Bei Nikon konnte man es im letzten jahrzehnt gut beobachten. Erst kam das 28/1.8 AF-S. 2012. Wurde gerne gekauft - bezahlbares lichtstarkes Weitwinkel für Vollformat. Zwar nicht so scharf am Rand wie das Sigma 35/1.4 ART, aber kleiner, leichter, günstiger und eben in der Praxis oft gut genug.
Dann kam 2014 das 20/1.8 und das wurde sehr beliebt. Das war der Schritt von einer FB unter 50mm hin zu eher zwei, wenn man mehr als f/2.8 wollte. Das 20er mit seinen schönen Sonnensternen für die Landschaft und dann was dazu? Ein 28er? Nee, zu nah.
Ich weiss nicht wie das bei Canon etc war, aber Nikon hatte z.B. als AF kein 24er mit mehr als 2.8, das waren noch die AiS mit f/2.0. 20mm sowieso. 28mm gab es zumindest das extrem teure 1.4er. Und dann eben das AF-S 1.8. Und dann kamen die Alternativen mit 20 und 24mm und f/1.8.
Das 28er ist ein toller Kompromiss für nur eine Brennweite unter 50mm oder überhaupt nur eine fest verbaute (Leica Q,...).
Doch wenn sich plötzlich die Option auf tut, statt dessen ein 20/1.8 oder 24/1.8 zu kaufen, dann reden wir plötzlich von zwei FB unter 50mm und dann ist 28mm irgendwie nicht die passende Ergänzung, da passen 35mm besser zu. Das 28er passt dann wieder gut, wenn die zweite solche FB unter 20mm ist. 14 bis 18mm, das passt gut zu 28mm als nächstes.
Ich gehe schon davon aus, dass viele 20 + 35mm einem 28mm vorziehen würden. Wenn es diese Angebote nun gibt, dann werden sie eben auch gekauft.
Lichtstarke FB unter 20mm sind noch seltener. Klar, manuell wie das Laowa 15mm. Oder das sehr grosse Sigma 14/1.8 für die DSLR.
Mit AF und modern, handlich, da fallen mir aber auch nur grade die zwei 16/1.8 von Viltrox und Sony ein. Wenn es mal für die gängigen Systeme jeweils ein 16/1.8 oder 18/1.8 gibt, dann wird auch das lichtstarke 28mm wieder interessanter als Ergänzung.