zur E-500 und E-410?, das weiß ich aber jetzt gerade nicht so genau, aber schon bei der E-620 sehe ich da jetzt keinen Gesprächsbedarf mehr).
Grund für diese schöne Entwicklung: Diese modernen Sensoren haben gar kein (schwer kontrollierbares) Farbrauschen mehr. Punkt. Das Luminanzrauschen, das die Kameras dann dafür zeigen, ist heute gut beherrschbar.
Aber:
Das eigentliche Hauptproblem ist und bleibt zur Zeit der sogenannte Texturverlust, der bei hohen Einstellungen auftritt (und der auch bei den teuren Canon und Nikon-Modellen das Bild unbrauchbar macht, wenn man die vollmundig beworbenen Einstellungen, je nach Modell ab/über ISO 6400 nutzt, da dann z.T. wieder das oben genannte Chroma-Rauschen dazukommt = bunte Pixel).
So warten alle (!) Hersteller auf eine neue Sensorgeneration und reizen derweil die bisherigen mit mehr oder weniger sinnvollen Gimmicks aus, um dem Käufer noch Anreize zu bieten, bis es dann 2010/2011 mal soweit ist.
Aber was soll man klagen, es würde mir völlig reichen, bei einer Kamera mit einem guten Objektiv (Offenblende 2.8-4.0) im Telebereich bei der Theaterfotografie die ISO 3200 benutzen zu können.
Mehr als ISO 3200 braucht nämlich ein "normaler" Fotograf keineswegs und ich freue mich darauf, wenn auch Olympus, auf die hier so oft geschimpft wird, mit einer E-5/E4 im nächsten Jahr diese Grenze auch meistert
(ISO 6400 sind ja manchmal ganz schön, wenn man ohne Blitz in einer dunklen Ecke des British Natural Museums mit Stativ steht

oder bei Kellerbands, die sich keine richtige Beleuchtung leisten können).
Dann wird sich die Konkurrenz also demnächst etwas anderes einfallen lassen müssen, denn das weitere Drehen der Marketingschraube mit Empfindlichkeiten jenseits der "20.000 Meilen" wird immer unsinniger und damit lächerlicher.
Jetzt steht vielmehr das Thema Dynamik an, damit man eben korrekt belichten kann (um noch einmal auf das Thread-Thema Rauschen zu kommen) und nicht mit der EV-Korrektur nach unten gehen zu müssen, um die "Lichter zu schützen" (nachträgliches Hochziehen in der EBV verstärkt ja eben das Rauschen, das jede Kamera zeigt, unnötig und erzeugt immer wieder regelmäßig dieses Thread-Rauschen).
Aber wie gesagt: Dem "Ingeniör ist nix zu schwör"
viele Grüße
Michael Lindner