Jetzt mal zu einer recht einfachen Grundrelation:
Mein Einkommen ist - leider

- begrenzt. Aus ihm muss ich den laufenden Konsum einer fünfköpfigen Familie, das Dach über dem Kopf, Abgaben, Gebühren sowie Ausbildung der Kinder und Vorsorge leisten. Alle diese Posten sind im Preis gestiegen, in den vergangenen 10 Jahren deutlich spürbar. Das Einkommen hat damit eindeutig nicht Schritt gehalten. Diese Entwicklung war gewünscht und wurde vor ca. 3 Jahren auch lobend von der Wirtschaftspresse erwähnt - denn so wurde Deutschland wieder wettbewerbsfähig
Leider eben nur ich nicht. Wie sich im weiteren Lauf gezeigt hat, wurden durch die einseitige Ausrichtung unseres Wirtschaftssystems auf Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste, vor allem die Gr0ßaktionäre - wie Det richtig bemerkt - wettbewerbsfähig.
Es ist nachvollziehbar, dass ich zunehmend als Käufer von Uhren, Kameras u.dgl. , deren Preise um ca. 30% innert eines Jahres steigen, aufgrund des limitierten und in der Tendenz, zumindest aber in der Relation fallenden Gehalts ausfalle.
Das weiss auch der Hoya Konzern. Wenn er dennoch diese Strategie anwendet, so aus dem Grunde, weil er allen Anlass zur Annahme hat, dass
entweder
den vielen Konsumenten (so bezeichne ich mich jetzt mal), deren Einkommen relativ leicht bis sehr spürbar sinken), eine noch größere Anzahl von Konsumenten gegenüber stehen, bei denen dies nicht so ist,
oder
es (noch) ausreichend viele Konsumenten gibt, deren Einkommensentwicklung es nicht verhindert, dass sie bei Konsumgüterartikeln der gehobenen bis Luxusklasse jeden Preis mitgehen
oder
dass die Anzahl der Markteilnehmer, deren Einkommen signifikant gestiegen ist so groß bzw. deren Kaufverhalten so stark ist, dass sie den Wegfall der Aussteiger kompensieren
Ich vermute mal, dass die zweite Alternative bei den Überlegungen des Konzerns im Vordergrund steht. Das wichtige Wort in der zweiten Alternative ist das Wort in Klammern.
Mit anderen Worten, ich halte die Strategie für ein Spiel auf Zeit. Noch anders ausgedrückt: ich warte ab.