Bin ich eigentlich der einzige der sich bei den
Preisvorstellungen für neue Canon Produkte verarscht vorkommt ?
...
Hällt man uns Fotografen im Canon Marketing nur noch für Deppen die man nach belieben abzocken kann ???
Noch vor ein paar Jahren war es doch so das bei eher Moderaten Preiserhöhungen die Technik auf den aktuellen Stand gebracht wurde.
Was is da neuerdings los ???
mfg christian
Hmmm. Deine Empörung kann ich nachvollziehen, teilen kann ich sie aber nicht.
Einiges ist ja bereits genannt worden, wie z.B. die Wechselkurse und Inflation, denen zufolge die 5DIII etwa ähnlich von der Yen-UVP ist, wie einst die 5DII und 5DI. Aber drehen wir das ganze mal weiter.
Klar, da war Fukushima, das hat Geld gekostet, dass erst mal wieder in die Kassen muss. Wenn ich mich nicht irre, hatte Canons Forschungsabteilung Schaden genommen. Damit aber nicht genug. Die Arbeiter von Canon verdienen - teils Tarifbedingt - mehr als früher. Ebenso die Arbeiter der Zuliefererfirmen. Diese Mehrkosten werden natürlich auf die Kunden abgewälzt. Macht jedes Unternehmen so. Einen VW Golf gibt es anno 2012 auch nicht für den Einführungspreis von Anno 2002, gell?
Zudem sind wir bei der Forschung an einem Punkt angelangt, an dem, so wie es aussieht, marginale technische Fortschritte nur mit einem immensen Einsatz finanzieller Mittel in die Forschung erzielt werden können. Daher müssen auch für ein wenig Mehr Leistung mehr Ressourcen aufgewandt werden, als noch Jahre zuvor. Dies ist nicht nur im Kamerasektor zu beobachten sondern beispielsweise im Flugzeugsektor, bei der Solartechnik und anderswo.
Die höheren Preise erklären sich für mich aus einer Kombination all dieser Faktoren und sind für mich daher auch kein Grund zum Aufschrei.
Zudem bin ich überzeugt, dass Canon, Nikon und Co. sich langsam darauf einstellen, im Profisektor langsamere Entwicklungszyklen ins Auge zu fassen, also nicht mehr alle drei Jahre sondern alle fünf oder zehn Jahre neue Modelle auf den Markt zu bringen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Zahl der verkauften Modelle sinken würde, die Kosten aber dennoch eingefahren werden müssen. Denn ich bin mir sicher, dass wir an einem Punkt abgelangt sind, wo technisch nicht mehr sehr viel Verbesserungspotenzial bei DSLRs vorhanden ist.
Im Consumermarkt kann man sicher mit kleinen technischen Gimmicks, wie Art-Filtern etc. die Kunden bei der Stange halten und neuere Modelle nachschieben. Dem Berufsfotografen ist dieser Gimmick-Kram aber egal - er setzt weiterhin auf sein robustes Arbeitstier. Kommen keine entscheidenden Neuerungen, die den Markt verändern, wir das bestehende Geraffel genutzt, bis es auseinanderfällt.
Sicher, dies alles ist nicht der Weisheit letzter Schluss, dürfe aber wohl nicht sooo weit von der Realität entfernt sein.